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„Das ist uns ohne Einschränkung gelungen“

Nach zwei Jahren im Amt des Nachwuchskoordinators beim SV Eintracht Trier 05 ist für Michael Ziegler am 30. Juni Schluss. Dann übergibt er die Geschicke der SVE-Jugendabteilung wie bereits Mitte März angekündigt an seinen Nachfolger Raphaél Laghnej. Im Gespräch mit www.eintracht-trier.com zieht der 46-Jährige eine Bilanz seines Wirkens.

 

Nur noch wenige Tage, dann räumen Sie den Schreibtisch für Raphaél Laghnej und werden sich dann wie bereits Mitte März angekündigt vom Amt des SVE-Nachwuchschefs zurückziehen. Was steht in den letzten Tagen noch an?

Während Raphaél die Planungen im sportlichen Bereich in den vergangenen Wochen  absprachegemäß bereits federführend übernommen hat, sind für mich noch einige Dinge in administrativer Hinsicht zu klären. Wo findet er welche Datei auf dem PC? Wo steht welcher Ordner? Was ist in den ersten Wochen der neuen Saison besonders zu beachten? Diese Fragen werden wir nochmal kurz durchgehen.

Unzählige Stunden haben Sie in den beiden vergangenen Jahren auf der Jugendgeschäftsstelle und auf dem Fußballplatz verbracht. Was machen Sie nun mit der frei gewordenen Zeit?

(Lacht). Ich habe eine Familie mit zwei Kindern, einen Beruf als Grundschullehrer und noch eine eigene Fußballschule. Die Schwerpunkte verschieben sich, Zeit wird aber keine übrig bleiben.

Woran lassen Sie Ihre Arbeit seit Juni 2011 messen?

Entscheidend bei der Beurteilung einer Nachwuchsförderung ist und bleibt es, wie viele Talente den Weg nach oben in die erste Mannschaft schaffen oder generell den Sprung packen. Ich denke, da hat einiges geklappt. Christoph Anton war vor zwei Jahren nach unzähligen Verletzungen und Rückschlagen ziemlich am Boden. Nicht zuletzt dank der Hilfe unseres Mentaltrainers Holger Jungandreas ist Christoph aber wieder in die Gänge gekommen und zählt inzwischen zu den wichtigen Spielern in unserer Regionalligamannschaft. Auch ein Burak Sözen, ein Christopher Spang, ein Philipp Basquit, ein Kevin Heinz, ein Albutrin Aliu und ein Erik Michels wurden oder werden in den Regionalligakader integriert. Hinzu kommt Robin Garnier, der von unserer erfolgreichen U19 den Weg zu Mainz 05 II findet und sich dort beweisen kann.  Ob die Jungs sich alle oben behaupten können, ist die Frage. Sie haben aber das Rüstzeug, um zu bestehen.

Sie haben die U19 kurz angeschnitten – ein außergewöhnlicher Jahrgang…

Ohne Zweifel. Platz zwei in der Regionalliga und der Vizepokalsieg – eine starke Leistung. Das war die beste Eintracht-A-Jugend in den vergangenen zehn Jahren. Und das ohne die Gastspieler aus Luxemburg! Aber auch die jüngeren Teams haben bemerkenswerte Erfolge errungen. Ich darf hier nur an die U10, die U11 und die U12 erinnern, die sich gemäß unserer Philosophie ausnahmslos in Liga und Pokal gegen Ältere durchgesetzt haben und einige Titel gewinnen konnten. Insgesamt war es eine sehr gelungene Saison 2012/13.

 

Was konnten Sie ansonsten bewirken?

 

Es waren viele kleine Dinge, die wir nach vorne gebracht haben – seien es die Arbeitsbedingungen für die Trainer, sei es die Ausweitung des Scouting-Systems, sei es aber auch die Umstellung des Turniers um den Porta-Nigra-Cup von Winter auf Sommer. Wichtig waren und sind auch die Spezialtrainings: Mit Johanna Homburg im koordinativen, mit Holger Jungandreas im mentalen und mit Knut Budzisch im Torwartbereich.

Sie sprechen von „Wir“. Wer genau ist damit gemeint?

Das Team der Trainer und Betreuer, die Eltern, aber natürlich auch der Vorstand des SVE und hier besonders der für den Nachwuchsbereich zuständige Roman Gottschalk. Ein besonderes Dankeschön möchte ich aber an unseren früheren FSJler Thorsten Ströher richten, der hier wirklich sensationelle Arbeit geleistet hat.

Ihr Gesamtfazit fällt also positiv aus?

Absolut.  Trotz deutlicher Etatkürzungen hatten wir uns bei meinem Amtsantritt 2011 zum Ziel gesetzt, das hohe Niveau zu halten – sportlich und personell im Spieler- und Trainerbereich. Das ist uns ohne Einschränkungen gelungen. Dabei waren wir nach der Umstellung der Nachwuchsspitze von Haupt- auf Nebenamtlichkeit mit viel Skepsis betrachtet worden.

Mit Raphael Laghnej übernimmt  jetzt jemand, den Sie vor gut einem Jahr eingestellt hatten.

Raphaél bringt großes fußballerisches Verständnis mit und weiß, wie man mit jungen Leuten umgeht. Was die Administration angeht, wird er schnell die Abläufe kennen lernen. Da bin ich mir sicher. Ich wünsche Raphaél alles Gute und viel Erfolg – genauso wie dem ganzen Verein, dem ich natürlich als aufmerksamer Beobachter und Anhänger verbunden bleibe. Es waren zwei anstrengende, aber auch sehr spannende und intensive Jahre, die ich nicht missen möchte.