powered by deepgrey

Jetzt will er auch beim SVE die rechte Seite beackern

Er hätte auch zu anderen Regionalliga-Klubs wechseln können, denen höhere Ambitionen nachgesagt werden. Nachdem er beim 1. FC Köln II aus der U23-Regel heraus gefallen war, entschied sich Thomas Kraus indes für einen Wechsel zum SV Eintracht Trier 05, wo er einen Vertrag bis 30. Juni 2012 unterzeichnet hat. „Der Verein hat in Fußball-Deutschland einen Namen und besitzt Tradition. Außerdem ist hier mit Roland Seitz ein Trainer am Werk, der einen Plan hat und weiß, wovon er spricht.“

Klar und deutlich, wie er auf dem Platz die rechte Seite beackert (am liebsten offensiv), umreißt der Franke auch die Gründe, warum er ausgerechnet zum Tabellenletzten der vergangenen Regionalliga-West-Saison gekommen ist. Das schwache sportliche Abschneiden, das durch die Lizenzentzüge dreier Klubs kaschiert werden konnte, sieht der 23-Jährige eher als Chance: „Die Mannschaft ist sehr verändert worden. Ich denke, hier wird etwas Neues entstehen.“ Wichtig sei, so Kraus, „dass unsere Zuschauer von Beginn an merken, dass in unserer Truppe jeder will“.

Laufbereitschaft, Aggressivität und Dynamik machten den gelernten Verwaltungsfachangestellten in den vergangenen zweieinhalb Jahren beim 1. FC Köln II zum unverzichtbaren Stammspieler, absolvierte er doch 67 von 68 möglichen Einsätzen und markierte dabei neun Treffer. Obwohl ihm am Rhein der Wechsel in die Profiabteilung verwehrt blieb, bezeichnet der gebürtige Bamberger seine Zeit beim FC und den im Januar 2008 von Hertha BSC Berlin erfolgten Wechsel als „Glücksfall“; menschlich und von den Bedingungen her habe in Köln einfach gepasst.

In der Bundeshauptstadt kam Thomas Kraus in der Saison 2006/07 sogar zu 30 Einsätzen in der damals drittklassigen Regionalliga Nord – nach zuvor 27 Treffern für den Bayern-Landesligisten FC Sand hatten ihn die Herthaner an die Spree gelockt. „Nach dem Abstieg mit Hertha II hatte ich aber auf einmal keine Rückendeckung mehr vom Trainer, da war ich froh, dass der Kontakt nach Köln zustande gekommen war“, erinnert sich der 1,84-Meter-Mann. Unvergessen bleibt ihm die Zeit bei Hertha II aber trotzdem: Mit den späteren Bundesligaspielern Kevin-Prince Boateng, Ashkan Dejagah und Patrick Ebert stand er in einem Team, das sich vor 19000 Zuschauern am Hamburger Millerntor oder 12000 fanatischen Fans in Dresden behaupten musste.

KrausKraus weiß was er heißt, sich zu behaupten, bezeichnet sich selbst als jemanden, der „immer versucht, sich den A…. aufzureißen“. Von daher konnten ihm auch die hohen Temperaturen in der ersten Trainingswoche in Trier nicht viel anhaben: „Natürlich war die Hitze enorm. Aber da musst Du durch. So sind wir wenigstens fit, wenn es drauf ankommt“.

Vis á vis des Moselstadions hat er in der Peter-Lambert-Straße bereits ein Appartement bezogen. Die ersten Eindrücke sind durchweg positiv – auch, weil man im Mannschaftskreis schon einiges unternommen hat: „Besonders Josef Cinar kümmert sich super um uns Neue. Wir haben schon nach wenigen Tagen einen ganz guten Draht zueinander entwickelt.“

Dieser Artikel wird Ihnen präsentiert vom WOCHENSPIEGEL. Mehr Sport aus der Region unter www.wochenspiegellive.de/lokalsport

Leave a Reply