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Pokal-Sensation bleibt diesmal leider aus – Großer Kampf gegen Köln

„Nach dem 0:1 war es schwer für uns, zurückzukommen. Wir haben es versucht, sind schließlich aber an cleveren Kölnern gescheitert. Der Freistoßhammer war dann der K.O. für uns“, resignierte Spieler Christoph Anton nach einer packenden Partie, in der die Eintracht über weite Strecken gut dagegenhielt. Kurz nach der Halbzeitpause gelang dem 1.FC Köln der Führungstreffer, den tapfer kämpfende Trierer mit den Fans im Rücken wettzumachen versuchten.

Gegen die von Peter Stöger gecoachten Kölner begann der SVE im 4-2-3-1-System. Trainer Roland Seitz vertraute derselben Elf, die zuletzt Kassel knapp unterlegen war. Beide Mannschaften fanden vor nicht ganz ausverkauftem Haus und sommerlichen Temperaturen verhalten in die Partie. Die Kölner nahmen Trier sehr ernst und agierten teilweise nervös. Beispiel: Nascimento schlug den Ball unbedrängt ins Aus.

Nachdem die FC-Fans vor Spielbeginn (und später erst recht) mit Bengalos und Feuerwerkskörpern negativ aufgefallen waren, entwickelte sich auf beiden Fanlagerseiten eine  ausgelassene Pokalstimmung. Und die Zuschauer sahen eine Partie, in der Köln mehr Ballbesitz hatte und sich in Triers Hälfte einigelte. Doch der Regionalligist hielt dagegen und kam trotz der erwarteten Defensivausrichtung das ein oder andere Mal gefährlich vors Kölner Tor: SVE-Neuzugang Sylvano Comvalius hatte in der 22. Minute die Riesenchance zur Führung, als er von Quotschalla bedient wurde, dann aber nicht an FC-Keeper Timo Horn vorbeikam.

Weniger überraschend, dass Andreas Lengsfelds Tor noch öfter unter Beschuss stand – nicht zuletzt nach vielen Freistößen aus Strafraumnähe, die die Kölner immer wieder geschickt provozierten. Lengsfeld zeigte eine starke erste Hälfte, klärte in der 26. Minute in höchster Not und faustete wenig später den Ball aus dem Winkel. „Es ist schade, dass wir unsere Chancen nicht nutzen konnten und durch ein Missverständnis einen Elfer gegen uns bekamen. Doch wir nehmen nur Positives mit in die kommenden Partien.“, gab Lengsfeld nach der Partie zu Protokoll.

Die Kabinenansprache bei Köln schien in der 46. Spielminute erste Früchte zu tragen, als Lengsfeld einen Heber von Daniel Halfar an die Latte lenken konnte. Doch eine Minute später war es geschehen: Steven Kröner foulte Anthony Ujah im Strafraum. Den folgenden Strafstoß verwandelte Marcel Risse sicher zur Kölner Führung.

Trotz aufmunternder Gesten von Roland Seitz war die Eintracht kurz geschockt, besann sich dann ihrer Offensive: In der 57. Minute hatte Quotschalla den Ausgleich auf dem Fuß, sein Schuss ging allerdings knapp an der Querlatte vorbei.

10494 Zuschauer, darunter rund 6000 Trierer, glaubten nun wieder an den Ausgleich und feuerten ihr Team nach einer Schockstarre lautstark an. Die nächste gute Gelegenheit hatte Eintracht-Spieler Christoph Buchner mit einem Distanzschuss, der allerdings von Timo Horn pariert werden konnte.

Aber auch die Kölner hatten ihre Chancen:  Das 2:0 wurde nach einem Schuss von Risse nur um wenige Zentimeter verpasst. Glück für die Eintracht, die weiter vom Ausgleich träumte. Nach einem Freistoß in der 71. Minute konnte sich die Eintracht in der Kölner Hälfte festbeißen, an Einsatz und Kampfgeist mangelte es den Moselstädtern nicht. Dann regierten für einige Minuten die Chaoten: Das Spiel wurde unterbrochen, nachdem im Kölner Block einige Feuerwerkskörper brannten. Selbst FC-Manager Jörg Schmadtke vermochte die Kölner Anhänger nicht zu beruhigen.

Als sich der Nebel lichtete, machte der FC den Sack zu: Der eingewechselte Maxi Thiel hämmerte einen 22-Meter-Freistoß an der Mauer vorbei in die Maschen. Somit war der Favoritensieg unter Dach und Fach. Gegen keineswegs überragende Kölner schnupperte die Eintracht länger als eine Hälfte am großen Coup – am Ende siegte auch die Cleverness des Zweitligisten. Dies sah FC-Trainer Peter Stöger ähnlich: „Wir haben eine solide Leistung gebracht und gehen nach 90 Minuten als verdienter Sieger vom Platz. Trier war ein guter Gegner und deshalb freut es mich, dass wir gewonnen haben. Wir hätten effektiver in den Strafraum der Trierer eindringen müssen, dies hätte uns das Leben leichter gemacht.“

Roland Seitz war denn auch nicht gänzlich unzufrieden: “Ein Kompliment an meine Mannschaft, sie hat sich über das gesamte Spiel bemüht. Wir wollten die Null so lange wie möglich halten, deshalb war es eine gute erste Hälfte. Das 0:1 fiel dann durch einen individuellen Fehler in der Hintermannschaft. Wir wollten den Ausgleich,  waren am Drücker, aber die Cleverness hat entschieden.“

 

STATISTIK

SV Eintracht Trier: Lengsfeld – Brighache, Buchner, Dingels, Zittlau – Kröner, Cuntz – Bender (81, Toure), Abelski, Quotschalla – Comvalius (79. Anton)

1. FC Köln: Horn – Hector, Maroh, Nascimento, Brecko – Matuschyk, Lehmann – Hector, Halfar, Risse (75. Jajalo) – Ujah, Bröker (64. Thiel)

Schiedsrichter: Martin Petersen (Wangen)

Zuschauer: 10494

Tore: 0:1 Risse (48./Foulelfmeter), 0:2 Thiel (87.)

gelbe Karten: Buchner – Thiel

 

Bilder: Sebastian J. Schwarz