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75 Jahre – das zweite Eintracht-Jubiläum

75 Jahre SV Eintracht Trier 05 im Jahr 2023 – wie passt das zusammen, wo es unseren Verein doch schon seit 117 Jahren gibt? Es passt, denn die 75 Jahre markieren den 5. März 1948 , den Tag der Fusion zweier Eintracht- Vorläufer und somit eine Art zweite Gründung. Der SV Trier 05 und der SV Eintracht Trier 06 wollten die Zukunft gemeinsam meistern. Der SV Eintracht Trier 06 war bereits 1921 aus einer Fusion hervorgegangen zwischen den Vereinen Vereinigte Rasenspieler 06 und des SV Alemannia 09, für die Zeit des Nationalsozialismus war er in SV Westmark 06 umbenannt worden.

Die Fusion von 1948 war offenbar von den Nöten der unmittelbaren Nachkriegszeit bestimmt, mit vereinten Kräften nahm man sich vor, den schwierigen Umständen – Mangel an allen alltäglichen Dingen und strenge Vorschriften der französischen Besatzungsmacht – zu trotzen.

Darüber berichtet eine Festschrift zum 70-jahrigen Bestehen der Eintracht 1975. Sie enthält eine Chronik aus dem Jahre 1955 von Hans Lerch. Demnach handelte es sich bereits um den zweiten Anlauf, zuvor war eine Dreierfusion mit dem FSV Trier (Kürenz) an personellen Streitigkeiten gescheitert. Und auch jetzt verlief der Vorgang nicht reibungslos, wie der Chronist berichtet. Im Tagungsort Schiefferkeller in der Simeonstraße, heute noch existent im Gebäude eines ehemaligen Kaufhauses, drehte sich die Debatte wie oft bei Fusionen hauptsächlich um den Namen des neuen Vereins. Am Ende bewahrte der SV Trier 05 sein Gründungsjahr im neuen Namen und der SV Eintracht 06 seine traditionelle Herkunft. Die Sorgen erwiesen sich als überflüssig, SV Eintracht Trier 05 wurde schnell und komplett zum festen Begriff in der Fußballwelt.

So gestärkt durch Gemeinsamkeit startete die Eintracht in eine neue Ä ra. Sportlich ging es ab der Saison 1948/49 in der Oberliga Südwest weiter, noch zwei Jahre unter der Regie der Franzosen, dann als erste Liga des DFB. Das zweite Gründungsdatum der Eintracht begann tatsächlich mit einer 14 Jahre dauernden Erstligazugehörigkeit. Die Spitzen der regional aufgeteilten Oberligen spielten seinerzeit in einer Endrunde den Deutschen Meister aus – diese Trauben hingen allerdings immer zu hoch für die Eintracht, 1962 ereilte sie sogar der Abstieg.

(mrö)