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„Sensationell, was diese Truppe leistet“

„Guten Job gemacht, Jungs!“ Mit diesen Worten schloss Roland Seitz, Cheftrainer des SV Eintracht Trier 05, sein Statement nach der Regionalliga-Südwest-Partie am Mittwoch Abend gegen die TSG Hoffenheim II.
3:2 (1:1) hatte sein Team das intensiv geführte Duell mit der Bundesliga-U23 aus dem Kraichgau gewonnen, die Heimserie auf fünf Siege in den letzten sechs ungeschlagenen Partien im Moselstadion ausgebaut und erneut den Personalproblemen getrotzt: In der Auswärtsbegegnung am Freitag zuvor bei Ulm ´46 (1:2) hatte sich auch noch Kapitän Fouad Brighache eine Muskelverletzung zugezogen und ist frühestens am 29. Mai im Pokalfinale beim FSV Salmrohr wieder einsatzfähig. Für ihn feierte Christopher Spang erwartungsgemäß sein Startelf-Debüt auf der rechten Seite der Viererkette. Insgesamt standen Coach Seitz neben Ersatzkeeper Stephan Loboué mit dem A-Junior Albutrin Aliu, dem gerade erst wiedergenesenen Baldo di Gregorio und Erdogan Yesilyurt nur drei Ersatzspieler fürs Feld zur Verfügung.

In der Startphase war es indes die Verteidigung der Gäste, die sich vor einige Bewährungsproben gestellt sah. Erst eine Minute war absolviert, da köpfte der aufgerückte Innenverteidiger Torge Hollmann nach einer Freistoßvorlage von Alon Abelski auf die Latte. In der elften Minute fand Marco Quotschalla nach einer schnellen Kombination mit Steven Lewerenz seinen Meister im Hoffenheimer Torwart Tim Paterok, wenig später verstolperte Christoph Anton nach klugem Pass in die Tiefe von Abelski frei vor dem TSG-Gehäuse (13.).

Die Eintracht spielte schnell und flüssig – und ging in der 22. Minute hoch verdient in Front. Nach Anton-Vorlage war Abelski in den Hoffenheimer Strafraum eingedrungen, Pelle Jensen brachte ihn zu Fall, worauf der souveräne Schiedsrichter Kai Vonderschmidt aus Mühlheim am Main auf den Elfmeterpunkt zeigte. Quotschalla lief an – und verwandelte sicher zum 1:0. Ehe Seifedin Chabbi zunächst im Eins-gegen-Eins an Andy Lengsfeld scheiterte (41.) und zwei Minuten später Denis Thomalla nach Vorlage von Ömer Yildirim zum überraschenden Ausgleich traf, hätte der SVE eigentlich längst höher führen können, um nicht sagen müssen. Per Volleyabnahme  hatte Abelski in der 35. Minute knapp das Ziel verfehlt, eine Minute später war der sehenswerte Heber von Anton über Schlussmann Paterok nicht vom Erfolg gekrönt.

Nach dem Seitenwechsel ging es Schlag auf Schlag. Binnen einer Minute lag die Eintracht auf einmal mit 3:1 in Führung. Mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck machte Quotschalla sein zweites Tor an diesem Abend (53.). Dann bediente Steven Kröner auf uneigennützige Art und Weise Abelski, der erfolgreich vollendete (54.). Die TSG gab sich nicht geschlagen, wirkte in den zweiten 45 Minuten entschlossener im Spiel nach vorne. Thomalla steckte in der 63. Minute durch auf Chabbi – und der verkürzte.

Kompromisslos in der Abwehr und mit viel versprechenden Konteransätzen blieb der SVE bis zum Ende gut im Spiel und landete zurecht den Dreier. Einzuholen wird der Tabellenzweite SV 07 Elversberg aber kaum noch sein. Nach deren 2:1-Sieg bei Eintracht Frankfurt II liegen die Saarländer zwei Runden vor Schluss mit sechs Punkten mehr und der um acht Treffer besseren Tordifferenz auf dem ersten Play-Off-Platz. „Das war ein richtig gutes Spiel von uns. Einziger Wermutstropfen war unsere zunächst alles andere als optimale Chancenverwertung. Elversberg ist jetzt zu weit weg. Im letzten Heimspiel am Samstag gegen Eschborn wollen wir aber unsere gute Heimserie ausbauen und alles dafür tun, am Ende auf Platz drei zu landen“, sagte Mittelfeldspieler Anton kurz nach der Partie. „Natürlich gerät der Pokal jetzt immer mehr in den Fokus. Wir werden aber sicher auch gegen Eschborn voll motiviert sein. Das sind wir uns, den Fans, aber auch der Liga schuldig“, betonte Doppeltorschütze Quotschalla.

„Was diese Truppe angesichts der vielen Englischen Wochen und der ganzen personellen Ausfälle leistet, ist einfach sensationell. Ich kann den Jungs zu dieser starken Leistung einfach nur gratulieren. Samstag wollen wir diese Vorstellung nun bestätigen und auch Eschborn schlagen“, unterstrich Cheftrainer Seitz.

Statistik:

Eintracht Trier: Lengsfeld – Spang, Dingels, Hollmann, Zittlau – Lewerenz (89. Aliu), Kröner, Kuduzovic, Anton (67. Yesilyurt) – Abelski (83. Gregorio) – Quotschalla

TSG Hoffenheim II: Paterok –Yildirim, Jensen, Ruck, Koblenz – Herdling, Diebold – Karaman (67. Fesser), Schön (46. Sonderegger), Thomalla – Chabbi

Tore: 1:0 Quotschalla (23., Foulelfmeter), 1:1 Thomalla (43.), 2:1 Quotschalla (53.), 3:1 Abelski (54.), 3:2 Chabbi (63.)

Schiedsrichter: Kai Vonderschmidt aus Mühlheim am Main

Zuschauer: 1011