Meine Zeit bei der Eintracht – Daniel Ischdonat
Der Höhepunkt der Vereinsgeschichte ist mit Ihrem Namen und Ihrem Elfmeterpech eng verbunden – das Halbfinale im DFB-Pokals gegen den MSV Duisburg im Februar 1998 ging mit Ihrem Elfmeter verloren. Verblasst da manch anderes aus Ihrer Eintracht-Zeit?
Nein, da verblasst gar nichts. Ich sehe die gesamte Zeit und nicht ein knapp verpasstes Ziel. Und es war eine sehr, sehr tolle Zeit! Übrigens: Selbst wenn ich damals getroffen hätte, wären wir nicht im Finale gewesen, es hätte weitere Elfmeter gegeben. Den Aufstieg 2002 mit der Mega-Aufstiegsparty sehe ich als Höhepunkt dieser Zeit.
Denken Sie trotzdem manchmal noch an den ominösen Elfmeter?
Nein, so gut wir gar nicht. Außer ich werde darauf angesprochen (lacht)
Haben Sie noch Kontakt zu Spielern von damals?
Zu einigen habe ich noch Kontakt, am meisten zu Matthias Keller. In der zweiten Bundesliga haben Sie 85 Spiele gemacht, 42 für die Eintracht und danach 16 für Mainz 05, eines für den FSV Frankfurt und 26 für den SV Sandhausen.
Wäre auch die Bundesliga drin gewesen in Ihrer Karriere?
Vom Können her ja. Aber wenn man zehn Jahre bei Eintracht Trier spielt und trotz verpasstem Zweitligaaufstieg dort bleibt, werden auch Weichen gestellt. Ich hatte einige Angebote von Vereinen in dieser Zeit, mit denen Bundesliga möglich gewesen wäre. Übrigens war Mainz in der Bundesliga, als ich von Trier dorthin gewechselt bin. Aber ich bin mit mir absolut im Reinen, pro Eintracht Trier war eine gute Entscheidung, ich wollte viele Spiele machen und habe mich zehn Jahre lang wohl gefühlt.. Und ich habe mein privates Glück in Trier gefunden, meine Frau kennen gelernt.
Hatten Sie als junger Spieler ein Idol im internationalen Fußball?
Nein. Aber ich habe mir bei den Bundesligatorhütern immer das Beste abgeschaut.
Heute sind Sie Torwarttrainer beim Drittligisten SV Sandhausen ist das ein Vollzeit-Job?
Ja, das ist ein Vollzeitjob. Die Gruppe besteht aus fünf Torleuten, wir arbeiten intensiv zusammen.
Verfolgen Sie das Geschehen rund um die Eintracht? Finden Sie Zeit, bei Gelegenheit Spiele im Moselstadion zu besuchen?
Natürlich verfolge ich das Geschehen um Eintracht Trier sehr interessiert, meist aber nur über die Medien. Den 1:0-Sieg der Eintracht beim FSV Mainz II – ich wohne in Mainz – habe ich mir angeschaut, ansonsten komme ich wegen Terminüberschneidungen mit Sandhausen nur sehr selten dazu. In der vergangenen Saison war ich beim Spiel gegen Gonsenheim in Trier, mein Sohn Yannik spielt in Gonsenheim.