powered by deepgrey

Neu-Trainer Sascha Eller optimal gestartet

Elf Spiele vor Saisonende steht die Wormser Wormatia unverändert mit dem Rücken zur Wand:  Zwar haben die Rheinhessen am vergangenen Samstag  mit dem 1:0 gegen die Spielvereinigung Neckarelz ihren zweiten (!) Saisonsieg erringen können, belegen aber  weiterhin nur den 16. und damit drittletzten Platz in der Regionalliga Südwest, der angesichts der noch offenen Frage, ob ein oder zwei Klubs in Liga drei aufsteigen und wer eventuell von dort absteigt, als „Schleudersitz“ gilt.
Die Verantwortlichen hielten sich am Samstag derweil mit Jubelstürmen merklich zurück. „Für die Stimmung aber war der Sieg äußerst wichtig“, ließ sich Marcel Gebhardt von der Sportlichen Leitung doch ein Lächeln entlocken, wie die Wormser Zeitung anmerkte.
Opfer der Misserfolgsserie war jüngst der bisherige Cheftrainer Hans-Jürgen Boysen geworden. Auch Co-Trainer Volker Berg hatte man nach dem 0:1 im jüngsten Auswärtssiel beim KSV Hessen Kassel von seinem Amt entbunden. Bis Saisonende hat nun der etatmäßige U-23-Trainer Sascha Eller das Coaching übernommen.  Der 38-Jährige hatte Worms bereits im Oktober kurzfristig für ein Spiel als Interimstrainer betreut, nachdem der damalige Trainer Stefan Emmerling aus privaten Gründen zurückgetreten war. Die Nibelungenstädter hatten seit Boysens Amtsantritt im Oktober nicht ein einziges Saisonspiel gewonnen.
Nach dem 1:0 gegen Neckarelz sagte Eller: „Ich bin sehr zufrieden. Die Mannschaft hat in der letzten Woche so viel trainiert und heute so gekämpft, dass sie sich zwei freie Tage verdient hat.“
Ambitionierter denn je waren die Wormaten, die einst ebenso wie der SVE in der Zweiten Bundesliga spielten (1974/75; 1977 – 1982) in die neue Runde gestartet, hatten unter anderem den früheren Kapitän der Duisburger Zweitligamannschaft Srdjan Baljak verpflichtet – und im Winter erneut nachgelegt. Als Ersatz für den Langzeitverletzten Rainer Adolf holte man zur Jahreswende das Kasseler Torwart-Urgestein Carsten Nulle (38).
Nulle bringt einen Berg an Erfahrung mit: So bestritt er im Laufe seiner Karriere 61 Partien in der Zweiten und 109 Partien in der Dritten Liga. In besonderer Erinnerung dürfte ihm dabei der 25. Spieltag der Saison 2009/10 geblieben sein, als er beim 1:1 gegen den VfL Osnabrück in der Nachspielzeit den Ausgleichstreffer für Carl Zeiss Jena markierte.
Auch darüber hinaus hatte sich die Wormatia für den Abstiegskampf in der Regionalliga noch einmal verstärkt:  Mittelfeldmann Alan Stulin kam für die Sechser-Position. Der 23-Jährige stammt aus der Jugend des 1. FC Kaiserslautern und war zuletzt für GKS Belchatow in der ersten Liga seines Geburtslands Polen aktiv. Vom Drittligisten VfL Osnabrück wechselte Stürmer Marcel Kunstmann. Außerdem erhielt Tufan Tosunoglu nach mehrwöchigem Probetraining einen Vertrag. Der Offensiv-Allrounder spielte zuvor beim Ligakonkurrenten SVN Zweibrücken.
Verlassen hatte den Klub indes unter anderem nach fünfeinhalb Jahren Leistungsträger Sandro Rösner. Berufliche Verpflichtungen zwangen den Abwehrchef dazu, seinen Vertrag in Worms aufzulösen; er schloss sich dem Oberligisten SC Hauenstein an.