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„Es ist einiges zusammen gekommen heute“

Jede Serie geht einmal zu Ende – auch die des SV Eintracht Trier 05. Vierzehn Spiele lang waren die Blau-Schwarz-Weißen nach der 2:3-Auftaktniederlage gegen Hessen Kassel ungeschlagen – am Sonntag hat es das Team von Cheftrainer Roland Seitz aber erwischt. Im Südwestderby gab es eine 0:2-Pleite gegen den alten Rivalen vom FC 08 Homburg/Saar.

„Es ist einiges zusammen gekommen heute“, gab Coach Seitz in seiner Analyse zu bedenken. Die zwei Platzverweise aus der Woche zuvor bei Kickers Offenbach (zwei Spiele Sperre für Matthias Cuntz, drei für Marco Quotschalla – beide sind inzwischen vom Regionalverband bestätigt worden) hatten die Personaldecke auf wichtigen Positionen bereits im Vorfeld eingeengt. Hinzu kamen gleich zwei verletzungsbedingte Wechsel noch in der ersten Hälfte: Beim angeschlagen in die Partie gegangenen Michael Dingels wurden die Probleme mit der angebrochenen Rippe einfach zu groß, sodass er genauso raus musste (28.), wie wenig später Steven Kröner, der nach einem Zusammenprall über Schwindelgefühle klagte und mit Verdacht auf Gehirnerschütterung in Minute 36 das Feld verlassen musste.

Just als Kröner draußen behandelt wurde, nutzten die spielerisch starken und sehr strukturiert wirkenden Homburger die Überzahl zur Führung: Zentral hatte Yannick Tewelde auf Pascal Reinhardt durchgesteckt und der überlistete den machtlosen Chris Keilmann aus acht Metern (24.). Schon kurz zuvor war der Ex-Trierer Mario Klinger mittig zum Schuss gekommen, fand seinen Meister aber im gut reagierenden SVE-Keeper.

In einer hartumkämpften Partie auf schwerem, weil regendurchnässten Untergrund im Moselstadion war die erste Hälfte arm an Höhepunkten. Der SVE schaffte es kaum einmal, die gut gestaffelten Gäste aus der Saarpfalz zu überwinden. Zumindest etwas Gefahr kam auf, als sich Lars Bender im Duell mit dem Ex-Aachener Emil Noll durchsetzte, die Kugel aber neben das Gehäuse schoss.

Mit viel Dampf kam das Team mit der Porta auf der Brust aus der Kabine – und verzeichnete nun auch viel versprechende Möglichkeiten. Nach Freistoß von Alon Abelski köpfte Thomas Konrad drüber (52.), vier Minuten später wurde der Schuss von „Faz“ Kuduzovic noch gefährlich abgefälscht und hätte sich ums Haar ins Homburger Netz gesenkt. Ebenfalls in Minute 56 scheiterte Christopher Spang mit einem beherzten Volleyschuss am nicht nur in dieser Situation sicheren Edin Sancaktar im Kasten der Grün-Weißen aus der Saarpfalz. In der 59. Minute scheiterte Sylvano Comvalius am Außennetz, in der 71. Minute probierte es „Faz“ noch einmal aus der zweiten Reihe.

Der Trierer Druck ließ nach, obschon man weiter den Vorwärtsgang eingelegt hatte. Folglich ergaben sich gute Kontermöglichkeiten. Zwei Mal verpasste Alban Ramaj zunächst knapp das Ziel (77., 80.). In der Nachspielzeit machte dann aber der eingewechselte Claudio Bellanave alles klar.

„Wir kamen diesmal nicht so ins Spiel und hatten in den ersten 45 Minuten kaum klare Chancen. Nach der Pause wurde es aber besser. Insgesamt hat es diesmal nicht sein sollen. Jetzt treten wir an, um eine neue Serie zu starten“, sagte Mittelfeldspieler Lars Bender in seiner Analyse. Sein Teamkollege Fabian Zittlau sprach von einem verdienten Sieg der Homburger: „Wir kamen nicht so in die Zweikämpfe und haben auch zu wenig aus den Standards gemacht.“

Während FCH-Trainer Christian Titz erst einmal durchpustete („Ein sehr, sehr wichtiger Sieg. Ich bin froh, dass meine Mannschaft einer solchen Drucksituation Stand gehalten hat. Wir haben nicht bei irgendeiner Mannschaft gewonnen, sondern bei Eintracht Trier, das zuletzt 14 Spiele nicht mehr verloren hat.“), meinte SVE-Cheftrainer Seitz weiter: „Der Homburger Sieg geht in Ordnung. Ich bin in meiner Meinung bestätigt worden, dass der FCH ein ganz heißer Kandidat für Platz eins oder zwei ist. Sie haben Qualität und Quantität im Kader und verfügen über den entsprechenden Etat.“

Mit einem Sieg am nächsten Samstag, 16. November, ab 15 Uhr, im Achtelfinale um den Bitburger-Rheinlandpokal beim klassentieferen Oberligisten SV Mehring wolle man nun wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, so Seitz weiter. In der Regionalliga geht es zum Hinrundenkehraus am Samstag, 23. November, ab 14 Uhr, für den aktuell auf Platz vier notierten SVE beim SC Freiburg II weiter.

SV Eintracht Trier 05: Keilmann, Brighache, Dingels (27. Spang), Buchner (85. Anton), Zittlau – Kröner (36. Konrad), Hollmann – Bender, Abelski, Kuduzovic – Comvalius
Auswechselspieler: Lengsfeld – Heinz, Guenther, Arbeck,
FC 08 Homburg: Sancaktar – Noll, Baier, Gaebler, Beisel – Kilian, Klinger – Pinna (55. Lutz), Tewelde (78. Gerlinger)-  Reinhardt, Ramaj (89. Bellanave)
Auswechselspieler: Hammel – Radojewski, Kramer

Schiedsrichter: Karl Wiatrek (Witzenhausen)

Zuschauer: 2487

Tore: 0:1 Reinhardt (23.), 0:2 Bellanave (90.+1)

gelbe Karte(n): Brighache, Hollmann / Ramaj, Beisel, Baier

gelb-rote Karte(n):

rote Karte(n): Fehlanzeige