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Ein Klub zwischen Bundes- und Verbandsliga

Auf nach Ulm! Angesichts der starken Serie von jetzt zehn Spielen ohne Niederlage und dem attraktiven Reiseziel dürften sich am oder schon vor dem Samstag an die 100 Anhänger der Blau-Schwarz-Weißen auf die rund 400 Kilometer lange Reise in die Münsterstadt an der Donau machen. Was den SVE dort erwartet, lesen Sie hier:

Die sportliche Lage: Erst sechs Punkte aus zehn Spielen: Das Wasser steht dem Traditionsklub schon jetzt bis zum Hals. Aktuell rangiert das Team von Paul Sauter – weiterhin Trainer und Präsident in Personalunion – nur auf dem 17. und damit vorletzten Platz. Nach dem Rücktritt des Vizepräsidenten Georg Unbehaun, der vergeblich versucht hatte, eine Investorengruppe im Verein zu etablieren, konzentriert sich das Interesse in Ulm und um Ulm herum zwischenzeitlich wieder auf die Mannschaft, in der nach der Rückkehr von Moussa Touré mit Max Bachl-Staudinger noch ein Ex-Eintrachtler spielt. Der 22-jährige, gebürtige Niederbayer, war von Sommer 2009 bis Januar 2012 beim SVE aktiv, ging dann für ein halbes Jahr zu Drittligist SpVgg Unterhaching, ehe er im Juli des vergangenen Jahres zum SSV Ulm 1846 wechselte. Nach der jüngsten 0:2-Niederlage am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern II sagte Bachl-Staudinger gegenüber der in Ulm erscheinenden „Südwest-Presse“: „Wir hatten zu viele einfache Ballverluste.“  Die Befürchtung von Trainer Sauter scheint sich zu bewahrheiten. „Uns steht eine schwere Saison bevor“, hatte er vor der Runde orakelt.

Der Verein: Nach Jahren von steilen Aufs und Abs soll trotz aller wirtschaftlichen Zwänge wieder Kontinuität beim SSV einkehren: Der Aufschwung setzte einst 1998 unter Trainer Ralf Rangnick mit dem Sprung in die Zweitklassigkeit ein, ein Jahr später war man plötzlich sogar in der Bundesliga. Als 16. folgte postwendend der Abstieg. Die gleiche Position folgte darauf in Liga zwei. Finanziell war der SSV 1846 völlig am Boden, musste Insolvenz anmelden und fand sich 2001 in der fünftklassigen Verbandsliga Württemberg wieder. 2002 bis ´07 spielten die Donaustädter in der Oberliga und von 2008 bis ´11 in der Regionalliga. Zu Jahresbeginn 2011 wurde erneut das Insolvenzverfahren gegen den Verein eröffnet. Damit stand der „SSV Ulm 1846 Fußball“ vorzeitig als Absteiger aus der Regionalliga Süd fest und musste zurück in die Oberliga Baden-Württemberg. 2012 ging es aber wieder rauf und es erfolgte die Rückkehr in die Liga vier, in der man sich im Hinspiel dem SVE trotz einem 0:2-Rückstand noch mit 2:3 beugen musste, das Retourmatch aber mit 2:1 gewann.

Das Stadion: Das Donaustadion bietet 19.500 Plätze, davon 4280 Sitzplätze. Die Haupttribüne hat 1.280 Sitzplätze wovon 830 überdacht und 450 unüberdacht sind. Die moderne Gegentribüne fasst 3.000 überdachte Sitzplätze. Die Kurven im Stadion fassen insgesamt 15.220 unüberdachte Stehplätze. Das Donaustadion verfügte 1999/2000 als erstes Stadion eines Bundesligavereins über einen separaten Nichtraucherblock mit 500 Sitzmöglichkeiten. Diesen Block gibt es auch heute noch – und mittlerweile hat dieses Beispiel auch in anderen Bundesliga-Stadien Schule gemacht.