SVE feiert nächsten Heimsieg – Startserie hält auch gegen Quierschied
Eintracht-Trier hat am Freitagabend unter Flutlicht den eigenen Startrekord in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar auf inzwischen elf Siege in Serie ausgebaut. Gegen Aufsteiger SpVgg Quierschied besorgten Vincent Boesen (2x) und Dominik Kinscher vor 2.511 Zuschauern im heimischen Moselstadion die Treffer zum 3:1-Erfolg. Trotz eines über weite Strecken dominanten Auftritts wurde es zum Schluss aber nochmal unnötig spannend.
Die im Vergleich zum Auswärtssieg bei Cosmos Koblenz auf vier Positionen veränderte Eintracht-Mannschaft brauchte gut 20 Minuten, um sich auf das kompakte Defensivverhalten der Gäste aus Quierschied einzustellen. Der Aufsteiger agierte besonders in der Anfangsphase giftig und erarbeitete sich einige vielversprechende Umschaltsituationen, die die aufmerksame Eintracht-Defensive um Ersatz-Kapitän Christopher Spang und den starken Jason Thayaparan aber souverän vereiteln konnte.
Vorne legten sich die Moselstädter den Aufsteiger nach und nach zurecht und belohnten sich nach einer guten halben Stunde vor erneut beeindruckender Kulisse für den hohen Aufwand. Angreifer Vincent Boesen bugsierte das Leder aus kurzer Distanz an Gäste-Keeper Timo Wagner vorbei in Maschen – Mateo Biondic hatte seinen Kollegen im Fallen gut in Szene gesetzt (30.). Weil der SVE auch in der Folge die klar spielbestimmende Mannschaft war, schien auch der zweite Treffer von Boesen nur folgerichtig. Diesmal beförderte der 24-Jährige eine scharfe Flanke von Kevin Heinz per Kopf zum 2:0 über die Torlinie (43.).
Das hohe Engagement der Blau-Schwarz-Weißen ebbte nach der Pause zwar etwas ab, Chancen erarbeiteten sich die Gastgeber aber dennoch. Die beste Gelegenheit auf das wohl vorentscheidende 3:0 vergab Doppeltorschütze Boesen, als er nach gut einer Stunde vom Elfmeterpunkt an Quierschied-Keeper Wagner scheiterte (61.). Der Angreifer war zuvor in aussichtsreicher Position von den Beinen geholt worden.
In der Folge schalteten die Hausherren aber mindestens einen Gang zurück. Auch bedingt durch zahlreiche Wechsel – u. a. gab Innenverteidiger Jannis Holbach (18) sein Oberliga-Debüt – kam der Spielfluss etwas abhanden und die Eintracht ließ den Gästen aus dem Saarland ein Fünkchen Resthoffnung. Und genau eben jener Funke drohte in der Schlussphase ein echtes Feuer zu entfachen: Vincent Boghossian brachte sein Team kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit per wunderbarem Distanzschuss noch einmal in Schlagdistanz (89.). Der Jubel bei den ca. 150 stimmungsvollen Gästefans war entsprechend groß. Für fünf Minuten war die (An-)Spannung im gut gefüllten Rund des Moselstadions deutlich spürbar, ehe Dominik Kinscher per Freistoß mit dem Schlusspfiff der erlösende wie sehenswerte Treffer zum 3:1-Endstand gelang.
Dass Eintracht-Cheftrainer Thomas Klasen nach dem 11. Oberliga-Sieg in Serie nach dem Schlusspfiff nicht ganz zufrieden dreinblickte, hatte somit einen guten Grund: Trotz klarer Feldüberlegenheit und einem dicken Chancenplus auf Seiten seines SVE verpassten es die Mannschaft lange, das Spiel zu entscheiden. Nach Ansicht von Klasen lag das auch am vereinzelt fehlenden Torhunger: „Wir brauchen zu viele Chancen und sind nicht effizient genug. Das ist keine Qualitätsfrage, sondern liegt an der Mentalität. Da brauchen wir mehr Gier, dem Gegner dann auch den Stecker zu ziehen“.
Gerade mit Blick auf die anstehenden harten englischen Wochen hatte der Coach zwischenzeitlich Hoffnung, die Kräfte etwas dosieren zu können: „Wir haben jetzt Lautern vor der Brust, dann kommt Worms. Ich hätte mir gewünscht, dass wir frühzeitig ein paar Körner hätten sparen können. Das haben wir leider nicht getan.“
Nichtsdestotrotz gehen die Blau-Schwarz-Weißen mit breiter Brust in die anstehenden Top-Spiele. Elf Siege aus den ersten elf Saisonspielen sorgen für ordentlich Rückenwind. Schon am Mittwochabend (20.09.) kann die Eintracht ihre Serie auf ein Dutzend ausbauen – dann gastiert die Klasen-Elf um 19:30 Uhr bei der Zweitvertretung des 1. FC Kaiserslautern auf dem Betzenberg. Am kommenden Samstag (23.09.) empfängt der SVE dann Mit-Absteiger Wormatia Worms zum Topspiel in der ältesten Stadt Deutschlands.
Eintracht-Trier: Linke – Burghardt, Thayaparan (80. Holbach), Spang, Heinz (46. Roth) – Yavuz, Herber, Kinscher, König (18. Wrusch) – Boesen (68. Mekoma), Biondic (68. Uhlig)
SpVgg Quierschied: Wagner – Reichrath, Lambert (82. Sesar), Sutter, Lorang (82. Bund), Klein (90.+2 Flausse) – Klyk, Boghossian, Mittermüller – Schneider (46. Hell), Brückner (74. Miftari)
Tore: 1:0 Vincent Boesen (31.), 2:0 Vincent Boesen (43.), 2:1 Vincent Boghossian (89.), 3:1 Dominik Kinscher (90.+5)
Besondere Vorkommnisse: Verschossener Foulelfmeter von Vincent Boesen (61.)
Schiedsrichter: Kisanet Zekarias
Zuschauer: 2.511