Albert Hamm – ein Heimspiel dauert fünf Stunden
Kein Heimspiel ohne Albert Hamm – was nach einem Werbeslogan klingt, ist für den SV Eintracht Trier 05 erfreulicher Alltag mit langer Tradition. In diesen Tagen kann der 83jährige aus Aach auf 50 Jahre ehrenamtlichen Einsatz für seinen Verein zurückblicken, von Spiel zu Spiel in einer langen Reihe. Seit 1965 hilft Albert Hamm schon bei der Organisation der Heimspiele, seit 1975 steht er dabei im innersten Zirkel des Eintracht-Spiels, zunächst als Verantwortlicher für die Katakomben und die Coaching-Zone, später als Schiedsrichterbetreuer. Dafür dankt ihm der ganze Verein – Vorstand, Mitarbeitende, die Mitglieder und die Stammzuschauer, besonders die auf der Tribünenseite, für die sein Einsatz ein gewohnter Anblick ist. Der Fußballverband Rheinland hat ihn 2021 mit seinem Ehrenbrief ausgezeichnet.
Für Albert Hamm dauert ein Spiel nicht 90 Minuten plus Halbzeitpause. Es kommen jedes Mal rund fünf Stunden zusammen, so viel Zeit erfordert die Schiedsrichterbetreuung. Er empfängt das Team, zeigt ihnen die Örtlichkeiten, ist in der Pause und nach dem Spiel in der Nähe, zahlt die Reisespesen aus und begleitet das Schiedsrichterteam nach dem Spiel bis zu seiner Abreise. Dabei strahlt er Freundlichkeit und Ruhe aus, niemals macht er irgendeine Bemerkung zu umstrittenen Spielszenen.
Albert Hamm vertritt eben als offizieller Betreuer den Gastgeber Eintracht Trier. Dabei hat er Schiedsrichter aller Qualifikationen erlebt. FIFA und UEFA ebenso wie Nachwuchstalente und lang bewährte Kräfte aus dem Fußballverband Rheinland oder die ersten Schiedsrichterinnen. Es sind Freundschaften geblieben, beispielsweise mit FIFA-Schiedsrichter Christian Dingert. Und in der Coaching-Zone hat er immer auch Kontakt zu Gästetrainern – Otto Rehhagel, Dieter Hecking, Erich Ribbeck und Winnie Schäfer stehen in Hamms Sympathieliste ganz oben.
50 Jahre Engagement für die Eintracht geben in Gestalt von schönen Erinnerungen eben auch einiges zurück.