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Seitz: "Hätten den Punkt mitnehmen müssen"

Eintracht Trier - Wuppertal

Es war ein Wechselbad der Gefühle, das Triers Trainer Roland Seitz am Freitagabend im Moselstadion erlebte. Ein Doppelschlag brachte zunächst den Drittligaabsteiger aus dem Bergischen in Führung, ein Doppelschlag der Trierer in der zweiten Hälfte brachte den verdienten Gleichstand...

Dass die Mannschaft bei der Heimpremiere im Moselstadion dann doch noch zwei weitere Treffer gegen den Wuppertaler SV Borussia kassierte, erklärte Seitz so: „Vielleicht waren wir zu dumm, mit einem Punkt zufrieden zu sein.“ So unterlagen die Kicker mit der Porta Nigra auf der Brust am Freitagabend in der Regionalliga West mit 2:4.

Es dauerte 20.Minuten, bis sich der Wuppertaler SV Borussia aus der Umklammerung des SVE befreien konnte und selbst das erste Mal gefährlich vor dem Tor des SVE auftauchte. Ein Freistoß von Markus Heppke segelte in den Strafraum und Stefan Lorenz kam frei zum Kopfball –verfehlte das Tor. „Wir sind etwas glücklich ohne Gegentor in die Pause gekommen“, gab der Coach der Wuppertaler, Michael Dämgen, nach der Partie zu. Zu Beginn der Partie musste Dämgen einige Male mit den Zähnen knirschen, war seine Mannschaft doch unermüdlichen Angriffen der Eintracht ausgesetzt. Bereits in der zweiten Minute das erste Mal Gefahr vor dem Kasten von Wuppertals Keeper Sascha Samuelwicz: Alban Mehas Freistoß findet den Kopf von Wuppertals Stefan Lorenz und dessen verunglückter Klärungsversuch zwang den Schlussmann der Gäste zu einer ersten Glanzparade. In der siebten und 15. Minute hatte es Thomas Kraus auf dem Fuß, Trier in Führung zu schießen, scheiterte aber jeweils an dem glänzend parierenden Samulewicz.

In der Folge verflachte die Partie, Wuppertal empfing Trier nun früher im Mittelfeld und verteidigte den neu gewonnenen Raum mit zahlreichen Zweikämpfen im Nirgendwo zwischen den beiden Sechzehnern – ohne dabei Gefahr für das Trierer Tor zu entwickeln. Bis zur 37. Minute. Markus Heppke schnappte sich die Kugel zum Freistoß, der Ball segelte durch die Mauer, wurde von Stefan Kohler unglücklich abgefälscht und schlug zum 1:0 für Wuppertal im Tor ein – Lengsfeld war zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg in die andere Ecke. „Das Tor für uns viel aus dem Nichts“, sagte Dämgen. Keine Minute Zeit blieb SVE-Coach Roland Seitz, diesen Rückschlag zu verdauen. In der 38. Minute fasste sich Jerome Assauer ein Herz, zog aus gut 20 Metern ab und markierte mit einem „Tor des Monats“ den Halbzeitstand von  2:0 für die Gäste. Nachdem sich die Rauchschwaden der Wuppertaler Feuerwerkskörper verzogen hatten, konnte Seitz seine Truppe bei der Aufholjagd beobachten. Und nach 15. Minuten in der zweiten Halbzeit jubelte der SVE-Coach dann das erste Mal. Meha verwandelte einen Freistoß aus halblinker Position ins kurze Eck der Wuppertaler, da sah Samulewicz im Kasten nicht sonderlich gut aus. Kaum war das Spiel nach dem verdienten Anschlusstreffer wieder angepfiffen, gab es Freistoß knapp hinter der Mittellinie für die Blau-Schwarz-Weißen. Meha trat, Cinar kam in der Mitte mit der Fußspitze ran und spitzelte die Kugel zum völlig alleingelassenen Thomas Kraus, der ohne Mühe die Halbzeitführung der Wuppertaler egalisierte. „Das Comeback in der zweiten Halbzeit war sehr lobenswert. Nach dem Ausgleich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch“, analysierte Seitz.

2430 Zuschauer sahen in der 75. Minute dann aber die neuerliche Führung des Ex-Bundesligisten: Nach einem Schuss von Bekim Kastrati konnte Lengsfeld den Ball nicht weit genug abwehren und die Kugel landete vor den Füßen des eingewechselten Dominik Ernst, der ohne Mühe das dritte Wuppertaler Tor an diesem Abend markierte. Elf Minuten vor Schluss war es dann Markus Heppke, der mit seinem zweiten Treffer in dieser Partie den Endstand von 4:2 für Wuppertal herstellte (79. Minute). „Wir sind überglücklich. Aufgrund der ersten Hälfte hätten wir diese Partie eigentlich nicht gewinnen können“, sagte Dämgen nach dem Spiel. Das Trier diese phasenweise souverän und überlegen geführte Partie am Ende verloren geben musste, ärgerte Seitz bei der anschließenden Pressekonferenz sichtlich: „Wir hätten den Punkt mitnehmen müssen, aber wenn wir so weiter arbeiten wie bisher, dann werden wir solche Spiele auch gewinnen.“

Eintracht Trier: Lengsfeld – Dingels (78. Eckstein), Cinar, Hollmann, Drescher – Meha, Kohler, Saccone, Asma (74. Mvondo) – Patschinski, Kraus
Wuppertaler SV: Samulewicz – van den Bergh, Lorenz, Zinke, Moosmayer – Pagano, Weikl, Heppke, Keita-Ruel (74. Ernst) – Assauer (61. Großkreutz), Kastrati (89. Schattner)
Tore: 0:1 Heppke (37.), 0:2 Assauer (38.), 1:2 Meha (60.), 2:2 Kraus (62.), 2:3 Ernst (75.), 2:4 Heppke (79.)
Schiedsrichter: Rafael Foltyn aus Mainz-Kastell
Zuschauer: 2430

Dieser Artikel wurde mit freunlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt vom WOCHENSPIEGEL.

Fotos: Anna Lena Bauer, www.moselkicker.de

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