Abelski scheitert am Pfosten, Abpfiff – verloren!
Nichts wurde es mit dem erhofften zweiten Sieg im zweiten Spiel unter dem neuen Cheftrainer Jens Kiefer: Am Dienstag Abend unterlag der SV Eintracht Trier 05 mit 0:1 bei der TSG Hoffenheim II, die damit bereits zum sechsten Mal in Folge im heimischen Dietmar-Hopp-Stadion ungeschlagen geblieben ist und ihre Chancen auf den Klassenverbleib noch einmal deutlich erhöht hat.
Auf zwei Positionen musste Coach Kiefer beim Gastspiel im Kraichgau seine zuletzt mit 3:0 gegen Wormatia Worms siegreiche Mannschaft ändern: Für den wegen seiner fünften gelben Karte gesperrten Marco Quotschalla durfte Winter-Neuzugang Ken Asaeda erstmals von Beginn an im rechten Mittelfeld ran, Christoph Buchner verteidigte für den an der Wade verletzten Kapitän Fouad Brighache in der Viererkette. Einen prominenten Ausfall verzeichnete auch die Bundesliga-U23: Trainer Thomas Krücken fehlte erkrankt. Für ihn übernahm dessen Assistent Marco Wildersinn das Coaching.
Nach einem Start ohne größere Höhepunkte verzeichnete der von rund 50 Anhängern unterstützte Gast von der Mosel in der 14. Minute die erste gute Gelegenheit der Partie: Asaeda flankte ins Zentrum, wo Angreifer Sylvano Comvalius an TSG-Keeper Marvin Schwäbe scheiterte. Mit letzter Kraft konnte der Hoffenheimer Schlussmann den Ball noch über die Latte lenken. Und nur einige Sekunden später blockte die Abwehr der Hausherren gleich zwei Mal bei Schüssen von Comvalius und Torge Hollmann erfolgreich ab (15.).
Die Eintracht hatte das Geschehen nach einer anfänglichen Hoffenheimer Dominanz eigentlich gut im Griff, sah sich nach knapp einer halben Stunde mit dem Glück im Bunde. Lucas Röser köpfte an die Unterkante der Trierer Latte. Danach klärten Keeper Chris Keilmann und Christoph Buchner mit vereinten Kräften (29.). Röser erwies sich kurz darauf wieder als Unruheherd, zielte aber in der 33. Minute aus spitzem Winkel vorbei.
Eine Minute später klingelte es im blau-schwarz-weißen Kasten. Joseph Gyau legte sich zunächst die Kugel im Trierer Strafraum vor, zielte dann genau und traf ins kurze Eck (34.).
Das Team von Coach Kiefer probierte zwar immer wieder nach vorne zu spielen, das Zwingende fehlte aber. Die jungen TSGler schalteten bei Ballgewinn blitzschnell um und sorgten mit Kontern immer wieder für Gefahr.
Auch im zweiten Durchgang probierte das Team mit der Porta auf der Brust alles, hatte den Vorwärtsgang eingeschaltet, konnte sich indes zunächst nicht in den ganz vorderen Bereich durcharbeiten. In Minute 64 wechselte Jens Kiefer, brachte für Asaeda den ebenfalls in der Winterpause nach Trier gewechselten Kushtrim Lushtaku.
Kurz darauf wurde es brenzlig vorm Hoffenheimer Tor, nachdem Alon Abelski und Lushtaku einen guten Konter initiiert hatten, das Zuspiel Comvalius aber um Haaresbreite verpasste (67.). Verwirrung im TSG-Strafraum nach zwei Trierer Ecken (72.), Christoph Antons Schuss am langen Pfosten vorbei (73.): Der SVE warf alles in die Waagschale.
In einer nun immer hartumkämpfteren Begegnung versuchte es „Matze“ Cuntz in Minute 81 noch einmal aus der zweiten Reihe – ebenfalls erfolgslos. Und noch einmal Cuntz – Nachspielzeit: Aus 20 Metern tritt er zum Freistoß an, verzieht aber. Nun wurde es richtig dramatisch: Zunächst rettete Chris Keilmann bei einem Konter bravourös, dann scheiterte Abelski am Pfosten. Sekunden später pfiff Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck die Partie ab.
Es blieb am Ende beim knappen 1:0 für die TSG Hoffenheim II. Um die nächsten Punkte geht es nun am Samstag, ab 14 Uhr. Dann ist der KSV Baunatal zu Gast im Moselstadion. Der Aufsteiger aus Nordhessen ist zwar Vorletzter, ließ aber nach der Winterpause unter anderem mit 1:1-Remis in Homburg und im Derby von Kassel und zuletzt mit einem 3:0 über Mitaufsteiger Neckarelz aufhorchen.
Statistik:
1899 Hoffenheim II: Schwäbe – Abruscia, Jensen, Thesker (45. Aupperle), Schorr – Schindler, Szarka, Hirsch, Gyau – Kempicki (88. Thermann) – Röser (81. Ruck)
Eintracht Trier: Keilmann – Bender, Konrad (77. Kuduzovic), Hollmann, Buchner – Asaeda (64. Lushtaku), Cuntz, Kröner, Anton – Abelski – Comvalius
Tor: 1:0 Gyau (34.)
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg)
Zuschauer: 220 im Dietmar-Hopp-Stadion
Stimmen zum Spiel:
Ernst Wilhelmi, Vorstandssprecher SVE:
„Wir haben das Spiel zunächst kontrolliert und konnten bei zwei, drei guten Situationen auch in Führung gehen. Das 1:0 für Hoffenheim fiel ziemlich überraschend. Anschließend hatten wir zwischenzeitlich den Faden verloren. Nach der Pause waren wir sehr bemüht – und hatten am Ende Pech mit dem Pfostentreffer. Ein Remis wäre das gerechtere Ergebnis gewesen.“
Jens Kiefer, Cheftrainer SVE:
Vom Kampf und von der Leidenschaft her war ich heute absolut zufrieden, zudem sind die Jungs auch das von mir geforderte Risiko gegangen. Was uns letztlich etwas Zählbares gekostet hat, waren technische Mängel mit vielen unsauberen Pässen. Zudem hatten wir genügend Möglichkeiten, einen Treffer zu erzielen – die Chancenverwertung ließ also auch zu wünschen übrig. Gegen Baunatal erwarte ich ähnlich wie auch gegen Worms volle Power und den nächsten Sieg. Kompliment noch an unsere Fans, die an einem Wochentag weder Kosten noch Mühen gescheut haben, und uns in Hoffenheim so toll unterstützt haben.“