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Baldo & Co. sind voll im Soll

„Nicht wieder solange um den Klassenverbleib zittern.“ Mit dieser Zielsetzung ging Eintracht Frankfurt II in die neue Regionalliga-Südwest-Saison. In der 2012/13er Runde hatte Trainer Alex Schur mit seinem Team noch nach dem letzten Spieltag zittern müssen. Letztlich konnte man der aufgestiegenen Sportvereinigung 07 Elversberg verdanken, dass nachträglich noch ein Platz frei wurde. Aktuell sieht es danach aus, als ob die Bundesliga-U23 das Vorhaben erreichen kann. Nach dem 2:0 am Samstag gegen die Spielvereinigung Neckarelz belegt man mit guten 18 Punkten aus 13 Partien den neunten Platz. 

Auch vor der sechsten Regionalliga-Saison war das Stühlerücken bei den Hessen groß. Nicht weniger als 18 Spieler wurden als Abgänge aufgeführt. Unter den zahlreichen Neuzugängen waren auch der bisherige Eintracht-Trier-Akteur Baldo di Gregorio und als weiterer namhafter Regionalligamann Angreifer Maximilian Oesterhelweg. Der 23-jährige, gebürtige Gütersloher, kam vom aus Liga vier abgestiegenen Lokalrivalen FSV Frankfurt II und bringt es bis dato auf sieben Treffer in der laufenden Runde.

Oesterhelweg & Co. konnten sich übrigens zwischen dem vorletzten Match am 28. September beim SC Freiburg II (0:0) und dem Neckarelz-Spiel am Samstag international beweisen. Bei einer Reise nach Fernost gab es auch Duelle mit der U21-Nationalmannschaft von Singapur (3:0) und mit dem indonesischen Topklub Arema FC, dem man sich vor exakt 21.217 Zuschauern nur knapp mit 2:3 geschlagen geben musste – nach seinem Tor in Singapur bewies Oesterhelweg auch hier seine Treffsicherheit und markierte den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 2:1, ehe Erik Wille sogar ausgleichen konnte.

Auf die Frage, wie er die Reise nach Fernost insgesamt einschätzte, antwortete Coach Schur erst knapp „Sensationell“, dann doch etwas ausführlicher: „Das war ein Feuerwerk an Erlebnissen und Eindrücken. Am Ende vielleicht etwas kurz, aber die Reise war voll gepackt mit sportlichen und kulturellen Eindrücken erster Klasse. Auch die Organisation war absolut überragend.“

Der 42-jährige Fußballlehrer Schur gilt als Identifikationsfigur der Eintracht schlechthin: In Frankfurt geboren, trug er von 1995 bis 2006 das Adlertrikot. Kämpferisch  und vereinstreu: Das waren Eigenschaften, mit denen es der gelernte Bankkaufmann, einst zum Publikumsliebling und Fan-Idol brachte. In 251 Einsätzen markierte Schur, der sogar einen eigenen Fanklub hat („EFC oldSCHURhand“) als defensiver Mittelfeldspieler 23 Treffer. Der frühere Kapitän der SGE kehrte 2007 zurück und wurde „Co“ der U19 und rückte bereits im Dezember 2007 zum Assistenten der zweiten Mannschaft auf. Im Sommer 2009 übernahm Schur als Trainer die B-Jugend der Eintracht, mit der er in der Saison 2010 Deutscher Meister wurde. Es folgten jeweils eine Saison lang Engagements weiter bei der U17 und dann  der U19 der Eintracht.