Leiendecker sicherte zuletzt einen Punktgewinn an der Donau
Sieben Mal trafen der SV Eintracht Trier 05 und der SSV Ulm 1846 in Pflichtspielen bislang aufeinander. Die Bilanz ist aus blau-schwarz-weißer Sicht leicht positiv: Drei Siegen stehen zwei Remis und zwei Niederlagen gegenüber. Vier Partien gab es von 1979 bis ´81 in der damaligen Zweiten Bundesliga Süd, unvergessen bleibt die Aufstiegsrunde 1994, als es zum Wiederholungsspiel im Moselstadion kam… In der Vorsaison duellierte man sich erstmals in der Regionalliga Südwest: Der SVE gewann nach toller Aufholjagd und drei Treffern von Chhunly Pagenburg in den letzten 18 Minuten noch mit 3:2. Das Rückspiel entschieden dagegen die „Spatzen“ mit 2:1 für sich und raubten dem Team von Cheftrainer Roland Seitz am 10. Mai die letzten Hoffnungen, doch noch die Play-Off-Runde zu erreichen…
In die Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga startete der SVE ´94 furios mit einem 3:0 bei Kickers Emden, einem 2:1 gegen den SSV Ulm 1846 und einem 1:0 gegen den FSV Frankfurt und schien nach 13 Jahren bereits die Rückkehr in Liga zwei in der Tasche zu haben. Aber am „Grünen Tisch“ des DFB nahm die Sache einen negativen Lauf. Der Erfolg gegen Ulm wurde annulliert, weil ein Ordner den Ball – freilich völlig unbeabsichtigt – kurz vor Spielende aus kurzer Distanz in den Unterleib des Gästespielers Joachim Seuferlein schoss. Der wälzte sich am Boden und ließ sich vom Platz tragen. Das Ulmer Auswechselkontingent war erschöpft, der Protest beim DFB trug Früchte. Auch das Wiederholungsspiel gewann die Eintracht zwar mit 1:0, hatte sich aber zwischenzeitlich durch die dubiosen Entscheidungen verunsichern lassen, was in zwei 0:1-Niederlagen beim FSV Frankfurt und in Ulm mündete. Der „Ulmer Spatzenbeschiss“ bleibt eine der bittersten Stunden der Eintracht-Vereinsgeschichte…
Hoch her ging es auch in der Saison 1980/81 – schließlich stand für beide Klubs die Qualifikation zur eingleisigen Zweiten Bundesliga auf dem Spiel. Am 8. November 1980 feierte die Eintracht vor 2500 Zuschauern im Moselstadion zunächst einen 3:2-Sieg. Harald Schwehr brachte die Ulmer bereits nach acht Minuten in Front, Harald Aumeier (17.) und Rainer Brinsa (49.) drehten den Spieß für die seinerzeit von Werner Kern trainierten Moselaner – auf Seiten der Gäste saß übrigens der spätere, langjährige und inzwischen leider verstorbene Jörg Berger auf der Bank. Werner Reich (58.) ließ an jenem November-Tag die Ulmer wieder jubeln. Das alles entscheidende Tor markierte dann Lothar Leiendecker (80.).
9000 Besucher wollten am 24. April 1981 das Rückspiel im Donaustadion sehen. Auch hier „knipste“ Leiendecker und sorgte in der 46. Minute für das 0:1.Peter Szupak sicherte den Münsterstädtern mit seinem Tor in der 73. Minute wenigstens einen Zähler. Am Ende verpassten beide den Sprung in Liga zwei. Dem SSV sollte dies aber schon 1983 gelingen. In Trier musste man bekanntlich insgesamt 21 Jahre lang warten, ehe 2002 die Rückkehr in die Zweitklassigkeit fest stand…