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Play-Off-Verzicht tut Präsident Keller „wahnsinnig leid“

Vor dem abschließenden Saison-Match am Samstag, ab 14 Uhr,  im Moselstadion hat der SC Freiburg II unverändert beste Chancen, den zweiten Platz in der Endabrechnung zu belegen: Nach dem 3:0 am vergangenen Samstag gegen die Spielvereinigung Neckarelz belegt man weiterhin hinter Meister SG Sonnenhof Großaspach den Vize-Rang. Die damit eigentlich verbundenen Play-Off-Spiele sind für die Bundesliga-U23 aus dem Breisgau jedoch passé.
Präsident Fritz Keller räumte nach dem im Vorstand gefassten Beschluss Ende April gegenüber der Badischen Zeitung ein, dass ihm dieser Schritt nicht leicht gefallen sei: „Mir tut es wahnsinnig leid für die Mannschaft, die eine tolle Saison spielt.“
Um das Möslestadion, das der zweiten Mannschaft als Heimspielstätte dient, drittligatauglich zu machen, wären laut Angaben des Sportclubs Investitionen von 2,5 Millionen Euro notwendig. So müsste am Hauptspielfeld eine Flutlichtanlage errichtet werden. Zudem seien Sicherheitsauflagen zu erfüllen.
 „Die Anforderungen für kleine Vereine, die in die Dritte Liga wollen, sind hier viel zu hoch“, kritisierte der Clubchef außerdem in der Badischen Zeitung.. Auch ein Ausweichen ins Mage-Solar-Stadion, in dem wegen des Umbaus sowieso ein halbes Jahr gespielt werden müsste, sei mit hohen Kosten verbunden – ganz abgesehen von der Stimmung, die eine bestenfalls vierstellige Zuschauerzahl in der großen Arena erzeugen kann…
Darüber hinaus sieht der Verein für seine Spieler im Alter von 19 bis 23 Jahren in der Regionalliga bessere Entwicklungsmöglichkeiten. Hier muss der Kader nicht durch erfahrene Kräfte, die als Stabilisatoren dienten, aufgefüllt werden. Hier seien Erfolgserlebnisse, die den Schritt ins Profigeschäft erleichtern, eher möglich, so der Klubchef des Sportclubs.
Die Weiterentwicklung der Talente mit Blickrichtung Bundesliga ist und bleibt also das Entscheidende beim SCF. Das Prinzip des Ausbildungsvereins lässt sich auch auf die Mitarbeiter übertragen. Chefcoach Christian Streich begann 2001 als U19-Trainer beim SC, auch sein Team um Lars Voßler, Patrick Baier und Simon Ickert war lange Zeit in Doppelfunktion für den Nachwuchs und die Profis tätig.
Die Übergänge von der Schule zu den Profis sind fließend. Seit der Gründung 2001 schafften im Schnitt vier Talente aus dem eigenen Nachwuchs den Sprung in die erste Mannschaft. Zehn Spieler des aktuellen Profikaders wurden in der Fußballschule ausgebildet.
 Das Team des SCF II erfuhr in der ablaufenden Saison auch einen Trainerwechsel Xaver Zembrod bat im Januar um Auflösung seines Vertrages und ging als „Co“ zu Hannover 96, wo fast zeitgleich Tayfun Korkut als neuer Cheftrainer anheuerte.
Seitdem fungiert  Iraklis Metaxas, zuvor Mitglied des Trainerstabes des SC, als Coach der U23.  Metaxas wechselte im Sommer 2013 vom VfL Bochum nach Freiburg. Bereits beim VfL betreute er die U 23, war außerdem Sportlicher Leiter der Nachwuchsabteilung.
Nach dem Sieg über Neckarelz sagte der Freiburger Trainer: „Wir waren erneut dominant, sowie fußballerisch und läuferisch besser als der Gegner. Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie sich die Jungs präsentieren und das annehmen, was wir besprechen. Natürlich wollen wir nach wie vor unsere Spiele gewinnen und mit guten Leistungen auch schon die neue Saison vorbereiten. Es bleibt immer am stärksten in Erinnerung, was zum Abschluss war, deshalb wollen wir uns jetzt am Saisonende auch mit dem zweiten Platz belohnen.“