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Zwischen der Eintracht und Baunatal gab es schon ein halbes Dutzend Punktspiele

„Nie mehr Hessenliga!“ Das skandierten die Spieler des KSV Baunatal und die etwa 400 Zuschauer, nachdem man bereits am vorletzten Spieltag den Regionalliga-Aufstieg dank eines 3:1 über den FSV Fernwald klar gemacht hatte.

 

Der traditionsreiche Baunataler Fußball erlebt damit nach den Glanzzeiten der siebziger Jahre mit drei Spielzeiten in der Zweiten Bundesliga Süd einen weiteren Ausflug in höhere
Gefilde. Auf der offiziellen Homepage www.ksv-bauntal.eu heißt es: „Für Kenner kommt der aktuelle Erfolg nicht überraschend – schon seit Jahren überzeugt der Verein durch konsequente Förderung des eigenen Nachwuchses und ein modernes Spielsystem. So mischte der KSV auch in den vergangenen Spielzeiten häufig im Kampf um die Tabellenspitze der Hessenliga mit.“

Während sich die Fans des „Kultur- und Sportvereins“ aus der knapp 28.000 Einwohner zählenden Stadt unweit von Kassel nun bereits auf das „Abenteuer Regionalliga“ freuen können, ist das Präsidium darin gefordert, aus dem sportlichen Abenteuer kein finanzielles entstehen zu lassen. Immerhin steht man beim größten nordhessischen Klub in der Verantwortung für rund 6.200 Mitglieder, die in 32 Abteilungen über 40 verschiedene Sportarten betreiben.

„Wir starten mit einem sehr niedrigen, dafür aber seriösen und plausiblen Budget in die nächste Saison“, wird Präsidentin Ursula Harms auf der Website zitiert. Das in der erst 1957 gegründeten Industriestadt ansässige TV-Tochterunternehmen „Volkswagen Original Teile“ bleibt dem Verein als verlässlicher Hauptsponsor erhalten. Ob Reisekosten, Verbandsabgaben oder Schiedsrichtergebühren – das Unternehmen Aufstieg kommt den Hessenmeister zunächst einmal teuer(er) zu stehen. „Im Moment sehe ich nur höhere Ausgaben“, erklärte der langjährige sportliche Leiter der Baunataler, Willi Nebe, unlängst dem „Hessischen Rundfunk“ via hr-online.de. Dank zusätzlicher Zuwendungen von VW & Co.  kann der KSV seinen Etat zur kommenden Spielzeit nach eigenen Angaben auf rund 400.000 Euro steigern. Im Vergleich zu den offiziell knapp zwei Millionen Euro des großen Nachbarn Hessen Kassel sind das aber noch immer Peanuts….

Doch Baunatal kann durchaus mit anderen Trümpfen punkten. Durch die millionenschweren VW-Gewerbesteuerabgaben an die Stadt verfügt der Verein über eine ausgezeichnete Infrastruktur. „Unsere Trainingsbedingungen sind bundesligatauglich“, weiß Nebe. Auch die kostenfreie Nutzung des rund 9.000 Zuschauer fassenden Parkstadions ist ein weiteres casino online Zubrot der sportbegeisterten Kommune im Landkreis Kassel.
Als Abstiegskandidat Nummer eins fühlt sich der Club in der kommenden Regionalliga-Saison keineswegs. „Wir haben das Ziel, erfolgreichen, schönen Fußball zu spielen. Der Klassenerhalt ist absolut realistisch“, sagte Nebe, dessen Sohn Tobias das Traineramt innehat.

Ein großer Umbruch im Team ist nicht geplant. Die Erfolgsmannschaft aus der abgelaufenen Spielzeit gepaart mit jungen, hungrigen Spielern aus der Region sollen den KSV auch in der ersten Regionalliga-Saison der Vereinsgeschichte würdig vertreten – und den Club mittelfristig in der Liga etablieren. Die Spiele gegen Hessen Kassel und eventuell auch gegen Zwangsabteiger Kickers Offenbach sollen dabei in Baunatal zu Festtagen werden.

 

Bisherige Aufeinandertreffen mit dem SV Eintracht Trier 05: In seinen drei Zweitliga-Spielzeiten zwischen 1976 und ´79 duellierte der KSV Baunatal insgesamt sechs Mal mit den Blau-Schwarz-Weißen. Die Punktspielbilanz ist seit dieser Zeit leicht positiv. Drei Siegen stehen ein Remis und zwei Niederlagen gegenüber. Das erste Aufeinandertreffen entschied der SVE am 11. September 1976 durch die Treffer von Wolfgang Schlief (11.) und Wolfgang Riemann (79.) mit 2:0 für sich. 8000 Zuschauer waren damals Zeuge der Partie im Moselstadion. Das Retourmatch wollten 6000 Fans sehen. Neun Treffer fielen am 12. Februar 1977 in einer Partie der Doppelschläge. In der 18. und 19. Minute brachten Herbert Maciossek und Siegfried Bronnert den KSV mit 2:0 in Front. Riemann verkürzte (33.). Klaus Ganz stellte zwei Minuten nach dem Seitenwechsel den alten Abstand wieder her. Dann kam die Eintracht zurück ins Spiel. Schlief machte in der 59. Minute das 3:2, Heinz Histing glich sechs Minuten später aus. Wiederum Bronnert (66.) und Erhard „Beppo“ Hofeditz, späterer Bundesligaspieler der Münchner Löwen und des 1. FC Kaiserslautern (67.) ließen dann aber wieder die KSV-Anhänger zwei Mal jubeln. Das 5:4 durch Rolf Bauerkämper war unterm Strich nur noch Ergebniskosmetik (89.).In der 77/78er Runde trennte man sich in Trier 1:1, in Baunatal setzte sich der KSV mit 3:0 durch. Eine Saison später gewann die Eintracht daheim (2:1), verlor aber auch das dritte Gastspiel in Nordhessen (0:2).