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“Müssen an unsere Grenze gehen”

Seit sechs Jahren ist er bereits als Coach bei Rot-Weiss Essen, dem kommenden Gast des SV Eintracht Trier 05 (Freitag, 19 Uhr, Moselstadion) engagiert; seit ziemlich genau einem Jahr coacht er die erste Mannschaft: Am 25. März 2008 übernahm Michael Kulm (43) das Amt von Heiko Bonan – und scheiterte in der Folge nur haarscharf an der Qualifikation zur neuen Dritten Liga. Zuvor gelang dem gelernten Polizisten mit der U17 von RWE der Aufstieg in die Junioren-Bundesliga und der Gewinn des Westdeutschen Pokals. In der vergangenen Saison stellte er erfolgreich die Weichen zum Aufstieg der Verbandsliga-U23 in die NRW-Liga. Im Gespräch mit www.eintracht-trier.com äußert sich Michael Kulm zur aktuellen Lage beim Traditionsklub aus dem “Pott”…

Nach dem 2:2 von Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern II gegen Mainz 05 II am Dienstag ist der Rückstand auf Platz eins bei einem Spiel weniger sogar auf zwölf Punkte angewachsen. Ihre Mannschaft steht am Freitag im Moselstadion gewaltig unter Druck, Herr Kulm…

Das ist ja nichts Neues für uns. Im Prinzip versuchen wir schon fast die ganze Saison, das Feld von hinten aufzurollen. Der Punkte-Abstand auf Lautern ist riesig. Deshalb zählen für uns am Freitag in Trier einzig und alleine die drei Punkte.

Gibt es denn wirklich noch Hoffnung, den angestrebten Aufstieg in dieser Saison zu packen? Beim 0:0 gegen den 1. FC Köln II war zudem nur noch die Minuskulisse von rund 6700 Fans an der Hafenstraße…

Ich beschäftige mich derzeit nicht mit der Frage, was passiert, wenn wir es nicht schaffen. Ich gehe weiter davon aus, dass wir mit einer Siegesserie die über uns postierten Lauterer und Dortmunder nochmal richtig unter Druck setzen und sogar überholen können. Und zu den Fans: Auch, wenn die Anzahl am vergangenen Samstag gegen Köln vielleicht etwas enttäuschend war, so haben diejenigen, die da waren, super Stimmung gemacht und die Mannschaft hervorragend unterstützt.

Was sehen Sie als die Hauptgründe an, dass RWE soweit den Erwartungen hinterher hinkt?

Da könnte ich jetzt eine ganze Menge aufzählen. Wesentlich ist sicher, dass wir nach dem Abstieg den Kader ziemlich unstrukturiert haben; viele Spieler aus unteren Ligen und aus der eigenen U23 hoch gerückt. Im Winter haben wir nochmals drei Neuzugänge bekommen. Es braucht immer Zeit, bis der Integrationsprozess abgeschlossen ist. Dass die Automatismen nicht stimmen, konnte man gerade in den Auswärtsspielen immer wieder sehen (in neun Spielen auf des Gegners Platz wurden erst neun Punkte erzielt; d. Red.)

Sie haben die Eintracht schon einige Male in dieser Saison beobachtet, waren zuletzt Zeuge beim 2:0 im Moselstadion gegen Worms vor knapp zwei Wochen. Wie schätzen Sie die Truppe Ihres Kollegen Mario Basler ein?

Trier hat eine absolut starke Truppe. Ihre Stärken liegen sicher im Zweikampfverhalten, in der Laufbereitschaft und in der kompakten Defensive. Mit Sahr Senesie und Wilko Risser verfügt die Eintracht außerdem über gefährliche Angreifer. Wir werden an unsere Grenze gehen müssen, um hier zu gewinnen.