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"Hier entsteht kein zweites Hoffenheim"

Auf zum Spitzenreiter!  Gründonnerstag, ab 19 Uhr, ist der SV Eintracht Trier 05 am 29. Spieltag der Regionalliga Südwest bei der SG Sonnenhof Großaspach zu Gast. 

Sechs Siege, zwei Unentschieden: Nach der Winterpause konnten die von Rüdiger Rehm trainierten Großaspacher ihre Erfolgsserie ausbauen und sind unaufhörlich auf dem Weg in Richtung Drittliga-Play-Offs. Aktuell thronen die Württemberger auf Position eins und haben acht Punkte auf Platz zwei und neun auf Rang drei Vorsprung.

Zuletzt gab es am Samstag einen 2:1-Erfolg bei der Spielvereinigung Neckarelz. „Diese drei Punkte kommen bestimmt in jedem Rückblick vor. Ich werde sie auf jeden Fall nie mehr vergessen“, war sich SG-Trainer Rüdiger Rehm hinterher sicher und meinte gegenüber der Marbacher Zeitung: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Das war turbulent.“ Nach dem 0:1-Pausenrückstand  investierte seine Elf  mehr und wurde dafür schnell mit dem 1:1-Ausgleich belohnt (51.). Mit der Hacke verlängerte Michael Renner einen Schuss von Simon Skarlatidis ins Tor. Danach flog Shqiprim Binakaj nach einer Diskussion mit dem Schiedsrichter mit Gelb-Rot vom Platz (76.), kurz darauf hatte Neckarelz eine riesige Chance zum 2:1. Nur Augenblicke später flog dann Dennis Grab wegen einer Notbremse mit Gelb-Rot (81.) vom Feld. Bei genau dieser Aktion bekam Neckarelz auch noch einen Elfmeter zugesprochen. Aber SG-Keeper Christoph Gäng parierte den Strafstoß, mit der letzten Aktion des Spiels traf Michele Rizzi zum 2:1 für die SGS. „Mit acht Leuten so ein Spiel noch zu gewinnen ist Wahnsinn“, resümierte Rüdiger Rehm

Weiterhin im Kader der Württemberger ist mit Sahr Senesie (derzeit allerdings verletzt; 20 Einsätze/sieben Tore) auch ein Ex-Eintrachtler. Ein Mann abseits des Rasens steht beim Verein derweil im Blickpunkt: Aufsichtsrat Uli Ferber, der den Verein 1994 mitgegründet hat. Ferber ist der Mann von Schlagerstar Andrea Berg und außerdem ein unternehmerischer Tausendsassa. Seiner Familie gehört das Erlebnishotel Sonnenhof, nach dem der Klub benannt ist. Ferber ist zudem Spielerberater. Sein bekanntester Klient ist Nationalspieler Mario Gomez. Sportdirektor Joannis Koukoutrigas fungiert auch als Geschäftsführer der Ferber-Agentur „fair-sport“. Die 2011 fertiggestellte Comtech-Arena mit 10 000 Plätzen wurde von einer Investorengruppe finanziert, zu der auch Gomez gehört. „Natürlich freuen wir uns alle, wenn es mit dem Sprung nach oben klappt, aber es bricht nichts zusammen, wenn wir viertklassig bleiben“, stellte Koukoutrigas unlängst in der Stuttgarter Zeitung klar. Und für Uli Ferber bleibt die SG „ein Aus- und Weiterbildungsverein, der attraktiven Fußball zeigen will“. Nicht mehr und nicht weniger. „Ich kann mich nur wiederholen: Hier entsteht kein zweites Hoffenheim“, sagt der 54-Jährige in de „SZ“, „wir werden uns auch mittelfristig zwischen Regionalliga und dritter Liga einpendeln.“ Kontinuität wird bei der SG großgeschrieben. Trainer Rüdiger Rehm (35) ist seit sechs Jahren im Verein, im zweiten Jahr Cheftrainer. Bleibt die SG unter den ersten zwei, verlängert sich sein Vertrag automatisch. „Er ist akribisch und brutal ehrgeizig“, kennt Koukoutrigas seine Vorzüge.

  Das Hinspiel:

Am 4. Oktober boten beide Teams einen klasse Fight – und trennten sich vor 2749 Zuschauern im Moselstadion letztlich 1:1. Ums Haar wäre ausgerechnet Sahr Senesie zum Mann des Abends avanciert:  Nach seinem Treffer zum 0:1 in der 29. Minute war er in der 61. Minute dem 0:2 sehr nahe, scheiterte aber nach einem Konter am heraus eilenden Trierer Torwart Chris Keilmann. Die Eintracht kam mit viel Schwung aus der Kabine und schnürte die Gäste phasenweise in deren eigener Hälfte ein. Bereits in der 48. Minute waren die Blau-Schwarz-Weißen dem Ausgleich nahe – Alon Abelski schoss aus spitzem Winkel, Christopher Gäng sollte aber nicht nur hier seine Klasse zeigen. Trier drückte und drängte; nachdem Senesie den Konter vergeben hatte, netzte auf der Gegenseite Spielmacher Abelski nach Doppelpass mit Fahrudin Kuduzovic von der Strafraumkante ein (67.)