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Starke Leistung in Lotte bleibt unbelohnt

Eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem 0:2 am Dienstag bei Wormatia Worms reichte dem SV Eintracht Trier 05 im Auswärtsspiel der Fußball-Regionalliga am Samstag beim Tabellenzweiten VfL Sportfreunde Lotte nicht, um etwas Zählbares mit auf die rund 400 Kilometer lange Heimreise zu nehmen: Im ersten Spiel unter Trainer Roland Seitz unterlag der Tabellenvorletzte vor 827 Zuschauern in der PGW-Arena knapp mit 0:1.

Glück im Unglück: Auch die Konkurrenten ließen Federn; Schalke 04 II kam nicht über ein 0:0 gegen den SC Verl hinaus. Waldhof Mannheim (0:3 gegen Wormatia Worms), Borussia Mönchengladbach II (0:1 gegen Elversberg) und Mainz 05 II (0:1 gegen den Bonner SC) verloren sogar ihre Begegnungen. Somit steigt die Spannung noch einmal vor dem Heimspiel am Freitag, 19 Uhr, gegen Gladbach II. „Da muss die Luft brennen. Wir versuchen mit einer besonderen Aktion mehr Fans ins Moselstadion zu locken“, sagte Geschäftsstellenleiter Dirk Jacobs nach der Partie im Tecklenburger Land vor den Toren Osnabrücks und kündigte für Anfang der Woche Einzelheiten dazu an.

Aggressiv in den Zweikämpfen und um jeden Zentimeter Boden kämpfend: So präsentierte sich die Eintracht im sechstletzten Match dieser Saison. Und in der achten Minute hätte es mit etwas Glück bereits 0:1 heißen können: Nach maßgenauer Eckballvorlage von Gilles Bettmer wurde der wuchtige Kopfball von Wilko Risser aber auf der Linie geklärt. Erst in der 18. Minute kamen die im Titelrennen mit dem 1. FC Saarbrücken zuletzt etwas zurück gefallenen Sportfreunde gefährlich vor das diesmal von Kenneth Kronholm gehütete Tor („Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, bleibt er bis zum Saisonende meine Nummer eins“, so Coach Seitz), der Schlussmann hatte aber mit dem 20-Meter-Schuss von Danny Arend keine Probleme. Lotte, das drei seiner jüngsten vier Spiele vor heimischer Kulisse verloren hatte, verzeichnete auch die nächste Chance, doch Kronholm hatte auch mit dem Drehschuss von Marcus Fischer (26.) keine Mühe. Die Gäste, die ohne die wegen ihrer fünften Gelben Karte gesperrten Sahr Senesie und Nicolas Fernandes und dem gelb-rot-gesperrten Yannick Salem, dafür aber nach abgesessener Rotsperre wieder mit Andy Rakic (Viererkette links), Kevin Lacroix (Innenverteidigung) und Gustav Schulz (nach Sperre wegen fünfter Gelber Karte) angetreten waren, hielten gut dagegen – kassierten aber in der 43. Minute den spielentscheidenden Treffer: Nach einer Freistoßhereingabe von Benjamin Wingerter schaltete Fischer in der Mitte am schnellsten und köpfte aus vier Metern ins Tor.

Nach der Pause dann die stärkste Trierer Phase – und drei hochkarätige Möglichkeiten: Zunächst rettete Sportfreunde-Schlussmann André Poggenborg mit einem Panthersprung nach platziertem Freistoß des diesmal eingewechselten Andreas Anicic (54.). Im starken Lotter Keeper fanden kurz danach auch Wilko Risser (56.) und Gustav Schulz (58.) ihren Meister.

Danach gab es trotz weiterhin sehr engagierter Spielweise des SVE hüben wie drüben lange Zeit keine zwingenden Chancen mehr, einmal abgesehen von Marco Schneiders Einschussgelegenheit in der 90. Minute.

„In der zweiten Halbzeit haben wir viel Druck gemacht. Eigentlich wäre ein Punkt in jedem Fall verdient gewesen“, sagte Andreas Anicic in seiner Analyse. „Es war eine klare Steigerung gegenüber dem Worms-Spiel. Wir haben die Ergebnisse unserer Konkurrenten aufmerksam verfolgt und wissen, dass wir in jedem Fall noch die Chance haben, den Klassenverbleib zu packen“, unterstrich Anicic. „Die Leistung war gut, die Niederlage war sogar unglücklich. Wir hätten hier mindestens einen Punkt verdient gehabt. Darauf lässt sich aufbauen. Ich denke, wir können optimistisch in das Heimspiel am Freitag gegen Mönchengladbach II gehen und wollen natürlich davor am Dienstag auch noch die Pokalhürde in Zell nehmen“, bilanzierte Trainer Roland Seitz.

Nachdem sein Team bereits auf dem Rasen der PGW-Arena länger ausgelaufen ist, hat Seitz seiner Mannschaft für den morgigen Sonntag frei gegeben. Am Montag wird um 15.30 Uhr und am Dienstag Morgen um 10.30 Uhr trainiert, ehe es um 19.30 Uhr bei Rheinlandligist SG Zell-Alf/Bullay um den Einzug ins Finale des Bitburger-Rheinlandpokals geht.

Sportfreunde Lotte: Poggenborg – Brinker, Czyszczon, Willers, Santos – Kunert, Gersch, Wingerter, Arend (75. Pagano) – Dondorf (67. Schneider) – Fischer (83. Thamm)

Eintracht Trier: Kronholm – Dingels (46. Kempny), Cinar, Lacroix, Rakic – Schulz, Bachl-Staudinger (81. Fuhs), Bettmer, Wagner – Eckstein (46. Anicic), Risser

Tor: 1:0 Fischer (43.)

Schiedsrichter: Dirk Wijnen (Völksen)

Zuschauer: 827 (darunter 70 Eintracht-Fans)

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