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Achterbahnfahrt im Moselstadion – SVE und Frankfurt trennen sich 3:3

Eintracht-Trier hat innerhalb von einer Woche gleich zum zweiten Mal einem Regionalliga-Spitzenteam einen Punkt abgetrotzt. Vom Tabellenzweiten FSV Frankfurt trennten sich die Moselstädter nach einer umkämpften Partie mit 3:3 (2:1). Im ersten Durchgang stellte der SVE mit zwei nahezu identischen Treffern die Weichen zunächst sogar auf Sieg, ehe die Gäste mit einer Aufholjagd ihrerseits die drei Punkte aus Deutschlands ältester Stadt zu entführen drohten. Am Schluss brachte Hokon Sossah mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit das Moselstadion zum Explodieren.

Elf Tage nach dem 120. Geburtstag von Eintracht-Trier durften sich die SVE-Anhänger nach dem 2:2-Auswärtshighlight bei den Kickers aus Offenbach vor einer Woche gleich auf den nächsten Festakt freuen: Mit dem FSV Frankfurt gastierte der Tabellenzweite im Moselstadion. Dabei durften die Blau-Schwarz-Weißen aus Deutschlands ältester Stadt erneut eine tolle Kulisse von 4.113 Zuschauern genießen, die für eine wunderbare Fußballatmosphäre sorgten. Ohne zu viel vorweg zu nehmen: Zu diesem launigen Fußballnachmittag sollten auch die beiden Mannschaften auf dem grünen Rasen einen ordentlichen Teil beitragen.

Aber der Reihe nach. Die Eintracht begann die Partie spielfreudig und engagiert, kombinierte sich immer wieder gefällig durch die Reihen der Frankfurter. Obwohl die Gäste mit ordentlich Rückenwind nach Trier reisten, tat sich die Elf von Trainer Tim Görner zunächst schwer, das brandgefährliche Sturmduo um Lucas Hermes und Cas Peters in Szene zu setzen. Einmal wurde es dann plötzlich aber doch gefährlich: Nach scharfer Hereingabe von Peitz beförderte FSV-Angreifer Peters den Ball aus kurzer Distanz aber über den Querbalken (26.). Zur Freude der mehr als 4.000 Zuschauer im Moselstadion fiel das erste Tor an diesem Nachmittag auf der anderen Seite: Nach einer starken Flanke von Kevin Heinz setzte sich Mateo Biondic im Zentrum gleich gegen zwei Gegenspieler durch und köpfte stark in die rechte Ecke zur 1:0-Führung für den SVE ein (27.).

Und weil’s so schön war, dachte man sich in Reihen der Blau-Schwarz-Weißen offenbar: Das machen wir nochmal genauso. Keine zehn Minuten nach der Führung flankte erneut Kevin Heinz von der linken Seite, im Zentrum köpfte Robin Garnier unbedrängt in dieselbe Ecke ein wie zuvor schon Biondic (35.). Mit der 2:0-Führung belohnten sich die Trier für eine bis dahin starke und konzentrierte Vorstellung. Dass die Gäste aber große Qualität mitbringen und nicht zu Unrecht zu den Spitzenteams der Liga gehören, zeigte sich kurz vor dem Seitenwechsel dann doch noch einmal: Nach einer gelungenen Kombination tauchte Angreifer Cas Peters frei vor Novakovic auf und legte dann auf Sannomiya quer, der zum Anschlusstreffer nur einzuschieben brauchte (44.).

So richtig beeindruckt zeigte sich Eintracht-Trier im zweiten Durchgang von dem Rückschlag nicht und spielte weiter engagiert und kombinationssicher. Das führte in der Folge zu weiteren (Groß-)Chancen: Einem Treffer des eingewechselten Hokon Sossah wurde vom Unparteiischen Nico Dönges wegen Handspiels leider die Anerkennung verweigert (66.), kurz darauf scheiterte Sossah im Eins-gegen-Eins mit dem Außenrist an FSV-Schlussmann Justin Ospelt (68.). Vorausgegangen war ein starker Ballgewinn von Tim Sausen und Noah Herber. Aber die alte Regel „Wenn du sie vorne nicht machst, bekommst du sie hinten“ sollte auch an diesem Nachmittag ihre Gültigkeit beweisen. Und so köpfte der eingewechselte George Iorga einsam und allein eine Flanke von der rechten Seite zum 2:2-Ausgleich für die Frankfurter ein (76.).

Weil Sven König beinahe im direkten Gegenzug aus spitzem Winkel nur die Latte traf (77.), blieb die Partie letztlich bis in die Schlussphase ausgeglichen. Dort überschlugen sich dann noch einmal die Ereignisse: Nach einem Eintracht-Ballverlust im Angriff nutzten die Gäste die offenen Räume im Mittelfeld und konterten den SVE eiskalt aus. Am Ende traf Cas Peters zur Führung für die Hessen (88.). Statt sich über den Rückstand zu ärgern, warf die Trierer Elf aber noch einmal alles in die Waagschale. Nachdem Noah Herber in der ersten Minute der Nachspielzeit aus kürzester Distanz noch an Frankfurt-Keeper Ospelt scheiterte, schien der Drops gelutscht. Aber nicht mit dieser Mannschaft: Eine Flanke von Andreas Ivan von der linken Seite verlängerte Tim Sausen mit der Hacke zum eingelaufenen Hokon Sossah, der das Moselstadion mit seinem Last-Minute-Ausgleich doch noch zum explodieren brachte (90.+3). Der Ausgleich war in Summe hochverdient.

Eintracht-Trier verteidigt durch den erneuten Punktgewinn gegen ein Spitzenteam den achten Tabellenplatz und steht in der Regionalliga Südwest damit weiterhin auf einem Platz im gesicherten Mittelfeld. Für den SVE gilt in diesen Tagen: Zwei sind geschafft, zwei stehen noch an. Nach den Duellen mit den Top-Mannschaften aus Offenbach und Frankfurt wartet mit der SGV Freiberg am kommenden Wochenende der Tabellendritte auf die Blau-Schwarz-Weißen, ehe die sich in vierzehn Tagen gegen Tabellenführer Hoffenheim II behaupten müssten. Anstoß in Freiberg ist am kommenden Samstag (29.03.) um 14 Uhr.

 

Eintracht-Trier: Novakovic – Held, Weigelt (81. Dorow), Schuster, Wrusch, Heinz – Herber, Garnier (60. Spang) – Wimmer (60. Sausen), Biondic (60. Sossah), König (81. Ivan)

FSV Frankfurt: Ospelt – von Schroetter, Hildmann, Gottwalt, Breir (69. Breir) – Sannomiya (57. Loebus), Celik (69. Fisher), Peitz, Latteier (69. Iorga) – Hermes (83. Mourad), Peters

Tore: 1:0 Biondic (27.), 2:0 Garnier (35.), 2:1 Sannomiya (44.), 2:2 Iorga (76.), 2:3 Peters (88.), 3:3 Sossah (90.+3)

Zuschauer: 4.113

Schiedsrichter: Nico Dönges

 

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