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Mit Volldampf zurück in die Dritte Liga !?

Perfekter kann ein Start nicht sein: Mit dem 2:1 am vergangenen Samstag gegen den 1. FC Kaiserslautern II machte Drittligaabsteiger Sportvereinigung 07 Elversberg den fünften Sieg im fünften Spiel perfekt und reist somit mit breiter Brust zum Südwestduell ins Moselstadion. Zuvor hatte sich die SV 07 mit 4:1 gegen Aufsteiger FC Nöttingen (4:1), bei der TuS Koblenz (1:0), gegen Waldhof Mannheim (1:0) und beim großen Rivalen 1. FC Saarbrücken mit 3:1 durchsetzen können.

Für die Saarländer trafen gegen den FCK II vor 912 Zuschauern an der Kaiserlinde Dominik Rohracker (62.) und Top-Torjäger Mijo Tunjic (71.), der bereits seinen vierten Treffer erzielte. Der Anschlusstreffer für den FCK durch Michael Schultz (81.) kam zu spät.  Danach waren die kleinen Roten Teufel indes drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen, scheiterten aber noch einige Male am besten Elversberger – Torwart Morten Jensen.

„Elversberg hat eine stärkere Mannschaft als in der vergangenen Saison in der  Dritten Liga“, hatte Lauterns Coach Konrad Fünfstück nicht umsonst vor der Partie gesagt. 14 Neue zog der fast vier Jahre als Trainer bei der Eintracht amtierende Roland Seitz – jetzt Vorstand Sport bei den „Nullsiebenern“ – an Land. 17 Akteure gingen.

Großes Reinemachen war also nach dem Abstieg aus der Dritten Liga angesagt. Zwei Ex-Eintrachtler sind auch im Team zu finden – Jeremy Karikari und Matthias Cuntz.  „Jerry“ kam im Januar 2011 über den SSV Jahn Regensburg zur Eintracht. Zuvor war der gebürtige Hamburger unter anderem beim HSV, dem FC St. Pauli und dem VfB Stuttgart aktiv. Beim SVE überzeugte der heute 27-Jährige auf der defensiven Mittelfeldposition, war einer der Leistungsträger. Im Sommer 2012 ging´s dann zu RB Leipzig, ein Jahr später zum VfL Osnabrück, dann nach Elversberg. „Matze“ ist 24 Jahre alt, wurde beim Karlsruher SC fußballerisch groß. Über den österreichischen Zweitligisten SC Rheindorf Altach kam er 2013 nach Trier und avancierte hier ähnlich wie Karikari im zentralen Mittelfeld zu einer Säule. 29 Spiele absolvierte er im Trikot mit der Porta auf der Brust, um sich dann an der Kaiserlinde (vorerst) niederzulassen.

Auch bei der Verpflichtung eines neuen Trainers hat Roland Seitz – in der Schlussphase der Vorsaison noch selbst Interimscoach bei der SV 07 – alte Kontakte spielen lassen. Von Nord-Regionalligist Germania Halberstadt wurde Willi Kronhardt (45) geholt. Dort hatte er unter anderem Seitz´ Sohn Sven unter seinen Fittichen.

Der gebürtige Kasache war einst Profi (unter anderem Energie Cottbus, Eintracht Braunschweig, Tennis Borussia Berlin) und schlug in Braunschweig auch die Trainerlaufbahn ein. Dort und auch in Wolfsburg war er Mitte des vergangenen Jahrzehnts überwiegend als Co- und U23-Trainer im Einsatz, ehe er 2009/10 bei Alemannia Aachen zunächst Assistent und später auch Interimscoach war. Nach weiteren Stationen im Sudan und bei Lok Leipzig kam er 2012 nach  Halberstadt.

Seitz´ einstiger Assistent beim SSV Reutlingen, Stefan Minkwitz, wurde ebenfalls unter Vertrag genommen. Der Ex-Mittelfeldspieler des 1. FC Magdeburg, des MSV Duisburg, von Fortuna Düsseldorf und der Stuttgarter Kickers war zuvor auch selbst erfolgreicher Cheftrainer und führte die Stuttgarter Kickers 2008 in die Dritte Liga.

Elversbergs Kapitän Timo Wenzel – früher Bundesligaspieler beim VfB Stuttgart und dem 1. FC  Kaiserslautern – weiß um die Bürde, die auf seinem Team lastet: . „Wir haben ja im Prinzip nur Spitzenspiele. Jeder will der Erste sein, der gegen uns gewinnt. Also geben unsere Gegner immer etwas mehr als in anderen Spielen.“