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Kevin Heinz: „Müssen überlegt spielen und gemeinsam kämpfen!“

Kevin Heinz zählt bei Eintracht Trier in dieser Saison zu den absoluten Leistungsträgern. Ein Beweis: zehn Scorerpunkte in 25 Oberliga-Partien. Dabei überzeugt der 23-Jährige aber auch mit seiner Ballkontrolle, seinem Tempo, seiner Fitness und seiner neu-gewonnen Flexibilität – immerhin kommt der gelernte Linksverteidiger inzwischen häufig im Mittelfeld zum Einsatz. Auch abseits des Feldes nimmt der „Heinza“ beim SVE aber eine wichtige Rolle ein: Als Athletikcoach unterstützt er seit dieser Spielzeit das Trainerteam um Daniel Paulus und Rudi Thömmes. Unser Redakteur Pascal Hubert hat Kevin Heinz zum Interview getroffen und mit ihm über seine neue Rolle und seine überragende Fitness gesprochen.

Kevin du hast zuletzt unter einer schmerzhaften Schulterprellung gelitten. Wie geht es dir inzwischen?

Besser. Es hat jetzt gute vier Wochen gedauert, aber jetzt ist es mit den Schmerzen weniger, auch wenn es noch nervt. Ich mache noch ein wenig so eine Art Schutzhaltung. Da muss ich noch versuchen, das abzustellen, um wieder richtig zu spielen.

Ihr habt jetzt zwei Wochen kein Pflichtspiel mehr. Die Pause kommt zur rechten Zeit, oder?

Ich sag mal: Wir hatten jetzt zwei englische Wochen, haben viel gespielt. Die Pause wollen wir nutzen und viel an uns arbeiten, das haben wir auch mit dem Trainerteam so abgesprochen. Wir wollen taktisch und läuferisch an uns arbeiten, aber auch regenerieren. Wir wollen die Pause auch nutzen, um Kraft zu tanken.

Wie kommst du mit deiner neuen Rolle im zentralen Mittelfeld zurecht?

Ich glaube es war mehr oder weniger eine spontane Idee, weil einige Leute ausgefallen sind. Es hat lange Zeit gut funktioniert, aber trotzdem fühle ich mich links am wohlsten. Dort habe ich lange gespielt und eigentlich kannte ich bis vor kurzem gar nichts anderes. Ich muss Laufwege lernen und es ist ganz anders als auf der linken Seite. Mann muss zum Beispiel anders in die Zweikämpfe gehen. Daran muss ich mich gewöhnen, vor allem nach der verletzungsbedingten Pause zuletzt habe ich das auch wieder gemerkt.

Was genau sind deine Aufgaben im Mittelfeld?

Ich soll viel laufen, oft in die Zweikämpfe gehen und diese natürlich auch gewinnen. Ich soll Bälle erobern und verteilen, zusammen mit Felix Fischer, der ja auch viel laufen kann, defensiv gut stehen. Auch in die Spieleröffnung muss ich mich mehr einbringen. Das ist die Schwierigkeit, da rein zu finden. Vorher war meine Rolle ein wenig defensiver.

Du hattest im Sommer ein Angebot vom SC Paderborn, dem aktuellen Spitzenreiter der 3. Liga. Trauerst du dieser Chance manchmal noch ein wenig nach, oder ist das abgehakt?

Auch wenn es eine tolle Chance gewesen wäre, muss ich sagen: Aus den Gründen, die mich hier gehalten haben, bereue ich es auf gar keinen Fall! Ich bin sogar froh, dass ich es so gemacht habe.

Viele Fans halten dich in unserem Spiel mittlerweile für unverzichtbar. Eine große Anerkennung, oder?

Auf jeden Fall! Ich versuche über die gesamte Saison hin, im Training, im Spiel und auch auf der beruflichen Schiene viel für meine Fitness zu machen und vorne weg zu gehen. Ich will immer fighten, das Bestmögliche rausholen. So macht es auch am meisten Spaß, wenn man auf seinem höchsten Niveau spielen kann. Und da ist es natürlich auch schön, wenn das nach außen durchkommt, auch wenn nicht alles immer gelingt.

Du giltst als unser läuferisch bester Spieler. Wie viele Stunden verbringst du neben dem Training noch zusätzlich für Ausdauer- und Fitnesstraining?

Ich habe den Sport zum Beruf gemacht, studiere noch dual. Angepasst auf die Trainingseinheiten und Spieltage mache ich jeden Tag eine Einheit zusätzlich zum eigentlichen Training. Am Anfang der Woche ein bisschen mehr, wenn ein Spiel näher rückt, wird es auch mal ein bisschen weniger. Man muss da aufpassen, das es nicht zu viel wird.

 

Foto: Sebastian Schwarz