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Zurück in der Erfolgsspur: SVE erkämpft Auswärtssieg in Ludwigshafen

Eintracht-Trier zieht in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar weiter einsam seine Kreise an der Tabellenspitze. Nach der überraschend deutlichen Auswärtsniederlage in Diefflen vor einer Woche erkämpften sich die Moselstädter am Sonntagmittag einen 4:3-Auswärtserfolg bei Arminia Ludwigshafen. Die Treffer für den SVE erzielten Julius Kalweit und Dominik Kinscher, denen jeweils ein Doppelpack gelang.

Am 20. Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hat Eintracht Trier zurück in die Spur gefunden. Nachdem die Rekordserie der Moselstädter (17 Siege und ein Unentschieden aus den ersten 18 Spielen) am vergangenen Wochenende in Diefflen (1:5) ein jähes Ende fand, rehabilitierte sich die Klasen-Elf beim Auswärtsauftritt in der Pfalz – musste aber hart dafür arbeiten und bis zur allerletzten Minute zittern.

In einer besonders im zweiten Durchgang engen und umkämpften Partie erwischten die Gäste aus Deutschlands ältester Stadt zunächst den besseren Start. Die Blau-Schwarz-Weißen ließen Ball und Gegner laufen und erspielten sich insbesondere durch Daniel Hammel (11.) und Jan Brandscheid (15.) erste gute Gelegenheiten. Wie schon so oft in dieser Spielzeit ging der SVE aber etwas zu großzügig mit seinen Chancen um. Erst nach einer knappen halben Stunde konnte Julius Kalweit dann den Bann brechen. Maurice Wrusch eroberte das Leder im Mittefeld, zog auf der linken Seite das Tempo an und bediente Kalweit im Zentrum, der gekonnt per Flachschuss zum Führungstreffer einnetzte (29.). Es war das erste Tor des 21-Jährigen, der im Januar 2023 aus Schweich zum SVE gekommen war.

Und weil es so schön war, dachte der sich offenbar: „Da leg ich doch gleich noch einen nach!“. Nur fünf Minuten nach dem Führungstreffer landete das Leder nach einer Ecke erneut bei Kalweit, der den Ball aus 18 Metern perfekt im linken unteren Eck versenkte (34.). Erster Treffer, erster Doppelpack – kann man mal so machen.

Dass die Partie damit aber noch lange nicht entschieden war, wurde spätestens kurz vor dem Seitenwechsel auch den bei strömendem Regen nur 346 anwesenden Zuschauern im Südweststadion klar, als Laurenz Graf nach einer Freistoßhereingabe von Straub unbedrängt zum 1:2 Anschlusstreffer einköpfte (44.). Erneut gelang es der Eintracht trotz zahlreicher Gelegenheiten also nicht, die Weichen frühzeitig auf Sieg zu stellen.

Nach dem Pausentee agierten die Gastgeber aus Ludwigshafen mit dem Treffer im Rücken aktiver und mutiger. Nach gut einer Stunde hatte der SVE Glück, dass Schiedsrichter Matthias Edrich dem vermeintlichen Ausgleich der Arminia wegen eines Foulspiels an Eintracht-Keeper Niklas Linke die Anerkennung verweigerte – eine zumindest streitbare Entscheidung (62.). Aus Sicht der Gäste hätte es natürlich kaum besser laufen können, als Spielmacher Dominik Kinscher quasi im direkten Gegenzug mit einem wunderbaren Schuss ins linke Eck den alten Abstand wieder herstellte (63.). Doch auch das 1:3 hatte nicht lange Bestand: Wieder Flanke Straub, wieder Kopfballtreffer Graf – und schon war die Arminia nur Minuten nach dem Eintracht-Treffer wieder drin im Spiel (67.).

In der nun wilden Partie war es dann erneut Dominik Kinscher, der sein Team jubeln ließ: Nach einem Konter nahm der „King“ kurz vor dem Sechzehner Maß und überwand mit seinem wuchtigen Schuss Arminia-Keeper Robin Schneider zum 2:4 (74.). Dass die Arminia in der Nachspielzeit durch den eingewechselten Nikita Maier erneut auf einen Treffer herankam, gefiel SVE-Chefcoach Thomas Klasen garnicht(90.+1). Auch wenn sein Team den Auswärtserfolg am Ende über die Ziellinie brachte, appellierte der Übungsleiter nach Spielende an seine Spieler: „Das hat mich heute ein bisschen an Diefflen erinnert, wo wir auch am Anfang viele Chancen nicht gemacht haben. Wir haben den Gegner heute selberimmer wieder durch Naivität zurück ins Spiel geholt. In zwei Spielen haben wir zuletzt acht Gegentore bekommen, das bereitet mir Bauchschmerzen. Es kommen jetzt noch harte vier Wochen, in denen wir uns das nicht mehr erlauben dürfen.“

Insgesamt steht die Eintracht trotz der Kritik des Coaches weiter hervorragend dar und thront einsam an der Tabellenspitze der Oberliga. Da sowohl Pirmasens als auch Worms in den Parallelbegegnungen Punkte ließen, ist dieser sogar weiter angewachsen. Weiter geht es für die Klasen-Elf am kommenden Freitag – dann gastiert um 19:30 Uhr Aufsteiger FC Bitburg im Moselstadion.

 

Arminia Ludwigshafen: Schneider – Antonaci, Hartlieb, Hiemeleers (77. Amberger), Kebernik – Graf, Lindner, Schmitt (62. Fichtner), Straub (77. Maier) – Cultera (77. Hommrich), Monetta (89. Giannetta)

Eintracht-Trier: Linke – Burkhardt, Maurer, Spang, Wrusch– Roth (88. Holbach), Yavuz (79. König) – Kalweit, Kinscher(88. Zaporozhets) – Brandscheid (79. Mekoma), Hammel (71. Boesen)

Tore: 0:1 Kalweit (29.), 0:2 Kalweit (34.), 1:2 Graf (44.), 1:3 Kinscher (63.), 2:3 Graf (67.), 2:4 Kinscher (74.), 3:4 Maier (90.+1)

Schiedsrichter: Matthias Edrich

Zuschauer: 346