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Trotz doppelter Unterzahl mit Top-Moral einen Punkt geholt!

Große Kulisse, starke Unterstützung aus dem eigenen Lager – und trotz Platzverweisen für Marco Quotschalla (24.) und Matthias Cuntz (61.) ein Punktgewinn am Bieberer Berg: Am Freitag Abend kam der SV Eintracht Trier 05 im Auswärtsspiel der Fußball-Regionalliga Südwest zu einem 1:1  bei den Kickers Offenbach. Es war das 14. ungeschlagene Spiel in Serie für den SVE!

Von Beginn an entwickelte sich vor den 6276 Zuschauern (davon 500 aus Trier mitgereist!!!) ein hart umkämpftes, aber auch zerfahrenes Match zwischen den gastgebenden Kickers und dem Spitzenreiter von der Mosel, bei dem Torge Hollmann im defensiven Mittelfeld für Christopher Spang ran durfte. Ansonsten vertraute Cheftrainer Roland Seitz der gleichen Elf, die am Freitag zuvor Eintracht Frankfurt II im Moselstadion mit 1:0 bezwungen hatte.

Chancen blieben zunächst  Mangelware. Zweikämpfe dominierten das Szenario auf dem tiefen Rasen des Sparda-Bank-Hessen-Stadions. Erstmals so etwas wie Gefahr vor dem Trierer Tor kam in der neunten Minute auf: Der Ex-Eintrachtler Benjamin Pintol passte von rechts in die Mitte, Michael Dingels klärte aber wie gewohnt mit vollem Einsatz und bereinigte die Situation. Auf der anderen Seite setzte Alon Abelski einen 22-Meter-Freistoß knapp neben das OFC-Tor. Hoch her ging es dann Mitte der ersten Hälfte. Nach einem Abelski-Freistoß kam Marco Quotschalla zum Schuss – die Offenbacher klärten nach Ansicht des SVE per Hand. Wenig später kam Sylvano Comvalius an den Ball, er scheiterte aber aus spitzem Winkel und sein Schuss wurde ans Außennetz abgewehrt (23.). Sekunden später etwa zehn Meter hinter der Mittellinie Richtung Trierer Tor: Quotschalla brachte Mohammed Tahiri bei einer Grätsche zu Fall – Schiedsrichter Marcel Schütz aus Worms entschied sich aus Sicht der Gäste überraschend für die Höchststrafe – und zeigte rot! Fortan agierte Abelski statt von der Zentrale vom linken Mittelfeld aus.

In Überzahl und mit dem zusätzlich angestachelten Publikum im Rücken agierte der OFC jetzt etwas druckvoller. Die große Möglichkeit zur Führung in der 28. Minute. Kevin Wittke bediente mit einem Pass in die Tiefe Fabian Bäcker, der fand seinen Meister zunächst im reaktionsschnell abtauchenden Chris Keilmann. Den Abpraller setzte der Offenbacher dann freistehend drüber. Der SVE konnte die Situation aber wieder beruhigen – und kam seinerseits in der zweiten Minute atoledo der Nachspielzeit auf Flanke von Fouad Brighache und einem lang gezogenen Kopfball von Comvalius, der um Haaresbreite vorbei ging, zu einer klaren Chance.

Einer Glanztat von Keilmann hatten es die Blau-Schwarz-Weißen in der 53. Minute zu verdanken, dass es nicht 1:0 für den Deutschen Pokalmeister von 1970 hieß: Der Ball zirkulierte über Mangafic und Bäcker zu Pintol, der am Schlussmann scheiterte – Der Ex-Lauterer lenkte die Kugel mit den Fingerspitzen über die Latte. Erneut rückte dann das Schiedsrichtergespann in den Mittelpunkt. Nach einem Freistoß schoss Bäcker aufs Tor, Matthias Cuntz wehrte mit dem Oberkörper ab, Referee Schütz ließ  weiterspielen, Assistent Manuel Brell intervenierte aber, wollte ein Handspiel gesehen haben – Elfmeter für den OFC und rote Karte für den SVE-Mittelfeldspieler (61.). Nach heftigen Trierer Protesten führte Benjamin Pintol aus, scheiterte aber mit seinem halbhoch getretenen Ball an Keilmann! Wenig später rettete der Keeper auch famos gegen den eingewechselten Marcel Morsch, war aber Augenblicke später gegen den frei auf ihn zulaufenden gleichen Spieler machtlos (66.).

Die Eintracht gab nicht auf, fightete auch und gerade in doppelter Unterzahl. Und kam in Minute 72 zum 1:1-Ausgleich! Abelski hatte per Freistoß Hollmann bedient, der köpfte aus fünf Metern  neben den Pfosten ins Offenbacher Netz!!!

Die vom früheren Erzgebirge-Aue-Trainer Rico Schmitt trainierten Gastgeber drückten, der SVE verteidigte aber leidenschaftlich, Wenn es ganz eng wurde, war dann auf Keilmann einmal mehr Verlass, wie in der 85. Minute im Duell mit Bäcker.

Am Ende ein absolut verdienter Punkt für Blau-Schwarz-Weiß, der ein Beweis für die Top-Moral und den enormen Teamgeist ist.

Cheftrainer Roland Seitz bilanzierte wie folgt: „Die Jungs haben einen tollen, geilen Job gemacht. Jetzt haben wir die 30-Punkte-Marke voll und genießen das für den Moment. Zu den beiden roten Karten kann ich aus meiner Sicht sagen, dass Marco ein dummes Foul begangen hat, für das man rot ziehen kann. Der zweite Platzverweis war keiner. Der Schiedsrichter hat gegenüber Matze Cuntz bestätigt, dass der Ball auf den Bauch gegangen und nicht an die Hand ist, sein Assistent es aber anders gesehen habe. Dabei hätte der Schiri ihn aber überstimmen können…“

Statistik:

OFC: Endres – Maier, Wilke, Modica, Schulte – Mangafic, Biggel, Pintol (77. von der Burg), Bäcker – Tahiri (54. Mosch),  Wittke (85. Korb).

SVE: Keilmann – Brighache, Dingels, Buchner, Zittlau – Hollmann (83. Kröner)– Bender (73. Kuduzovic), Abelski, Cuntz, Quotschalla – Comvalius (77. Spang)

Schiedsrichter: Marcel Schütz aus Worms

Zuschauer: 6276

Tore: 1:0 Mosch (66.), 1:1 Hollmann (72.)

Rote Karten: Quotschalla (grobes Foulspiel, 24.), Matthias Cuntz (Handspiel, 61.)

Bes. Vorkommnis: Pintol scheitert mit Handelfmeter an Keilmann (63.)