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„Heinz-Hammer“ leitet die Wende ein…

Bitteres Pokal-Aus in Salmrohr: Samstag unterlag der SVE mit 1:2 nach Verlängerung beim FSV. Lesen Sie hier Auszüge aus diversen Medienberichten:

Trierischer Volksfreund:

Salmrohr schafft Sensation gegen Trier

Oberligist FSV Salmrohr ist in der dritten Runde des Fußball-Rheinlandpokals der Coup gelungen. Der von Paul Linz trainierte Außenseiter zwang den Regionalligisten Eintracht Trier am Samstagnachmittag vor 1800 zahlenden Zuschauern im Salmtalstadion mit 2:1 nach Verlängerung in die Knie. 

Es dauerte, ehe aus dem mit Spannung erwarteten Drittrunden-Spiel im Rheinlandpokal zwischen Salmrohr und Trier ein echter Pokalkampf auf des Messers Schneide wurde. Die Partie nahm spät Fahrt auf, dann aber mit aller Macht.

Mit einem „Heinz-Hammer“ katapultierte sich der FSV Salmrohr in die Verlängerung. Timo Heinz traf in der 82. Minute mit einem Wahnsinns-Schuss aus rund 30 Metern zum  1:1-Ausgleich.

In dem 30-minütigen Nachschlag war es dann Ex-Eintrachtler Lars Schäfer, der in der  111. Minute aus kurzer Distanz das 2:1 für den FSV köpfte. Der Oberligist hatte die Partie gedreht – und das verdient! Trier verstand es nicht, nach einer 1:0-Führung für klare Verhältnisse zu sorgen. In der 102. Minute donnerte Milorad Pekovic den Ball an die Unterkante der Latte, nachdem sich der eingewechselte A-Jugendliche Luca Sasso-Sant den Ball gegen Pascal Meschak erkämpft hatte.

Meschak war fortan leicht angeschlagen. Fabian Helbig konnte in der Verlängerung mit einer Oberschenkelzerrung nicht mehr richtig in die Partie eingreifen. Trotz „Überzahl“ kam der SVE nicht in die Puschen. Der FSV bejubelte den Sieg euphorisch, die Eintracht geht durch das Aus noch schwereren Zeiten entgegen. Für die 1800 zahlenden Zuschauer im Salmtalstadion war in vielen Phasen der Partie kein Klassenunterschied zu erkennen. Trier hatte in der ersten Halbzeit Vorteile. Der Regionalligist störte den FSV früh, doch die Defensive der Gastgeber ließ nicht viel zu.

Der Oberligist versuchte sein Glück zunächst bei Kontern, spielte sich bietende Gelegenheiten allerdings nicht konsequent aus. Insgesamt trat Salmrohr zu ängstlich auf. Was beide Teams einte: Auf dem seifigen Untergrund hatten mehrere Spieler Standprobleme.

Bezeichnend, dass die Trierer Führung aus einer Standardsituation resultierte – im bisherigen Saisonverlauf alles andere als eine Stärke der Eintracht. Einen Freistoß von Christoph Buchner, der neuerdings für ruhende Bälle auserkoren wurde, drückte Verteidigerkollege Torge Hollmann per Kopf über die Linie (40.). Der Torschütze profitierte davon, dass Gegenspieler Sebastian Ting nicht richtig mit hoch sprang und Daniel Ternes im FSV-Kasten wonmöglich einen Tick zu spät reagierte.

In der 14. Minute hatten die Samtaler Glück, als Ternes einen auf dem glitschigen Rasen immer schneller werdenden Schuss von Milorad Pekovic an den Pfosten lenkte.

Eine Schrecksekunde gab es in der dritten Minute, als FSV-Angreifer Matondo Makiadi mit hohem Bein Eintracht-Mittelfeldspieler Ugur Dündar böse am Kopf traf. Makiadi kassierte eine (dunkel-)gelbe Karte, Dündar eine erhebliche Blessur. Die erste Diagnose, nachdem der Trierer den Innenraum mit blutüberströmtem Gesicht verlassen hatte: ein zehn Zentimeter langer Cut an der Stirn, ein kleiner Cut auf der Nase. Die Verletzung musste chirurgisch versorgt werden – mit Blaulicht fuhr ein Krankenwagen am Salmtalstadion vor.

Für Dündar kam Boris Becker ins Spiel. Die damit verbundene taktische Neuordnung: Robin Koch wechselte von der Rechtsverteidigerposition ins defensive Mittelfeld. Stefan Thelen ging nach rechts hinten, Becker ins rechte Mittelfeld.

In der zweiten Halbzeit feierte Michael Dingels nach langer Leidenszeit sein Comeback beim SVE. Sein Debüt in der ersten Mannschaft gab Sasso-Sant. Bei der Eintracht nicht im Kader standen Denis Pozder und Erich Sautner. Neben Buchner konnte auch der zuletzt mit Wadenproblemen kämpfende Kapitän Fabian Zittlau auflaufen. Zum zweiten Durchgang besetzte FSV-Trainer Paul Linz, der in der Halbzeit deutliche Worte an sein Team gerichtet hatte, seinen Zwei-Mann-Sturm neu. Ting und Makiadi blieben in der Kabine, für sie betraten Helbig und Ricardo Couto Pinto den Rasen. Rudy Carlier verpasste das mögliche 2:0 für Trier, als Ternes einen Schuss des Franzosen klasse parierte (53.).

Salmrohr blieb ein ebenbürtiger Gegner und riskierte angesichts des Rückstands nun mehr. Doch vor dem gegnerischen Tor fehlte zunächst der letze Kick. Beispiel 62. Minute: Eine Hereingabe von Daniel Braun legte Helbig klug zurück auf Couto Pinto, der seinen Schuss dann aber zu hoch ansetzte. Erheblich knapper ging es bei einem Schuss von Helbig zu (65.). Der Ball strich nur knapp am Pfosten vorbei. In der 74. Minute köpfte Braun den vermeintlichen Ausgleich, doch zuvor hatte er Dingels gefoult. Der Treffer zählte zu Recht nicht.

Doch Salmrohr sollte noch erfolgreich sein. Heinz und Schäfer schossen den Oberligisten in die Glückseeligkeit – und die Eintracht in Depression

 

 

 

www.5vier.de

Freudetaumel und Herbstdepression

So nah können Gefühle beieinander liegen. Die eine Seite feiert die (kleine) Sensation, die andere lässt ihren Frust freien Lauf. Durch eine kämpferische Leistung belohnt sich der Oberligist FSV Salmrohr gegen den ligahöheren SV Eintracht Trier vor offiziell 1.800 Zuschauern selbst. Durch die Tore von Timo Heinz und und Lars Schäfer drehen die Gastgeber einen 0:1 Rückstand und ziehen somit ins Achtelfinale des Rheinlandpokals ein. Spieler und Vorstand müssen sich einiges von den mitgereisten Fans anhören.

Salmrohr. Zum Anpfiff zunächst Erleichterung bei den Gästen, Kapitän Fabian Zittlau kann von Anfang an auflaufen. Zu Beginn zeigen die Männer von Trainer Peter Rubeck, wie sie hier auftreten möchten, früh stören sie den Ballbesitz der Salmrohrer. Doch der erste Aufreger ist kein sportlicher: Matondo Makiadi geht mit seinem Fuß dorthin, wo er nicht hingehört und trifft dabei Ugur Dündar, der stark blutend ausgewechselt werden muss. Die gelbe Karte vom Schiedsrichter ist da das Minimum.

Die Eintracht hat mehr vom Spiel, ein Freistoß von Milorad Pekovic an den Außenpfosten ist nur eine von mehreren Möglichkeiten. Doch die Hausherren verstecken sich keinesfalls, Kontermöglichkeiten ergeben sich regelmäßig, die aber nicht ideal zu Ende gespielt werden. Nach einer halben Stunde sogar die riesige Möglichkeit nach einer Reingabe von Julian Bidon von links, doch Daniel Petersch trifft den Ball nicht voll, sodass das Runde nicht ins Eckige geht.

Dann die Erleichterung auf Trierer Seite in der 40. Minute: Durch einen Kopfball von Torge Hollmann gehen die Moselaner in Führung, die Ecke wurde von seinem Innenverteidigungskollegen Christoph Buchner getreten. Das Spiel war bis zu dem Treffer offen, so gehen die 22 Mann mit dem 0:1 in die Kabinen.

Zu Beginn der zweiten 45 Minuten schickt der Trainer Paul Linz mit Ricardo Couto Pinto und Fabian Helbig zwei junge und frische Offensivkräfte auf den seifigen Rasen, der in vielen Situationen mehr einem Eis- statt Fußballstadion erinnert. Die erste Chance nach Zusammenspiel zwischen Carlier und Boris Becker, doch Torwart Daniel Ternes entschärft per Fuß. Doch auch am anderen Tor hat Julian Bidon alle Möglichkeiten das Tor zu erzielen, doch die fehlende Ballkontrolle verhindert das. Der FSV zu diesem Zeitpunkt die klar bessere Mannschaft.

Rubeck versucht durch die Einwechslung von Ex-Langzeitverletzten Michael Dingels in der 68. Minute Ruhe reinzukriegen. Dem fehlen aber sogar drei Minuten darauf nur wenige Zentimeter nach einem Standard offensiv seinen Stempel aufzudrücken. Nun geht es hin und her, Abseits- beziehungsweise wegen Foul abgepfiffene Tore landen in beide Tornetze, das Ergebnis ändert sich aber vorerst nicht.

Das tut es dann aber in Minute 84 – und wie: Ein Hammer aus fast 35 Metern von Timo Heinz in den Winkel und damit ins Herz der Eintracht. Das Spiel geht letztlich in die Verlängerung.

“Salmrohr war zunächst zu ängstlich, haben sich dann aber gesteigert und verdient gewonnen” (Karl-Heinz Reisdorf).

Die folgenden 15 Minuten zeigen die Römer endlich ihre dominante Seite, es geht fast nur in eine Richtung. Doch egal ob alleine vorm Tor oder gekonnte Schüsse, der Tormann, die Latte und erneut fehlende Zentimeter verhindern die erneute Gästeführung.

Eine Schnapszahl zur jungen Karnevalszeit wird den Trierern dann zum Verhängnis: In der 111. Minute wird eine Ecke auf den ersten Pfosten nicht konsequent entgegen gegangen, dadurch kommt Kapitän Lars Schäfer mit vollem Tempo als erstes an den Ball und köpft diesen unhaltbar ins Netz. Ausgerechnet Schäfer, der über die gesamte Partie defensiv sehr präsent war, entscheidet das Spiel, denn die letzten Hoffnungen der Blau-Schwarz-Weißen verpuffen jäh. Obwohl alles nach vorne geworfen wird fällt keine Ausgleich mehr, somit entscheidet sich das Spiel zu Freude der Heimfans ohne Elfmeterschießen.

Karl-Heinz Reisdorf, ehemaliger Drittligaspieler vom FSV und stolzer Torschütze im Eröffnungsspiel des Salmtalstadions 1981 gegen den FC Bayern München sieht den Sieg “seines” Vereins verdient: “Es war ein Spiel auf Augenhöhe, kein Klassenunterschied zu sehen. Zu Beginn waren wir zu ängstlich, doch wir haben uns gesteigert als wir merkten, dass Trier schlagbar ist. Wir haben mehr investiert.”

Für Eintracht-Coach Rubeck ist die Niederlage natürlich bitter: “Wir haben in der 1. Halbzeit verdient geführt, danach hat sich Salmrohr mehr reingehängt. Wir hätten aber das 2:0 machen müssen, das ist vorne das Problem im Moment. Ich kann nicht sagen, dass die Mannschaft das Spiel nicht angenommen hat. Es hat auch Glück gefehlt. Es tut mir Leid für die Fans und den Verein. Wir müssen vorne das ein oder andere verändern.”

Seinem gegenüber ist die Freude allerdings kaum anzusehen. Sein Statement bestätigt das: “Ich bin natürlich froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Wir waren in der 1. Halbzeit nervös, haben kein Herz und keine Leidenschaft gezeigt. Das haben sie dann in der 2. Halbzeit bewiesen. Ich wollte sehen dass sie richtig fighten, dann wäre auch eine Niederlage nicht tragisch. Aber trotzdem müssen wir auf dem Boden bleiben.”

Einige Fans zeigten offen ihre Verärgerung, teils schon vor Abpfiff der 120 Minuten.

 

 

 

www.lokalo.de:

Sensation in Salmrohr – Eintracht scheidet im Pokal aus

SALMROHR. Fußball-Oberligist FSV Salmrohr steht im Achtelfinale des Rheinlandpokals. Mit einem 2:1 (1:1, 1:0)-Sieg nach Verlängerung über die favorisierte Eintracht aus Trier setzten die Salmtaler den Höhenflug der letzten Wochen fort. Die “Macht vom Dorf hat Eintracht Trier in die Krise geschossen.

Nach einer Pokalüberraschung sah es in der ersten Halbzeit nicht aus. Ohne zu glänzen hatte die Eintracht das Spiel weitgehend im Griff und auch die besseren Chancen. Die Partie begann mit einer Schrecksekunde für den Regionalligisten, als Matondo Makiadi seinen Gegenspieler Ugur Dündur mit dem Fuß in Kopfhöhe ansprang. Es gab Gelb für Makiadi und für Dündur nach längerer Behandlung auf dem Feld die Fahrt ins Krankenhaus. Nach Auskunft von Mannschaftsarzt Dr. Friedl Schulz erlitt der Eintrachtler aber keine Fraktur, sondern Platzwunden an Stirn und Nase, die genäht werden mussten.
Danach wurde dann Fußball gespielt. Das erste Ausrufezeichen setzte Milorad Pekovic mit einem Fernschuss, den Daniel Ternes mit Mühe an den Außenpfosten lenken konnte. Es folgte einige Offensivaktionen des FSV, die aber überhastet abgeschlossen wurden. So in der 29. Minute, als Daniel Petersch eine Flanke von Julian Bidon freistehend volley nahm, aber klar das Ziel verfehlte. Kurz darauf wurde ein Schussversuch von Rudy Carlier nach Zuspiel von Christoph Anton abgeblockt, ehe Torge Hollmann die Gäste in Führung brachte. Der Innenverteidiger versenkte eine Freistoßflanke von Buchner per Kopf – Sebastian Ting und Daniel Ternes sahen bei diesem Treffer nicht gut aus.

“In der Halbzeit hat meine Mannschaft mal den anderen Paul Linz kennengelernt”, schilderte der FSV-Coach die Situation in der Kabine. “Da war der Paul nicht mehr lieb. Ich war so enttäuscht, weil wir ohne Herz gespielt haben.” Und dann typisch Linz: “Die Mannschaft hat sich in der ersten Halbzeit in die Hose geschissen.” Er hielt eine Standpauke und nahm entscheidende Wechsel vor, “weil es ja letztlich egal ist, ob wir 0:1 oder 0:4 verlieren.” Mit den Talenten Fabian Helbig und Ricardo Couto Pinto brachte er zwei weitere Offensivkräfte. Die personelle Maßnahme zeigte Wirkung, wie auch Eintracht-Coach Peter Rubeck anerkennen musste: “Wir sind mit dem Druck, den Salmrohr entwickelte nicht klar gekommen.”

Zunächst hätte seine Elf aber alles klar machen können. Carlier scheiterte aus kurzer Distanz an Ternes (55.), dann rutschte der eingewechselte Michael Dingels an einer Buchner-Flanke vorbei. Längst kreierte aber auch Salmrohr Chancen. Ein Fernschuss von Braun (56.) verfehlte nur knapp den Kasten, auch Helbig (66.) verfehlte aus 16 m knapp. Wenig später dann grenzenloser Jubel der Mehrzahl der 1 800 Besucher – zu früh. Der Kopfballtreffer von Braun nach Flanke von Daniel Petersch wurde zurecht wegen eines Foulspiels des Schützen nicht anerkannt.
Es folgte die 82. Minute, die die endgültige Wende des Pokalfights einleitete. Timo Heinz kam kurz hinter der Mittellinie an den Ball, lief noch ein paar Schritte und drosch das Leder dann mit brachialer Gewalt aus rund 30 Metern unhaltbar für Chris Keilmann in den Winkel. Es ging in die Verlängerung.

Hier hatte die Eintracht zunächst zwei Gelegenheiten. Michael Dingels setzte einen Aufsetzer nach Buchner-Ecke (100.) über die Latte, dann traf Milorad Pekovic aus der Distanz nach einem der wenigen Salmrohrer Abwehrfehler die Unterkante des Aluminiums (102.). In der Folge neutralisierten sich beide Teams – der große Salmrohrer Schwung war auch dahin, weil Fabian Helbig nur noch humpelte und auch Pascal Meschak angeschlagen war. Das reichte aber noch, um den entscheidenden Treffer zu setzten. Eine Ecke von Tobias Bauer wuchtete der überragende Lars Schäfer aus dem Gewühl heraus (112.) in die Maschen. Danach gab es kein Halten mehr. Alle die ein schwarzes Trikot trugen, stürzten sich auf den Innenverteidiger und begruben ihn unter sich. Die letzten Minuten überstand der Oberligist ohne große Probleme – auch drei Minuten Nachspielzeit reichten der Eintracht nicht mehr, das Blatt zu wenden.

“Ich bin glücklich, dass wir gewonnen haben”, bilanzierte Linz, der gleich noch einen Appell an die Salmrohrer Anhänger richtete: “Bitte hebt jetzt nicht gleich wieder ab.” Sein Gegenüber Peter Rubeck gratulierte fair und lobte seine jungen Spieler Robin Koch und Luca Sasso-Sant. Rubeck abschließend: “Wir haben es versäumt, das 2:0 zu machen. Die Spieler haben das Spiel angenommen, aber es hat leider nicht gereicht. Es tut mir riesig leid für den Verein und die Fans.”

 

 

www.wochenspiegellive.de/trier/lokalsport:

Endstation Salmtalstadion

Die Mission Titelverteidigung ist vorzeitig für den SV Eintracht Trier 05 beendet: Im Drittrundenspiel um den Bitburger-Rheinlandpokal unterlag das Team mit der Porta auf der Brust am Samstag Nachmittag beim klassentieferen Oberligisten FSV Salmrohr mit 1:2 (1:1, 1:0) nach Verlängerung.

Vor 1800 Zuschauern im Salmtalstadion hatte der aufgerückte Innenverteidiger Torge Hollmann den Regionalligisten in der 40. Minute nach einer Freistoßvorlage von Christoph Buchner per Kopf in Führung gebracht. Bis dahin war es ein relativ ausgeglichenes Match, in dem sich keines der beiden Teams größere Vorteile erarbeiten konnte, die Gäste aber etwas abgeklärter wirkten.  Für Aufregung vor den Toren sorgten nur der 30-Meter-Freistoßhammer von Milorad Pekovic, den FSV-Keeper Daniel Ternes gerade noch an den Pfosten lenken konnte (14.) und auf der Gegenseite ein gelungener Angriff über Julian Bidon. Nach Vorlage von außen verzog Daniel Petersch aber den Schuss (29.).

„In der Halbzeit haben wir verdient geführt“, meinte SVE-Cheftrainer Peter Rubeck hinterher. Sein Pendant beim FSV, der langjährige Eintracht-Coach Paul Linz, monierte zunächst zu viel Angst im Spiel seiner Schützlinge: „In der Kabine haben die Jungs mal den anderen Paul Linz kennen gelernt. Da hatten einige die Hosen wohl voll…“

Schon früh hatte Rubeck in der ersten Halbzeit wechseln müssen: Nach rüder Attacke von Matondo Makiadi zog sich Ugur Dündar eine rund zehn Zentimeter lange Risswunde am Kopf zu, die später mit 25 Stichen (!) im Krankenhaus genäht werden müssen. „Das Einsteigen war sehr grenzwertig“, sagte der Trierer Trainer dazu später in der Pressekonferenz. Demgegenüber konnte Michael Dingels Mitte der zweiten Halbzeit nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback feiern.

Zu Beginn der zweiten Hälfte verpasste die Eintracht gleich drei Mal, das zweite Tor nachzulegen. In der 51. Minute köpfte Pekovic knapp vorbei, eine Minute später kam Ugur Albayrak nach Kopfballvorlage seines Sturmpartners Rudy Carlier einen Schritt zu spät, dann scheiterte Carlier im Eins-gegen-Eins an Keeper Ternes (54.).

Salmrohr setzte mit zunehmender Spieldauer noch einmal alles auf eine Karte, hatte aber zunächst bis auf den Drehschuss des eingewechselten Fabian Helbig (65., zischte knapp vorbei)  lange Zeit keine richtige Torgelegenheit. Dem SVE boten sich viel versprechende Kontersituationen, die aber allesamt zum Teil kläglich vergeben wurden.

In der 83. Minute kam es, wie es aus SVE-Sicht kommen musste…: Timo Heinz fasste sich aus 35 Metern ein Herz – und überwand Chris Keilmann mit seinem unhaltbaren Kracher zum 1:1.

Kurz vor und in der Verlängerung leistete sich die Eintracht den Luxus, beste Chancen ungenutzt zu lassen. In Minute 89 verstolperte Albayrak so aus zwei Metern.

Frischer Wind kam durch die Hereinnahme des Noch-A-Jugendlichen Luca Sasso-Sant ins Angriffsspiel der Blau-Schwarz-Weißen. Nach klasse Zuspiel von Boris Becker konnte Lars Schäfer in der 91. Minute seinen Torabschluss im letzten Moment abwehren. Später erkämpfte sich Sasso-Sant im Strafraum die Kugel, scheitere an Ternes. Den abprallenden Ball setzte Pekovic dann ans Lattenkreuz (103.)!

Eine Standardsituation bereitete der Eintracht dann den Garaus: Nach Eckball von Tobias Bauer köpfte Lars Schäfer am kurzen Pfosten zum 2:1 für die hinterher stürmisch gefeierten Salmrohrer ein (111.)…

„Wir haben die Konter nicht gut ausgespielt und so die Vorentscheidung verpasst“, kritisierte Peter Rubeck in seiner Analyse. „Für die Fans und den Verein tut mir das Ausscheiden sehr leid“, meinte er weiter, betonte aber auch: „Ich kann nicht sagen, dass die Mannschaft das Spiel nicht angenommen hat.“

Paul Linz bilanzierte: „Erst nach der Pause haben meine Jungs ihr Herz in die Hand genommen. Natürlich war auch etwas Glück dabei. Unterm Strich sind wir sehr, sehr froh, gewonnen zu haben.“