Neuer Coach lebt die TuS „24 Stunden am Tag“
Der erste Saisonsieg war für die TuS Koblenz am vergangenen Sonntag perfekt: Vor 1.580 Zuschauern gab es im Stadion Oberwerth einen völlig verdienten 3:1-Heimsieg gegen die SpVgg Neckarelz. Ein Doppelpack von Dimitrios Ferfelis (15., Foulelfmeter, 20.) sowie ein Kopfballtor von Patrick Stumpf (38.) sorgten bei einem Gegentreffer von Denis Bindnagel (75.) somit auch für den gelungenen Einstand des neuen Teamchefs Evangelos Nessos.
Wenige Tage vor dem Heimspiel gegen den Aufsteiger hatte der Klub aus der Rhein-Mosel-Stadt die Trennung vom bisherigen Coach Peter Neustädter bekannt gegeben. Der mangelnde sportliche Erfolg brachte die Verantwortlichen des Ex-Zweitligisten (2006 bis ´10) ins Grübeln. Zudem betonte Präsident Werner Hecker gegenüber der „Rhein-Zeitung“: „Wir haben Peter Neustädter nicht entlassen, weil er nur einen Punkt aus vier Spielen geholt hat. Wie wir verloren haben, das war das Entscheidende. Die Mannschaft ist ja eigentlich nicht schlecht, wirkte aber unsystematisch, verkrampft, teilweise ängstlich. Das Verhältnis zum Trainer stimmte am Schluss nicht mehr, er hat es nicht geschafft, die Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Peter Neustädter hat unser Vertrauen verloren, er arbeitete anders, als wir ihm das vorgegeben haben.“
Die Auswahl des Nachfolgers fiel derweil offenbar voller Überzeugung auf den bisherigen „Co“ Evangelos Nessos. So betonte Präsidiumsmitglied Thomas Theisen bei der offiziellen Vorstellung des gebürtigen Solingers mit griechischen Wurzeln: „Evangelos ist ein Teamplayer und Leader, weiß, worum es geht und wofür die TuS Koblenz steht. Er ist der richtige Mann am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt. Er hat vorher schon 24 Stunden am Tag die TuS gelebt.“
Der 35-jährige Nessos – am Dienstag auch Augenzeuge der SVE-Partie in Sandhausen – kann auch einiges an Erfahrung aus seiner Laufbahn als Aktiver mit einbringen: Nach namhaften Stationen (Bayer Leverkusen, dann als 18-Jähriger zwei Saisons in bei PAOK Saloniki in Griechenland) begann er 2001 als Ersatzspieler beim Bundesligisten 1. FC Köln, mit dem er am Ende der Saison in die Zweite Bundesliga abstieg. Nachdem sich Nessos nicht im Profikader durchsetzen konnte, kam es 2004 zum Wechsel nach Koblenz. Beim damaligen Regionalligisten wurde er auf Anhieb Stammspieler. 2006 stieg er mit der TuS in die Zweite Liga auf, 2009 musste er wegen anhaltender Verletzungsprobleme aufhören. Danach arbeitete er im Jugendbereich des Vereins und übernahm Aufgaben in der Geschäftsstelle. Zur Saison 2011/12 wurde er Co-Trainer des damals neu verpflichteten Trainers Michael Dämgen. Am 11. September 2012 war er bereits übergangsweise Cheftrainer als Nachfolger von Dämgen, ehe wenig später Peter Neustädter verpflichtet wurde und Nessos auf den Co-Trainer-Posten zurück kehrte. Im März 2013 wurde Nessos zudem auf der Mitgliederversammlung der TuS in das erweiterte Präsidium des Vereins gewählt und ist dort für die Belange der Jugendabteilung zuständig.