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Nochmal alles raus hauen – und die Minimalchance wahren!

Die stolze Serie der Eintracht von acht Spielen ohne Niederlage riss am vergangenen Freitag durch eine genauso knappe, wie unverdiente 1:2-Niederlage beim sehr heimstarken SSV Ulm 1846. „Wir hatten ein deutliches Chancenplus, zwei Elfmeter wurden gegen uns ausgesprochen – und außerdem musste unser Kapitän Fouad Brighache kurz nach der Pause angeschlagen raus.

 

Trotz einiger Rückschläge waren wir das bessere Team und hätten nicht nur ein Remis, sondern sogar den Sieg in jedem Fall verdient gehabt“, sagt SVE-Cheftrainer Roland Seitz stolz und enttäuscht zugleich im Rückblick auf die Partie im Donaustadion.

Seit Wochen muss er auf vier, fünf Leistungsträger verzichten – allen voran ist hier Top-Goalgetter Chhunly  Pagenburg zu nennen, der wohl bis Ende der Saison wegen Kniebeschwerden ausfällt – und trotzdem schnupperte sein Team einige Wochen lang an den beiden Play-Off-Plätzen, die nach der Normalrunde zu den Aufstiegsspielen zur Dritten Liga berechtigen. „Die Moral stimmt einfach bei den Jungs. Hier kämpft einer für den anderen. Ich kann mich auf jeden einzelnen in diesem Team verlassen“, stellt der Eintracht-Coach die charakterlichen Qualitäten deutlich heraus.

Mit einem Sieg am Mittwoch, ab 19 Uhr, im Moselstadion gegen die Bundesliga-U23 der TSG Hoffenheim will das Team mit der Porta auf der Brust nun die verbliebene Minimalchance wahren, im Schlussspurt doch noch den aktuellen Tabellenzweiten aus Elversberg abzufangen. „Die Marschrichtung kann nur sein: Jetzt nochmal alles raus hauen und die drei letzten Spiele gegen Hoffenheim, Samstag ebenfalls zu Hause gegen Eschborn und dann zum Abschluss in Pfullendorf zu gewinnen. Dabei setzen wir auch auf unsere Fans, die uns auch zuletzt wieder so klasse unterstützt haben und auch ins ferne Ulm zahlreich mitgereist sind“, unterstreicht Roland Seitz. Unabhängig, ob es wirklich noch klappt mit dem zweiten Platz: Durch weitere Erfolgserlebnisse soll sein Team auch mit einer guten Portion Selbstvertrauen ins Finale um den Bitburger-Rheinlandpokal am Mittwoch, 29. Mai, ab 19 Uhr, im Salmrohrer Salmtalstadion gegen den dort ansässigen Oberligisten FSV gehen.

„Die Niederlage in Ulm hat verdammt weh getan. Doch wir stehen wieder auf und wollen gegen Hoffenheim unbedingt siegen. Mal sehen, was insgesamt noch geht…“ Die Worte von Torwart Andreas Lengsfeld, der in Ulm den ersten der beiden gegen den SVE verhängten Elfmeter bravourös parieren konnte, belegen die kämpferische Einstellung der Eintracht-Spieler.

Mit der TSG Hoffenheim stellt sich am Mittwoch eine interessante Bundesliga-Nachwuchsmannschaft im Moselstadion vor. Mit 57 Treffern stellen die Talente aus dem Kraichgau neben der SG Sonnenhof Großaspach das torhungrigste Team der Liga.  Rund die Hälfte der Treffer geht auf das Konto von zwei Offensivkräften. So netzte der 19-jährige österreichische U21-Nationalspieler Michael Gregoritsch elf Mal ein. Andreas Ludwig (22) bringt es gar auf 15 Treffer und konnte sich so auch für den Hoffenheimer Bundesligakader empfehlen. Zuletzt kam der der frühere Ulmer und Heidenheimer Angreifer unter Cheftrainer Markus Gisdol, der von 2009 bis März ´11 selbst für die TSG-U23 verantwortlich zeichnete, fünf Mal zum Einsatz.

Auch andere Talente haben im Laufe der Saison bereits bei den Profis mitgewirkt. Fest dabei ist so der belgische Keeper Koen Casteels (20), Vincenzo Grifo bringt es „oben“ auf ein Dutzend und „unten“ auf 13 Spiele, Pelle Jensen in der Bundesliga auf zwei und in der „Zweiten“ auf 24 Partien. Der 13-fache Regionalligaspieler Stefan Thesker stand zuletzt auch im Startaufgebot gegen den Hamburger SV; es war sein viertes Bundesligamatch. Angesichts einiger Berufungen in den Profikader gab es zuletzt für die TSG II reichlich Nachschub aus den eigenen Reihen. Bei der jüngsten 0:1-Niederlage am Samstag in Eschborn wirkten gleich sieben A-Junioren mit.

Man darf gespannt sein, welche (un-) bekannten Gesichter die Hoffenheimer bei ihrem kommenden Gastspiel in Trier aufbieten…