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Zehn Minuten zum Vergessen: Eintracht verliert verrücktes Spiel in Jägersburg

Eintracht Trier musste sich am Freitagabend nach dramatischen 90 Minuten im Alois-Omlor-Sportpark dem FSV Jägersburg mit 4:3 geschlagen geben. Zehn völlig verschlafene Minuten im zweiten Durchgang kosteten den SVE so trotz 2:0-Führung wertvolle Punkte. Lange Zeit zum Grübeln bleibt den Moselstädtern jetzt nicht: Bereits am Mittwoch ist die Paulus-Elf gegen die SG Ellscheid im Bitburger Rheinlandpokal gefordert.

Nach dem furiosen 5:0-Heimerfolg gegen die TSG Pfeddersheim vor einer Woche vertraute Chefcoach Daniel Paulus beim Gastspiel im Homburger Stadtteil Jägersburg denselben elf Mann, die das Moselstadion mit ihrer Spielfreude so begeistert hatten. Und zunächst sah es tatsächlich auch danach aus, als sollte Eintracht Trier an die zuletzt starke Leistung anknüpfen können. Der SVE begann druckvoll, konzentriert und kaufte den Hausherren mit aggressivem Pressing den Schneid ab. Gleich mit der ersten guten Angriffsaktion gelang dann auch die Führung: Wie schon gegen Pfeddersheim fand der auf links durchgebrochene Ömer Kahyaoglu den im Zentrum lauernden Jan Brandscheid, der die Flanke per Direktabnahme gekonnt zur Führung verwertete (15.).

Fünf Minuten später hatten die Blau-Schwarz-Weißen dann Glück, als der im Sechzehner lauernde Carlos Borger eine Hereingabe über das leere Tor beförderte (20.). In dieser Phase zeigte sich die Eintracht jedoch unbeeindruckt – und legte ihrerseits einen Treffer nach. Erneut war es Ömer Kahyaoglu, der mit einer Flanke aus dem Halbfeld nach einem abgewehrten Freistoß den aufgerückten Josef Cinar fand. Der Routinier setzte das Leder per Kopf perfekt ins untere rechte Eck des Jägersburger Tores (34.). Vier Minuten lang wähnte sich der SVE auf der Siegerstraße, dann kam Arman Ardestani. Der FSV-Youngster verwertete einen Abpraller nach einem schnellen Konter noch vor der Pause zum Anschluss (38.). Auch wenn man auf Seiten der Moselstädter nicht immer zu einhundert Prozent sattelfest schien, so deuteten sich die Ereignisse, die nach dem Seitenwechsel folgen sollten, nicht wirklich an.

Nur elf Minuten nach Wiederanpfiff war es erneut Ardestani, der den SVE nach einem schnellen Gegenangriff schockte und dem herauseilenden Eintracht-Keeper Wieszolek keine Abwehrchance ließ (56.). Die Elf mit der Porta auf der Brust war nun völlig von der Rolle. Erst brachte Tim Schäfer die Gastgeber per Kopf in Führung (62.), dann erhöhte Kapitän Julian Fricker sogar auf 4:2 (65.). Zehn Minuten, in denen die Ordnung völlig verloren ging, kosteten Eintracht Trier so am Ende die Punkte. Auch wenn sich die Mannschaft nach dem Anschlusstreffer durch den eingewechselten Sasso-Sant (74.) noch einmal mit aller Kraft gegen die Niederlage wehrte, durften nach 90 Minuten die Gastgeber verdient jubeln. Zu allem Überfluss schickte der phasenweise überfordert wirkende Unparteiische Joel Maurice Jung Christoph Anton in der 83. Minute wegen wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot vorzeitig zum Duschen.

Für die Eintracht heißt es nun, schnell wieder in den Rhythmus zu finden. Bereits am Mittwochabend (29. August um 19:30 Uhr) kämpft die Mannschaft gegen die SG Ellscheid in Udler um den Einzug in die zweite Runde des Bitburger Rheinlandpokals. Das nächste Spiel in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar findet am kommenden Samstag (01.09.) im Moselstadion statt. Gegner ist um 15 Uhr der FC Karbach.

Statistik:

Tore: 0:1 Brandscheid (15.), 0:2 Cinar (34.), 1:2 Ardestani (38.), 2:2 Ardestani (56.), 3:2 Schäfer (62.), 4:2 Fricker (65.), 4:3 Sasso-Sant (74.)

Eintracht Trier: Wieszolek – Erhardt, Maurer, Cinar, Heinz – Anton, Roth, Fischer (69. Thayaparan), Kahyaoglu (69. Sasso-Sant) – Kinscher (63. Garnier) – Brandscheid

FSV Jägersburg: Gerlinger – Schreiber, Braun, Fricker, Simon – Borger (60. Scherpf), Schmieden, Koblenz, Schäfer (70. Holzweißig) – Ardestani, Hasan (88. Labisch)

Schiedsrichter: Joel Maurice Jung

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte gegen Christoph Anton (83.)

 

Foto: Sebastian Schwarz