Größte Sensation gelang in der Grotenburg
Der SV Eintracht Trier 05 und der DFB-Pokal: Das ist eine ganz besonders innige „Beziehung“. Am Sonntag, ab 16 Uhr, wird sie um eine weitere Episode oder ein Kapitel fortgesetzt – je nachdem, ob der hoch favorisierte Bundesligist 1. FC Nürnberg standesgemäß siegt oder dem SVE erneut eine Sensation gelingt…
Ob Borussia Dortmund, Schalke 04, den Karlsruher SC, 1860 München oder wie in der vergangen Saison Hannover 96 (mit Dieter Hecking!) und Arminia Bielefeld: Im Moselstadion wurden im Laufe der Jahrzehnte schon so manche Favoriten zu Fall gebracht. Ihren bislang größten Pokal-Triumph feierte die Eintracht aber auswärts, genauer gesagt in de Krefelder Grotenburg.
Unter Trainer Horst Brand warf man in der Saison 1985/86 zunächst den Karlsruher SC mit 3:0 aus dem Wettbewerb, ehe man im Moselstadion dem amtierenden DFB-Pokalsieger FC Bayer 05 Uerdingen (heute: KFC Uerdingen) im Moselstadion ein 0:0 abtrotzte Im Wiederholungsspiel, welches damals noch stattfand, in der Krefelder Grotenburg gelang dann die Sensation, als man dort mit 3:0 gewinnen konnte. Zum ersten Mal in der Pokalgeschichte konnte ein Amateurklub beim Titelverteidiger gewinnen.
Weitere sechs Jahre sollten vergehen, ehe die Eintracht 1997/98 ihre Rückkehr in den DFB-Pokal feiern konnte. Nachdem man zunächst die SpVgg Unterhaching nach hartem Kampf mit 2:1 besiegen konnte, bescherte das Los den damaligen UEFA-Pokalsieger FC Schalke 04. Rudi Thömmes sollte es beim 1:0 vorbehalten sein, die Sensation zu besiegeln. Im Anschluss meinte es die Glücksfee mit der Eintracht erneut gut und schickte mit Borussia Dortmund den Champions-League- und frischgebackenen Weltpokal-Sieger ins Moselstadion. Vor wiederum ausverkauftem Haus konnte dieser nach Treffern von wiederum Thömmes und Marek Czakon (Foulelfmeter), bei einem Gegentreffer von „Fußballgott“ Jürgen Kohler mit 2:1 im Achtelfinale aus dem Wettbewerb geworfen werden. Im Viertelfinale gab es ein 1:0 über Waldhof Mannheim und die Halbfinaleteilnahme gegen den MSV Duisburg samt einer Liveübertragung im ZDF war perfekt. Dieses Spiel hätte auf Grund fehlenden Flutlichts im Moselstadion dort fast gar nicht stattfinden können. Doch binnen kürzester Zeit wurden die Fundamente gegossen und die Masten montiert so dass am 18. Februar 1998 das Flutlicht erstrahlen konnte. Lange Zeit sah der MSV Duisburg im Spiel wie der sichere Sieger aus, die Zebras führten bis kurz vor Schluss mit 1:0. Doch in der 89. Minute erzielte Dirk Fengler den Ausgleichstreffer. Erst im Elfmeterschießen musste sich der SVE mit 10:11 geschlagen geben. 1999/2000 wurde der Karlsruher SC mit 6:5 im Elfmeterschießen besiegt. Auch die Münchener Löwen wurden in der 3. Runde mit 2:1 „erlegt“.
Zu Beginn der Saison 2002/03 gab es bereits ein Pokal-Duell mit dem 1. FC Nürnberg, der damals mit 2:0 im Moselstadion gewinnen konnte, 1969 hatte der Club schon einmal im DFB-Pokal seine Visitenkarte im Moselstadion abgegeben. Seinerzeit siegten die Franken mit 3:1.
Zu alter Pokal-Form schwang sich der SVE dann in der abgelaufenen Saison auf, in der zunächst Bundesligist Hannover 96 mit 3:1 und danach Zweitligist Arminia Bielefeld mit 4:2 nach Verlängerung dran glauben mussten. Fortsetzung folgt!?