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»Ein kleiner Pieck und ein Fingerhut Blut genügen«

»Wir möchten vielleicht ein Wunder bewirken«, sagen Anja Lehnertz und Jessica Simon. Die eine ist Hebamme und hat Nico vor 13 Jahren auf die Welt gebracht. Die andere ist die Schwester von Jörg, 44 Jahre alt. Beide Frauen wollen helfen bei der Suche nach passenden Stammzellspendern für Nico und Jörg. Die Stefan-Morsch-Stiftung unterstützt sie dabei. Unter dem Leitmotiv »Helfen – Hoffen – Heilen« leistet Deutschlands älteste Stammzellspenderdatei schnelle und persönliche Hilfe für Krebskranke und ihre Familien. Je nach Leukämieart variieren die Heilungsaussichten. Oftmals reicht die Behandlung mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung nicht aus. Dann ist die Übertragung gesunder Blutstammzellen die einzige Hoffnung auf Leben. Eine solche Transplantation ist aber nur möglich, wenn sich ein passender Stammzell- bzw. Knochenmarkspender zur Verfügung stellt. Deshalb wirbt die Stefan-Morsch-Stiftung für eine »Typisierung« – eine Registrierung in der Spenderdatei. Das bedeutet: Nach entsprechender Aufklärung muss ein Spender schriftlich sein Einverständnis zur Blutabnahme und Registrierung seiner Daten geben. Aus einer Blutprobe (knapp ein Fingerhut voll Blut) werden die Gewebemerkmale des Spenders im hauseigenen Labor der Stiftung bestimmt und bei der Spenderdatei gespeichert. Von dort werden sie anonym dem Zentralregister in Ulm übermittelt, wo sie mit denen der Patienten weltweit verglichen werden können. Mit jedem neu gewonnenen Spender erhöht sich somit die Chance, dass leukämiekranken Patienten – wie Nico und Jörg –  das Leben gerettet werden kann.

Anja Lehnertz und Jessica Simon haben die Organisation der Typisierungsaktion in die Hand genommen und schon viel bewirkt. Das Broadwaykino in Trier und die Miezen vom Handball-Bundesligisten DJK/MJC Trier unterstützen die Hilfsaktion genauso wie Regionalligist SV Eintracht Trier 05 und der Bezirksligist SV Krettnach, die ihre Mitglieder in persönlichen Anschreiben aufgerufen haben, an der Typisierung teilzunehmen. Der Fanclub des  FC Bayern München aus Trier hat außerdem Autogrammkarten aller Spieler organisiert. Vom Vorstand des frisch gebackenen Weltpokalsiegers kam zudem eine Grußkarte nach Trier. …

»Leider wissen immer noch viel zu wenige Menschen, dass sie mit einer Stammzellspende ganz einfach Leben retten können«, sagt Jessica Simon.  Auch Anja Lehnertz will die Trierer über die Chancen der Stammzellspende aufklären. Schließlich soll Nico, das Kind, dem sie als Hebamme auf die Welt geholfen hat, diese Welt auch kennenlernen dürfen.

Beide Frauen appellieren: »Jeder kann helfen. Ab 16 Jahren kann man sich mit dem Einverständnis der Eltern als Stammzellspender registrieren lassen. Ein kleiner Piek und ein Fingerhut voll Blut genügen.« Die Stefan-Morsch-Stiftung hat auch ein Spendenkonto unter dem Stichwort: »Hilfe für Nico und Jörg« eingerichtet: Kreissparkasse Birkenfeld IBAN: DE35 5625 0030 0000 0797 90 BIC: BILADE55

Info-Abend: Am Montag, 2. Januar, 18 Uhr, findet im Mutterhaus der Borromäerinnen ein Infoabend statt, bei dem Experten der Stefan-Morsch-Stiftung zum Thema Stammzell- bzw. Knochenmarkspende Rede und Antwort stehen.

Weitere Infos im Netz unter  www.stefan-morsch-stiftung.de