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Zwischen Erinnerung und Gegenwart – Eintracht empfängt Stuttgarter Kickers

Eintracht-Trier gegen die Stuttgarter Kickers – nüchtern betrachtet ist es der 14. Spieltag der Regionalliga Südwest. Etwas euphorischer formuliert ist es das Aufeinandertreffen zweier Traditionsvereine. Aus einem rein emotionalen Blickwinkel werden im Eintracht-Anhang jedoch Erinnerungen wach an den 14. Juni 2022, als exakt bei dieser Begegnung vor ausverkauftem Haus der Wiederaufstieg in die 4. Liga gelang. Doch am morgigen Sonntag, 14 Uhr, zählt nur das Tagesgeschäft gegen den Vize-Meister des Vorjahres.

Das Korrektiv für zuviel Rückwärtsgewandtheit sitzt indes auf der Trierer Trainerbank. „Beim Aufstiegsspiel vor zwei Jahren war ich nicht involviert, für mich ist es – abgesehen vom Namen des Gegners – ein Spiel von 34“, betont Thomas Klasen, der sich aber auch der Bedeutung dieser damaligen Begegnung für beide Vereine bewusst ist. Mit reinem Blick auf die diesjährige Tabellenkonstellation ergänzt er aufgrund der aktuellen Formkurve der Gäste aus Baden-Württemberg (fünf Punkte aus den vergangenen sechs Partien): „Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach 13 Spielen nur drei Punkte hinter den Kickers sind, hätten wir das erst einmal nicht geglaubt“. Klasen attestiert den Kickers eine „unglaublich dominante Spielweise“, jedoch würden in den vergangenen Spielen Aufwand und Ertrag nicht übereinstimmen. Die Mannschaft von Marco Wildersinn, der vor Saisonbeginn das Amt vom langjährigen Coach Mustafa Ünal übernahm, konnte somit den guten Saisonstart nicht bestätigen und steckt momentan in einer Ergebniskrise. Dennoch: „Was in Stuttgart in der Sommerpause auch noch einmal an Qualität aus der dritten Liga hinzukam, ist beeindruckend“, spricht Klasen auf die drei Neuverpflichtungen Brian Behrendt (Hallescher FC), Meris Skenderovic (ebenso Hallescher FC) und Per Lockl (Waldhof Mannheim) an.

Mit Blick auf die vergangenen beiden Niederlagen gegen Barockstadt Fulda (1:3) sowie den SC Freiburg II (2:4) resümiert der Cheftrainer der Blau-Schwarz-Weißen, dass man sich sehr wohl dessen bewusst sei, dass aktuell die Dichte an individuellen Fehlern zu hoch sei und vor diesem Hintergrund zu einfache Gegentreffer fallen. „Wir sind diesbezüglich aber unsere größten Kritiker. Die Jungs wurmt das enorm. Hier müssen wir einfach besser werden.“ Für diese Verbesserung standen Klasen allerdings im Training am Freitag nur vierzehn Feldspieler zur Verfügung. Daniel Buballa ist erkrankt und stößt eventuell noch zumindest zum Kader dazu. Sven König erhielt unter der Woche eine Hyaluron-Spritze, Linus Wimmer laboriert an einer Schambeinentzündung. Bei Jason Thayaparan wird es wohl noch drei bis vier Wochen dauern, ehe er wieder einsatzbereit sein kann. Fortschritte machen dagegen Tim Sausen, Dominik Kinscher und Noah Herber, die ins Reha-Training eingestiegen sind. Aller Widrigkeiten zum Trotz: „Wir wollen den Mut von Freiburg mitnehmen, dass wir etwas Zählbares dabehalten können.“

Die Partie steht unter der sportlichen Leitung von Alessandro Scotece. Ihm assistieren Alexander Hauser und Julia Boike an den Seitenlinien. Scotece leitete in der Regionalliga-Saison 2022/2023 bereits einmal eine Begegnung mit Eintracht-Beteiligung.

SVE-TV wird die Partie wie gewohnt über LEAGUES.football übertragen. Der Stream startet etwa zehn Minuten vor dem Anpfiff gegen 13.50 Uhr.