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„Weiter arbeiten und Verbesserungen anstreben“

Den Auftakt nach der langen Winterpause hatten sich die Regionalliga-Kicker des SV Eintracht Trier 05 ganz anders vorgestellt: Statt des erhofften und von einigen vielleicht im Vorfeld insgeheim bereits eingeplanten Dreiers gegen Fortuna Düsseldorf II setzte es am Samstag Nachmittag eine mehr als bittere 0:3 (0:2)-Schlappe. Die von Goran Vucic gut eingestellten nordrhein-westfälischen Landeshauptstädter markierten vor 1590 Zuschauern in Person von Erhan Zent (7. Minute), Marco Königs (36.) und noch einmal Zent (76.) die Treffer.

Während der Gästetrainer die taktische Diszipliniertheit seiner Schützlinge lobte, sagte Eintracht-Cheftrainer Mario Basler nach der Partie: „Es war heute sehr einfach, gegen uns zu gewinnen. Wir waren sehr langsam im Spiel nach vorne. So viele Bälle quer zu spielen, war sicher nicht unser Plan.“ Man habe zwar gegenüber der Fortuna ein klares Plus an Ballbesitz gehabt, sei aber zu uneffektiv gewesen, musste Basler einräumen. Dass etliche Zuschauer ihren Unmut mit Pfiffen quittiert haben, kommentierte Basler so: „Sie haben das Recht, ihren Unmut zu äußern. Dass einige aber bereits nach zwei Minuten damit anfangen, hätte ich nicht gedacht. Denen, die bereits seit drei Monaten meinen Rückritt fordern, werden ich diesen Gefallen sicher nicht tun. Notfalls bleibe ich auch in der Oberliga.“ Im Vorblick auf das am Dienstag, 18 Uhr, stattfindende Nachholspiel gegen den Südwestrivalen 1. FC Saarbrücken unterstrich der SVE-Coach, dass „wir auch in dieser kurzen Zeitspanne weiter an uns arbeiten müssen und vor allem eine klare spielerische Verbesserung anstreben“.

Von Beginn an hatte man den Eindruck, die meisten Eintracht-Akteure stünden im Duell mit der ebenfalls im Tabellenmittelfeld der Regionalliga angesiedelten Düsseldorfer Zweitvertretung neben sich. Mit einfacher, geradliniger Spielweise brachten die Schützlinge von Goran Vucic den SVE schon früh in die Bredouille. So etwa in der siebten Minute, als Marco Königs ungehindert im Trierer Strafraum auf Olcay Turhan passen konnte und der wiederum Erhan Zent bediente. Die Düsseldorfer Nummer 19 hatte keine Probleme, Assen Alexov zum 0:1 zu überwinden. Ein Freistoß von Gilles Bettmer brachte in der 15. Minute erstmals so etwas wie Gefahr vor dem Gästetor, Josef Cinar kam aber nicht mehr richtig an den Ball heran (15.). Eine Minute später scheiterte Sahr Senesie aus spitzem Winkel an Fortuna-II-Keeper Maximilian Schulze-Niehues. Wesentlich effektiver waren da die Fortunen. Nachdem Olcay Turhan mit einem Distanzschuss noch an Alexov gescheitert war (30.), konnte Marco Königs Alexov in der 36. Minute per 18-Meter-Schuss überwinden.

Auf deutliche Unmutsäußerungen der Zuschauer zur Halbzeit zeigten die Eintracht-Akteure danach zumindest ansatzweise eine Reaktion. Winter-Neuzugang Gilles Bettmer – in einer schwachen Mannschaft noch einer der Besseren – sorgte in der 48. und 51. Minute für so etwas wie Gefahr vor dem Tor der „kleinen Flingeraner“. Nach exakt einer Stunde scheiterte Wilko Risser nur knapp aus halbrechter Position. Gegen eine zu weit aufgerückte SVE-Abwehr traf Düsseldorf in der 76. Minute indes ein weiteres Mal. Einen geschickten Querpass von Königs schloss Zent erfolgreich ab. Die letzte nennenswerte Aktion verzeichnete der wegen einer gerade erst auskurierten Erkältung nur eingewechselte Tayfun Pektürk, als er zehn Minuten vor Schluss an F95-Schlussmann Schulze-Niehues scheiterte.

Selbstkritisch gingen die Eintracht-Akteure mit der phasenweise desolaten Leistung um. Mittelfeldspieler Gustav Schulz etwa gab hinterher zu Protokoll: „Das war von unserer Seite katastrophal. Nach einer ordentlichen Vorbereitung wollten wir im ersten Spiel vielleicht zu viel und sind verkrampft. So eine Vorstellung geht gegenüber den Fans, aber auch gegenüber dem Trainer gar nicht.“

Am Sonntag will sich der Vorstand des SV Eintracht Trier 05 treffen und die aktuelle sportliche Situation analysieren. Derzeit rangiert der SVE als Dreizehnter zwei Punkte vor einem Abstiegsplatz.

Die Statistik:

Eintracht Trier: Alexov – Kempny, Cinar, Fernandes, Bettmer – Schulz (68. Anicic), Lacroix, Anfang (61. Pektürk), Wagner (78. Salem) – Senesie, Risser
Fortuna Düsseldorf II: Schulze-Niehues – van den Bergh, Haas, Palikuca, Löber – Schmitz, Zaskoku, Abelski, Zent (81. Dauser) – Turhan (79. Behlau), Königs (89. Schmetz)
Schiedsrichter: Schlutius (Germersheim-Sondernheim)
Tore: 0:1 Zent (7.), 0:2 Königs (36.), 0:3 Zent (76.)
Zuschauer: 1590 im Moselstadion