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Starker Kampf an der Hafenstraße, aber kein Ertrag

20100401_RWE-SVE_Schulz20100401_RWE-SVE_WagnerErneut musste der SV Eintracht Trier 05 in der Fußball-Regionalliga eine ziemlich unglückliche Niederlage quittieren: Knapp eine Woche nach dem bitteren 1:2 in der Schlussminute gegen Bayer 04 Leverkusen II gab es am Donnerstag Abend eine 0:1-Pleite bei Rot-Weiss Essen. Damit bleibt der SVE auch nach dem 27. Spieltag auf einem Abstiegsplatz. Vor 5017 Zuschauern im altehrwürdigen Georg-Melches-Stadion an der Hafenstraße präsentierte sich das gegenüber dem letzten Spiel auf vier Positionen veränderte SVE-Team über weite Strecken auf Augenhöhe mit dem Tabellenfünften. Der Gegentreffer resultierte aus einem für Schlussmann Ulli Schneider unhaltbaren 25-Meter-Freistoß, den Mike Wunderlich in den Winkel des Eintracht-Tores zimmerte.


U23-Kapitän Fabio Fuhs auf der linken Seite der Vierer-Abwehrkette für den Rot gesperrten Andy Rakic, im defensiven Mittelfeld diesmal wieder Gilles Bettmer von Beginn an und dafür Max Bachl-Staudinger auf der Bank, ein Fünfer-Mittelfeld mit Andreas Anicic als offensiv zentralem Mann, im Angriff der seit Wochen in der U23 so stark auftrumpfende Matondo Makiadi, dafür Tim Eckstein und Wilko Risser in Reserve: Cheftrainer Reinhold Breu hatte gegenüber dem Leverkusen-Match einiges verändert, um taktisch bestmöglich gewappnet zu sein an der Essener Hafenstraße. Und die Trierer Formation startete gut in das Duell mit RWE. Bereits in der sechsten Minute wurde Gustav Schulz mustergültig von Anicic bedient, doch er scheiterte aus halbrechter Nahdistanz an der Latte des Gastgeber-Gehäuses. Auf der Gegenseite sorgte eine Hereingabe des Ex-Elversbergers Robert Mainka für Gefahr im Strafraum, Sebastian Stachnik kam aber in der Mitte einen kleinen Schritt zu spät (9.).

Rot-Weiss machte zwar das Spiel, kam auch durch Stachnik und Mainka (32., 39) zu guten Gelegenheiten – die defensiv ausgerichtete Eintracht setzte ihrerseits aber immer wieder Nadelstiche im Spiel nach vorne und agierte insgesamt konzentriert. Wenn es gefährlich Richtung Essener Tor wurde, dann war meistens der gut aufgelegte Andreas Anicic beteiligt. Auch seine Raffinesse bei Freistößen deutete der in dieser Saison zwar schon zum 24. Mal aufgebotene, aber meist nur eingewechselte Anicic an. So etwa in der 19. Minute, als gleich drei Akteure in der Mitte seine scharf herein getretene Vorlage verpassten.

Zu Beginn von Durchgang zwei erhöhten die Hausherren den Druck. Eine Glanztat von Ulli Schneider verhinderte in der 48. Minute das 1:0. Einen Kopfball von Sebastian Zinke fischte der SVE-Torwart noch aus dem Eck. Und wieder war es Anicic, der auch nach dem Seitenwechsel für Offensiv-Gefahr sorgte. Seinen platziert getretenen 35-Meter-Freistoß klärte RWE-Keeper André Maczkowiak gerade noch zur Ecke. Noch eine gute Chance hüben (Mike Wunderlichs Schuss aus der zweiten Reihe strich knapp vorbei, 62.) wie drüben (Auf Vorlage des eingewechselten Yannick Salem kommt Martin Wagner Zentimeter zu spät) – dann tat sich einige Zeit nicht mehr viel Nennenswertes. Mit engagierter und kompromissloser Abwehrarbeit hielt der SVE die Essener vom eigenen Tor weg, vieles sah nach einem wichtigen Punktgewinn an der Hafenstraße aus. Bis zur 80. Minute. Mike Wunderlichs Freistoß aus 25 Metern passte genau! Doch das Team von Coach Reinhold Breu ließ die Köpfe nicht hängen. Nach einer Ecke von Gilles Bettmer fand Gustav Schulz mit einem Kopfball aus zwei Metern seinen Meister im famos haltenden Maczkowiak. „Wie der den noch halten konnte, ist mir einfach unerklärlich“, schüttelte Kapitän Josef Cinar kurz nach dem Abpfiff enttäuscht den Kopf. „Wir hatten unsere Chancen und haben alles gegeben. Es ist wahnsinnig enttäuschend, schon wieder ohne Ertrag dazustehen“, so Cinar weiter. „Eine sehr bittere Niederlage. Meine junge Mannschaft hat alles gegeben. Sie hat läuferisch und kämpferisch überzeugt. Im Spiel nach vorne konnten wir immer wieder Nadelstiche setzen. Die letzte Entschlosseinheit hat indes hier und da vor dem gegnerischen Tor gefehlt. Leider hat uns genauso wie im Leverkusen-Spiel wieder eine Standardsituation das Genick gebrochen“, bilanzierte Cheftrainer Breu – und zeigte sich kämpferisch: „Wir werden weiter arbeiten und sind davon überzeugt, dass wir uns den Erfolg zurück holen. Bereits am Dienstag steht mit dem Pokalspiel in Betzdorf eine für den gesamten Verein sehr wichtige Partie auf dem Programm.“

Eintracht Trier: Schneider –Dingels (83. Eckstein), Kühne, Cinar, Fuhs – Fernandes, Bettmer, Schulz, Anicic (77. Bradasch), Wagner – Makiadi (57. Salem)

RW Essen: Maczkowiak – Brauer, Lorenz, Zinke, Bührer – Chitsulo (46. Quedraogo), Broniszewski, Kurth (72. Bendovskyi, Wunderlich, Mainka – Stachnik (77. Heinzmann)

Schiedsrichter: Andreas Robke (Damme)

Zuschauer: 5017

Gelbe Karten: keine – Fernandes, Dingels

Fotos: Anna Lena Bauer

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