„Wir denken jetzt wirklich nur noch von Spiel zu Spiel“ – Robin Garnier im Interview
Robin Garnier ist Trierer durch und durch. Bereits in der Jugend schnürte „Ganni“ die Fußballschuhe für den SVE, 2014 kehrte er nach einjährigem Intermezzo beim 1.FSV Mainz 05 U23 in die älteste Stadt Deutschlands zurück und läuft seitdem in der Regionalliga für Eintracht Trier auf. Jetzt hat er sich zur schwierigen sportlichen Situation geäußert und auch verraten, ob er sich als Rechtsverteidiger so wohl fühlt, wie im Mittelfeld.
Robin, ihr seid gut aus der Winterpause gekommen und habt ordentlich gepunktet. Dann folgte eine bittere Serie mit fünf sieglosen Spielen nacheinander. Welche Erklärung hast du für den Einbruch?
Wir haben uns in den fünf Partien ein Stück weit selber geschlagen. Da kamen einige Dinge zusammen, die so nicht passieren dürfen. Mit Ausnahme des Saarbrücken-Spiels waren wir nie die schwächere Mannschaft, haben aber einfach viel zu leichte Gegentore bekommen. Hinzu kam in der ein oder anderen Partie auch noch mangelnde Laufbereitschaft. Irgendwann war dann einfach das Selbstvertrauen weg.
Gegen Watzenborn habt ihr am vergangenen Donnerstag endlich wieder einen Sieg eingefahren. Was habt ihr da besser gemacht?
Wir haben unter anderem hinten besser gestanden und insgesamt stärker verteidigt. Natürlich hatte der SC Teutonia trotzdem ein paar gute Chancen. Aber diesmal waren die halt nicht drin. In den letzten Woche hat uns dieses Glück gefehlt. Es war schon ein gutes Gefühl, endlich mal wieder zur Halbzeitpause in der Kabine zu sitzen und nicht hinten zu liegen. Jetzt zum Training zu gehen, ist ebenfalls deutlich angenehmer, als noch nach der Niederlage in Pirmasens.
Vor der Partie gab es beim SVE bekanntlich einen Trainerwechsel. Was ist anders unter dem Cheftrainer Rudi Thömmes?
Rudi war selbst mal ein großartiger Fußballer und ist schon lange im Verein. Entsprechend kennt er uns gut und weiß genau, wie er uns motivieren kann. Er hat uns nochmal klar gemacht, dass wir wirklich nur von Spiel zu Spiel denken sollen. Vorher habe ich Abends oft wach gelegen und sämtliche Szenarien durchgespielt, die im Abstiegskampf eintreffen können. Dann hat man den Kopf einfach nicht richtig frei. Jetzt gelingt es uns besser, uns wirklich nur auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Das soll aber nicht missverstanden werden, ich hatte auch zu Oscar Corrochano ein gutes Verhältnis.
In der Rückrunde hast du zumeist als Rechtsverteidiger agiert, eigentlich ist deine Heimat aber das zentrale Mittelfeld. Wo fühlst du dich auf dem Platz am wohlsten?
Grundsätzlich fühle ich mich immer wohl, wenn ich auf dem Platz stehe. Rechts hinten zu spielen hat ja ganz ordentlich funktioniert, wenn man bedenkt, dass ich das vorher eher selten gespielt habe. Aber eigentlich ist meine Lieblingsposition schon im Mittelfeld.
Am Samstag reist ihr zum Tabellenschlusslicht aus Nöttingen. Mit welcher Zielsetzung geht ihr in die Partie?
Wir wollen natürlich unbedingt gewinnen. Ich habe damals in Nöttingen mein erstes Tor in der Regionalliga erzielt – vielleicht klappt es ja diesmal auch wieder! (grinst) Aber im Ernst: Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel und wollen erst den Sieg gegen Nöttingen und dann nach Möglichkeit auch das Halbfinale im Rheinlandpokal gewinnen.
Dein Bruder Tim spielt mit der U19 des SVE aktuell eine überragende Saison und ist mit seiner Mannschaft auf dem besten Weg in die Bundesliga-Relegation. Die sportliche Situation in der ersten Mannschaft ist hingegen verdammt schwierig. Tauscht ihr euch darüber aus?
Ja klar! Wenn ich Zeit habe, dann verfolge ich jedes Spiel meines Bruders. Die A-Jugend spielt eine hervorragende Saison. Umgekehrt ist es aber genauso. Tim ist großer Fan der ersten Mannschaft und erkundigt sich immer sofort, wie wir gespielt haben. Als wir nach der Niederlage in Walldorf telefoniert haben, hat er erstmal nach uns gefragt – und das obwohl er ja mit seinem Team gerade das Derby gegen Saarbrücken gewonnen hatte.
Du machst dir sicher auch Gedanken zu deiner Zukunft. Wie ist die aktuelle Situation?
Es hat bereits erste Gespräche mit dem Verein gegeben. Grundsätzlich kann ich mir natürlich vorstellen, auch im Falle eines Abstiegs hier zu bleiben. Ich spiele wahnsinnig gerne für Eintracht Trier. Aber natürlich müssen auch die Rahmenbedingungen passen, die Perspektive gewährleistet sein. Wir werden in den kommenden Wochen weitere Gespräche führen.