powered by deepgrey

Gebangt, gekämpft, gepunktet: SVE hält Mainz II auf Distanz

Eintracht-Trier hat sich am Sonntagnachmittag einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt erarbeitet. Im Heimspiel gegen die Zweitvertretung von Bundesligist 1. FSV Mainz 05 gelang den Moselstädtern nach Rückstand eine Viertelstunde vor Schluss durch Jan-Lucas Dorow der wichtige 1:1-Ausgleichstreffer, der zugleich das Endergebnis markierte. Durch den Punktgewinn hat der SVE zwei Spieltage vor dem Saisonende fünf Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang.

Viel war im Vorfeld des Duells zwischen Eintracht-Trier und dem 1. FSV Mainz 05 II geschrieben worden – nur selten ging es dabei (leider) um Fußball. Dabei waren die sportlichen Vorzeichen klar: Die Trierer wollten mit einem Sieg im heimischen Moselstadion vor der strafbedingten Mini-Kulisse von nur 440 Zuschauern den Klassenerhalt klarmachen, die Gäste aus der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt ihrerseits mit einem Auswärtsdreier selbst die Chance auf den Verbleib in der Regionalliga Südwest wahren. Eine Partie also, in der es für beide Teams viel zu gewinnen, aber auch eine Menge zu verlieren gibt.

Das sah man dann auch Spiel. Nach einem ersten frühen Ausrufezeichen der Mainzer, die nach einer Ecke nur 90 Sekunden nach Anpfiff am stark reagierenden SVE-Schlussmann Novakovic scheiterten, entwickelte sich ein umkämpfter und bissig geführter Schlagabtausch. Man spürte, dass die Eintracht mit dem 0:0-Zwischenstand besser leben konnte, als die Mainzer – folglich war man auf Seiten der Blau-Schwarz-Weißen vor allem um kompakte Defensive bemüht. Erst kurz vor dem Pausenpfiff hatten die Hausherren selbst noch einmal eine gelungene Offensivaktion, Maurice Wrusch scheiterte aus spitzem Winkel aber an FSV-Keeper Kinzig (45.).

Durchgang zwei begann zunächst so, wie der alte endete. Der SVE stand kompakt, Mainz hatte wenig Ideen. Nach einer guten Stunde nahm die Partie dann aber doch noch Fahrt auf: Nach einem schönen Diagonalball der Gäste herrschte Chaos in der Trierer Hintermannschaft. Marc Richter profitierte von dem vielen Platz, den er bekam und vollendete per flachem Abschluss rechts unten ins Eck zum 0:1 (62.). Trier-Chefcoach Thomas Klasen reagierte und brachte mit Biondic, König und Dorow gleich drei Offensivspieler – und bewies damit ein gutes Händchen. Eben jener Jan-Lucas Dorow bekam eine Viertelstunde vor Schluss ein bisschen Platz vor dem Mainzer Sechzehner und hatte dann etwas Glück, dass sein abgefälschter Flachschuss für Nullfünf-Keeper Kinzig unhaltbar ins Netz einschlug (76.) – der vielumjubelte 1:1-Ausgleich!

Während der SVE jetzt doch noch an die sichere Rettung glaubte und auf den Siegtreffer drückte, lauerten die Gäste auf Konter. Nur die Fußspitze von Maurice Wrusch und dann der beherzte Einsatz von Kevin Heinz verhinderten bei einem eben solchen in der 80. Minute den erneuten Rückstand der Moselstädter. Es war ein Warnschuss zur rechten Zeit und die Klasen-Elf agierte für die Schlussminuten kontrollierter und zurückhaltender, als in der Euphorie nach dem Ausgleich. In einer wegen eines heftigen Zusammenpralls zwischen Tim Sausen und Lucas Laux und der daraus folgenden langen Behandlungspause (an dieser Stelle: Gute und schnelle Genesung an beide!) ewig andauernden Schlussphase hatten die 440 Zuschauer im Trierer Moselstadion noch einmal den Torschrei auf den Lippen, als Mirko Schuster in der 100. Spielminute per Kopf die Latte traf – doch es sollte nicht mehr sein. Am Ende trennten sich beide Teams mit 1:1.

Durch den Punktgewinn hält Eintracht Trier (40) den Gegner aus Mainz (35) auf Distanz. Beide Teams trennen vor den letzten beiden Saisonspielen fünf Zähler. Heißt: Mit einem Sieg beim bereits geretteten KSV Hessen Kassel am kommenden Wochenende könnte Eintracht-Trier den Klassenerhalt perfekt machen. Anstoß ist am Samstag (10.05.) um 14 Uhr.

Eintracht-Trier: Novakovic – Buballa (71. Biondic), Schuster, Herber (71. Dorow) – Garnier (71. König), Wrusch, Spang, Yavuz, Heinz – Sossah (83. Lorenz), Marceta (88. Sausen)

1. FSV Mainz 05 II: Kinzig – Götze, Laux (90.+9 Pestic), Müller, Amann – Linsmayer, Glaiber – Richter (83. Bierschenk), Kalemba (83. Yamasaki), Derstroff (29. Schröder) – Mata (83. Burger)

Tore: 0:1 Richter (61.), 1:1 Dorow (76.)

Zuschauer: 440

Schiedsrichterin: Karoline Wacker