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Fritz Fuchs: “Hier lässt sich noch einiges bewegen”

Er ist seit Jahrzehnten im Fußball-Geschäft zu Hause, hat als Aktiver beim 1. FC Kaiserslautern in der Bundesliga gespielt und als Trainer erfolgreich im In- und Ausland gearbeitet – unter anderem den FC Homburg 1986 in die Bundesliga geführt, mehrere Klubs in der Zweiten Bundesliga betreut, aber auch Talente in Brasilien und Portugal gefördert. Mit 65 Jahren geht Fritz Fuchs noch einmal eine neue Herausforderung an – beim SV Eintracht Trier 05 (Zusage bis 30. Juni 2010). Bei der Jahreshauptversammlung am Dienstag wurde er offiziell vorgestellt. Zu seiner Motivation, seinen Zielen und seinen Ansichten äußerte er sich im Interview mit www.eintracht-trier.com.

Mit 65 gehen andere in Rente – und sie sind gerade beim SV Eintracht Trier 05 ein neues Engagement eingegangen. Warum?

Ich kenne Mario Basler schon seit über 20 Jahren. Er hat mich vor einiger Zeit darauf angesprochen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, hier in Trier als Sportlicher Leiter zu arbeiten. Nach einer einjährigen Auszeit habe ich mich gesundheitlich wieder auf Vordermann gebracht und in der Zwischenzeit habe ich sorgfältig recherchiert und mich über die handelnden Personen und die Struktur informiert, mir die Mannschaft einige Male angeschaut – und ich muss sagen: Hier lässt sich einiges bewegen. Es wird zwar schwer, noch einmal aufzusteigen. Aber ich denke, mit dem Potenzial hier ist die Dritte Liga auf jeden Fall realisierbar. Mittel- und langfristig wollen wir mit dem Verein dahin, wo er einmal war – in die Zweite Bundesliga.

Was muss sich ändern, damit das aktuelle Team zu einem Aufstiegskandidaten wird?

Nicht so sehr viel. Ich denke, dass Dortmund II in dieser Saison das Rennen macht und aufsteigt. Kaiserslautern II als weiteres, echtes Spitzenteam wird nächste Saison wohl nicht mehr so weit oben mitmischen. Und der Rest der Regionalliga ist ja jetzt schon für die Eintracht in Reichweite. Wir wollen bis zu fünf echte Verstärkungen an Land ziehen. Das müsste schon reichen, um ein Wörtchen in der Titelvergabe mitzureden.

Wie gehen Sie Ihre Aufgabe an. Was sind die kurzfristigen Aufgaben?

Zunächst geht es ganz klar um die Personalplanungen für die nächste Saison. Wir müssen schauen, wer aus dem aktuellen Kader gehalten und abgegeben werden soll. Außerdem geht es um die Sichtung von möglichen neuen Spielern. Auf die Dauer will ich meine Erfahrungen auch im Marketing- und im Jugendbereich mit einbringen. Mir ist wichtig, dass die Kompetenzen im Verein klar abgesteckt sind. Ich lege Wert auf einen offenen Umgangsstil und werde mich zu einhundert Prozent und nach bestem Wissen und Gewissen für die Eintracht einsetzen.

Bekannt ist, dass sie gute Verbindungen zur Unternehmensgruppe “Victor`s” haben. Schon wird spekuliert, dass der SVE bald einen neuen, großen Sponsor hat…

Dazu kann ich derzeit noch nicht viel sagen. Fakt ist, dass ich lange für “Victor`s” gearbeitet habe und sehr gute Kontakte zum Unternehmen und zu seinem Chef Hartmut Ostermann habe. Insgesamt muss man halt mal sehen, wie alles jetzt hier in Trier läuft.

Wie sehen Ihre ersten Tage beim SVE aus? Bleiben sie ihrer Heimatstadt Kaiserslautern verbunden oder ziehen sie sogar nach Trier um?

Ich war ja schon die letzten drei, vier Monate für die Eintracht unterwegs und werde auch in den nächsten Tagen einige Spiel sehen, um interessante Akteure zu sichte. So etwa am heutigen Mittwoch Abend das Südwestpokal-Spiel Mechtersheim gegen Oggersheim, am Freitag bin ich natürlich im Moselstadion beim Spiel des SVE gegen Leverkusen, am Samstag dann bei Lautern II gegen Dortmund. Sonntag besuche ich das Regionalliga-Süd-Match zwischen Karlsruhe II und Hessen Kassel. Montag werde ich dann mit dem Trainerteam zusammen sitzen. Und der Kreis möglicher Neuzugänge für kommende Saison wird enger gezogen. Immer wieder werde ich auch auf der Geschäftsstelle zu tun haben. Im Einzelfall werde ich auch in Trier übernachten. Grundsätzlich ist die gute dreiviertel Stunde Fahrzeit nach Kaiserslautern aber kein Problem für mich.