Krisengeschüttelter KSV empfängt die Eintracht zum Jahresfinale
In der vergangenen Saison verpasste Hessen Kassel den Aufstieg in die Dritte Liga als Meister der Regionalliga Südwest erst in der Relegation gegen Holstein Kiel. Ein halbes Jahr später steckt der KSV in der tiefen Krise: Nach sechs sieglosen Auftritten in Serie und dem Absturz auf Platz 14 zog der Verein Mitte November die Reißleine und beurlaubte den erst im Sommer verpflichteten Trainer Jörn Großkopf mit sofortiger Wirkung. Bis zur Winterpause haben interimsweise Assistent Sven Hoffmeister und Torwart Carsten Nulle die Betreuung der Mannschaft übernommen.
Sportliche Lage: Absturz auf Platz 14
Der Erfolg blieb bislang aber weiter aus. Trotz doppelter Überzahl verspielte man am Samstag vor einer Woche noch ein 3:1 und musste sich mit einem 3:3 gegen die SpVgg Neckarelz begnügen. Zuvor strich man auch im Hessenpokal die Segel (1:2 bei Kickers Offenbach). Am vergangenen Samstag folgte das desaströse 0:6 beim 1. FC Kaiserslautern II.
„Es tut mir leid für die Fans. Diese Leistung ist nicht zu entschuldigen“, sagte Sven Hoffmeister sichtlich mitgenommen nach dem Spiel. Gegenüber der „Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen“ gab er außerdem kurz nach dem Abpfiff auf dem Betzenberg noch zu Protokoll: „Das Ergebnis spricht für sich. Ich habe im Moment nichts Weiteres dazuzusagen.“ Damit ist der KSV nach dem ersten Rückrundenspieltag sogar auf den 14. Platz abgerutscht. Diese Position würde am Saisonende im schlimmsten Fall den Abstieg in die Hessenliga bedeuten.
Der ehemalige Trainer des SC Paderborn und des FC St. Pauli, Andre Schubert, soll dem KSV nun bei der Neuausrichtung beratend zur Seite stehen. Der aus Kassel stammende Fußball-Lehrer ist dabei, gemeinsam mit Verantwortlichen des Traditionsklubs die sportlichen und die administrativen Bereiche intensiv zu betrachten und eine Analyse zu erstellen.
Der Verein: Aufs und Abs wirtschaftlich und sportlich
Der KSV Hessen Kassel wurde am 3. Februar 1998 gegründet. Der heutige KSV Hessen ist der inoffizielle Nachfolgeverein des FC Hessen Kassel, welcher wiederum der inoffizielle Nachfolgeverein des alten KSV Hessen Kassel war. Der alte KSV Hessen spielte zwischen 1980 und 1990 acht Jahre in der Zweiten Bundesliga, scheiterte mehrfach knapp am Bundesliga-Aufstieg, ging dann 1993 in Konkurs.
Das Stadion: Haupttribüne 2010 neu erbaut
Heimspielstätte des Vereins bzw. seiner Vorgänger ist seit 1953 das Auestadion mit einer heutigen Kapazität von 18.737 Plätzen, davon etwa 8.700 Sitzplätze. Das Stadion wurde aus Kriegstrümmern errichtet. Am 23. August 1953 wurde die Arena mit einem Spiel gegen Viktoria Aschaffenburg eröffnet. Das Stadion erfuhr seitdem mehrfach Renovierungen. Zuletzt wurde im Jahre 2010 die Haupttribüne neu erbaut.