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Remis bei wackerem Aufsteiger

Zu einem 1:1-Unentschieden kam der SV Eintracht Trier 05 am Dienstag Abend bei der Spielvereinigung Neckarelz im Hardtwaldstadion von Sandhausen – die Partie hatte terminlich wegen des DFB-Pokaleinsatzes des SVE Anfang August gegen den 1. FC Köln (0:2) und räumlich wegen noch fehlender Sicherheitsvorkehrungen im Elzstadion verlegt werden müssen.

Die 343 Zuschauer sahen zunächst eine Partie, in der die Gäste von der Mosel um einen geordneten Spielaufbau bemüht waren, in der Vorwärtsbewegung aber meist Tempo und Präzision vermissen ließen. Die erste Chance der Partie hatte der Aufsteiger aus Nordbaden: In der zwölften Minute landete der Ball nach einem Freistoß von Kevin Keller vom zurück geeilten Sylvano Comvalius  heraus an der Latte des Trierer Gehäuses – Glück für Chris Keilmann, der erstmals von Beginn an für den am Knie-Innenband verletzten Andy Lengsfeld im Tor stand. Ansonsten änderte Cheftrainer sein Team gegenüber dem 3:2 drei Tage zuvor in Pfullendorf auf beiden offensiven Außenbahnen. Links durfte Christoph Anton ran, rechts bekam Lars Bender die Gelegenheit, sich in der Startelf zu beweisen. Dafür nahmen Moussa Touré und Marco Quotschalla auf der Bank Platz.

Mitte der ersten Hälfte kam das Team mit der Porta auf der Brust erstmals gefährlich vors Neckarelzer Tor. Nach einer Hereingabe von Matthias Cuntz und einem missglückten Abwehrversuch von Innenverteidiger Daniel Schwind kam Comvalius an den Ball, schien aber zu überrascht und scheiterte an SpVgg-Schlussmann Florian Hickel (20.). Einige Minuten darauf die Trierer Führung: Alon Abelski passte aus zentraler Position auf Comvalius, der traf den Ball nicht richtig, konnte aber dennoch auf Bender weiterleiten. Fast von der Außenlinie aus konnte der Neuzugang von Kickers Offenbach dann Hickel überlisten (28.).

Doch die Freude unter den 70 mitgereisten blau-schwarz-weißen Anhängern währte nur kurz. Unbedrängt konnte sich der starke Keller in der 35. Minute von der Strafraumgrenze aus die Eck aussuchen, zielte auf links unten – und traf zum 1:1. Bis zum Pausenpfiff des Unparteiischen Philipp Schmitt aus Rockenhausen war Neckarelz, das sich laufstark und homogen präsentierte, dem Führungstreffer sogar näher. Zunächst köpfte Ugur Beyazal drüber (39.). Fast mit dem Halbzeitpfiff zielte Keller nach schöner Einzelleistung etwas zu hoch (45.).

Zur zweiten Hälfte blieb Comvalius in der Kabine. Für den Niederländer stürmte fortan Quotschalla. Der SVE kam besser aus der Kabine und hätte durch Abelski (zwang Hickel mit einem Schuss aus der zweiten Reihe zu einer Glanzparade, 55.) und Quotschalla (fand aus spitzem Winkel seinen Meister in Hickel, der per Fußabwehr klären konnte, 59.) in Führung gehen können, ja müssen. Die Gastgeber wirkten trotz des erst zwei Tage vorher absolvierten Matchs bei der TuS Koblenz (1:3) läuferisch auf der Höhe und hielten weiter gut dagegen – nicht nur kämpferisch, sondern auch spielerisch. Fast wären sie in der 71. Minute auch in Führung gegangen. Nach einem scharf herein getretenen Eckball und einer Kopfballverlängerung drückte der Ex-Karlsruher den Ball am langen Pfosten über die Linie, der Unparteiische entschied aber auf Abseits. Die SpVgg blieb nach Standards brandgefährlich. Im Anschluss an eine Keller-Ecke kam die Hereingabe aber etwas zu hoch Müller, der wieder am langen Pfosten lauerte (75.).

Hinterher sagte Angreifer Comvalius: „Es war ein hektisches Spiel, Neckarelz hat kämpferisch voll dagegen gehalten. Wie in Pfullendorf war es ein schwieriges Match. Gegen uns scheinen sich die Mannschaften besonders reinzuhängen. Jetzt freuen wir uns alle auf das Derby gegen Koblenz. Da geht es um besonders wichtige Punkte…“ Selbstkritisch musste Verteidiger Michael Dingels eingestehen: „Wir haben Neckarelz zu wenig abverlangt. Unser Spielaufbau war oft zu langsam. Die Führung haben wir leider zu schnell wieder her gegeben. Neckarelz ist allerdings kein schlechtes Team. Gerade bei Standards waren sie immer gefährlich.“ Cheftrainer Seitz kann grundsätzlich mit einem Punkt in der Fremde leben, zeigte sich jedoch verärgert, dass „wir zum wiederholten Mal eine 1:0-Führung relativ schnell wieder aus den Händen gegeben haben. Unterm Strich geht das Unentschieden in Ordnung.“

Es blieb beim insgesamt leistungsgerechten Remis.Das Team von Roland Seitz ist damit vier Spiele lang ungeschlagen. Freitag, ab 19 Uhr, muss der SVE schon wieder ran. Dann ist Derby-Time. Die TuS Koblenz kommt ins Moselstadion.

SpVgg Neckarelz: Hickel – Waldecker, Bindnagel, Schwind, Bückle – Keller (90. Benjamin Schäfer), Christian  Schäfer, Busch, Müller, Beyazal (77. Gerstle) – Burgio (88. Galm).

SVE 05: Keilmann – Brighache, Dingels, Buchner, Zittlau – Kröner (46. Spang), Cuntz – Bender (75. Touré), Abelski, Anton – Comvalius (46. Quotschalla).