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Auswärts-Dejavu in Verl

Eintracht Trier verliert sein Nachholspiel gegen den SC Verl mit 3:0. Vor 400 Zuschauern in Verl dominierte die Basler-Elf den ersten Durchgang, verpasste aber wie so oft in den letzten Spielen das Toreschiessen. Verl hingegen kam durch individuelle Fehler zu drei Toren und verdiente sich den Dreier durch eine starke Schlussphase.

Schwarzer Dienstag für den SV Eintracht Trier 05 in der Fußball-Regionalliga: Im Nachholspiel beim SC Verl bezog die Mannschaft von Cheftrainer Mario Basler mit 0:3 (0:2) ihre bislang höchste Auswärtsniederlage in dieser Saison. Vor dem Freitags-Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht 1. FC Kleve hat sich die personelle Lage beim SVE zudem verschärft: Neben Kapitän Josef Cinar (nach angeblicher Beleidigung des Schiedsrichter-Assistenten am Freitag in Mainz noch für zwei weitere Spiele gesperrt) und Angreifer Wilko Risser (nach dem groben Foulspiel in Mainz muss er noch einmal zusehen) handelten sich beim matten Auftritt in Verl Sebastian Hartung und Kevin Lacroix ihre jeweils fünften gelben Karten ein und sind ebenfalls zum Zuschauen verdammt. Damit nicht genug: Aydin Ay und Sahr Senesie wurden im Laufe der Partie im Stadion an der Poststraße verletzt ausgewechselt; zumindest der Einsatz von Senesie am Freitag ist mehr als fraglich…
Vor nur 400 Besuchern (darunter 50 Eintracht-Fans, die die knapp 400 Kilometer lange Reise nach Ostwestfalen auf sich genommen hatten), lag der SVE bereits nach einer halben Stunde durch Treffer Kevin Freiberger (15.) und Marcel Leeneman (29.) in Rückstand, hatte aber seinerseits trotz wenig inspiriertem Auftreten auch gute Chancen, einen Treffer zu markieren: Andy Rakic, Florian Bauer und Sahr Senesie scheiterten knapp, einmal rettete die Latte für den schon geschlagenen SCV-Schlussmann Mandic. Aber auch nach der Pause agierte Verl cleverer, entschlossener und effizienter: Der Ex-St.Paulianer Jeton Arifi machte per Lupfer in der 57. Minute alles klar. Mario Basler, der entgegen seiner Ankündigung nun doch Pero Miletic (sah beim zweiten Gegentreffer schlecht aus) statt Sebastian Dahm im Tor spielen ließ, war nach der insgesamt dürftigen Vorstellung seiner Schützlinge sehr angefressen: “So kann man sich einfach nicht präsentieren. Meine Mannschaft hat keine Laufbereitschaft und keine Aggressivität gezeigt. Das geht gar nicht.” Auf seine markigen Worte wollte Basler denn auch Taten folgen lassen – und kündigte nach der nächtlichen Rückkehr eine unmittelbar sich anschließende Laufeinheit im Moselstadion an. “Da können meine Spieler dann das nachholen, was sie in Verl nicht gemacht haben.” Einer der wenigen Lichtblicke im Eintracht-Spiel war das Debüt des erst 17-jährigen A-Jugendlichen Tim Eckstein. Ab der 46. Minute durfte der Goalgetter der A-Junioren für Sebastian Hartung ran und zeigte eine engagierte Vorstellung, die ihm nicht zuletzt auch wegen der sich verschärfenden Personalnöte einen weiteren Einsatz am Freitag gegen Kleve bringen könnte.
Nachdem sich der SVE lange im gesicherten Mittelfeld der Regionalliga wähnte und auch Mario Basler fest davon ausging, dass sein Team “nichts mit dem Abstieg zu tun hat”, droht die Lage nun wieder prekär zu werden: Cloppenburg auf dem ersten Abstiegsplatz hat sieben Punkte, aber auch ein Spiel weniger als die Eintracht (weiter Tabellenvierzehnter) auf dem Konto. Die „Pufferzone“ zu den Abstiegsrängen wird nach dem Bochumer Sieg gegen Rot-Weiss Essen (2:1) nun immer geringer. “Was sind schon sieben Punkte? Mit einer Vorstellung wie in Verl werden wir es auch gegen Kleve ganz schwer haben. Wir müssen jetzt aufpassen” warnt Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs.

SC Verl: Mandic – Uilacan, Saur, Flottmann (82. Kalkan), Kaminski – Neumann, Hagedorn – Leeneman – Arifi (89. Venker), Knappmann (74. Jurez), Freiberger

Eintracht Trier: Miletic – Dingels, Hesslein, Lacroix, Rakic – Hartung (46. Eckstein), Anfang – Schulz (62. Bradasch), Senesie, Ay (9. Barton) – Bauer

Tore: 1:0 Freiberger (15.), 2:0 Leeneman (32.), 3:0 Arifi (57.)

Zuschauer: 400

Schiedsrichter: Rafati

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