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Unter Wert auf dem Oberwerth – Eintracht verliert 0:2 in Koblenz

Nach sieben ungeschlagenen Partien in Folge hat es Eintracht Trier am Sonntagnachmittag in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar mal wieder erwischt: Beim Auswärtsspiel gegen die TuS Koblenz zog die Mannschaft von Josef Cinar trotz Chancenplus mit 0:2 (0:0) den Kürzeren. Spielentscheidend war dabei die Phase zwischen der 55. und 75. Minute – während die Eintracht mehrere Gelegenheiten ungenutzt ließ, gelang den Hausherren ein Doppelschlag zum Heimsieg (56./59.). 

Josef Cinar vertraute für das Prestige-Duell mit der TuS der gleichen Startelf wie vergangene Woche, als Hassia Bingen im Moselstadion mit 2:0 besiegt wurde. Das erste richtige Ausrufezeichen setzte dann auch die Eintracht: Nach einer schönen Kombination über Jason Kaluanga und Christoph Anton landete der Ball über Umwege bei Maurice Roth, der sich aus der Distanz ein Herz fasste – doch seine Bogenlampe senkte sich lediglich auf, aber eben nicht in das von Routinier Dieter Paucken gehütete Tor der Hausherren (14.). Ansonsten war die Anfangsphase von vielen Aktionen im Mittelfeld geprägt, nur selten ergaben sich Torszenen, die dann aber direkt Gefahr entfachen sollten. Bestes Beispiel: In der 26. Minute landete ein langer Ball von Koblenz-Talent Felix Königshaus bei Angreifer Amodou Abdullei, der vier Meter vor dem Eintracht-Gehäuse aus vollem Lauf über den Ball schlug – Wieszolek wäre aber wohl zur Stelle gewesen. Ohnehin übernahmen die Hausherren nach einer halben Stunde etwas mehr die Initiative in der Begegnung: Justin Kleins Abschlussversuch rutschte ihm noch über den Spann (29.), sein Teamkollege Marc Richter zielte wenige Minuten später deutlich besser und zwang Wieszolek zu einer guten Parade (34.). Mit 0:0 ging es folglich in die Kabinen.

Halbzeit zwei begann ohne personelle Veränderungen und startete mit einem Knalleffekt: Freistoßflanke von Kahyaoglu auf Hendrik Thul, dessen druckvollen Kopfball Dieter Paucken nur mit viel Mühe gerade so über die Latte lenken konnte (51.) – beste Chance für den SVE bis zu diesem Zeitpunkt. Trotzdem war die TuS nun besser in der Partie und ging mit etwas Glück auch prompt in Führung: Nachdem die Koblenzer das Leder nach einer Schläfrigkeit in der Eintracht-Abwehr auf der rechten Seite eroberten, landete der Ball schließlich bei Leon Waldminghaus, dessen Kopfball-Bogenlampe von der Unterkante der Latte ins Tor hüpfte (56.). Besonders bitter: Nur etwa 130 Sekunden später nutzten die Gastgeber eine Unordnung in der Trierer Abwehr zum zweiten Treffer des Tages. Der starke Justin Klein versenkte den Ball nach Pass von Eldin Hadzic im Kasten von Denis Wieszolek (59.).

Die Eintracht brauchte etwas, um sich von diesen drei Minuten zu erholen, kam dann aber nahezu im Minutentakt zu hochkarätigen Chancen: Maurice Roth setzte nach einer Brandscheid-Ecke per Kopf ein erstes Lebenszeichen (70.), ebenso wie nur Sekunden später Kevin Kling (72.). Als dann, wieder nur eine Minute später, Maurice Roth mit seinem satten Abschluss vom Elfmeterpunkt statt des Tores nur Mitspieler Luca Sasso-Sant traf, rauften sich Eintracht-Anhang und Eintracht-Bank kollektiv die Haare, spiegelte doch der Spielstand nicht im Ansatz die Kräfteverhältnisse auf dem Feld wider. Der unermüdliche Maurice Roth per Flugkopfball (83.) sowie Diefenbach (87.) aus der Distanz versuchten sich weiter am Torerfolg, doch es sollte an diesem Nachmittag im Stadion Oberwerth auch in einer sehr hitzigen Schlussphase einfach nichts mehr gelingen – der TuS reichten fünf gute Minuten in der zweiten Halbzeit zum Heimsieg nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie. Dass TuS-Keeper Dieter Paucken das Spiel nach einer klaren Tätlichkeit gegen Sasso-Sant (85.) die Partie dennoch auf dem Feld beenden durfte, geriet am Ende so beinahe zur Nebensache.

Für den SVE gibt es nach der ärgerlichen Niederlage schon am Donnerstag die Möglichkeit, sich wieder drei Punkte zu holen: Dann empfängt die Cinar-Elf den SC 07 Idar-Oberstein im Moselstadion. Anpfiff ist um 19:30 Uhr.

Statistik

Eintracht Trier: Wieszolek – Heinz (ab 80. Coopmans), Maurer, Kling, Kaluanga – Thayaparan, Roth –  Anton, Thul (ab 70. Sasso-Sant), Kahyaoglu (ab 58. Diefenbach) – Brandscheid.

TuS Koblenz: Paucken – Gietzen, Stahl, van der Bracke – Waldminghaus (ab 73. Gonzalez), Hadzic – Könighaus, Klein, Muharemi (ab 67. Lubaki), Richter (ab 80. Kabashi) – Abdullei.

Tore: 1:0 Waldminghaus (57.), 2:0 Klein (59.)

Zuschauer: 1.524

Schiedsrichter: Patrick Kessel

 

Foto: Sebastian Schwarz