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Er will in die Dritte Liga

„Es läuft derzeit sehr gut“, sagt Daniel Bauer, Mittelfeldspieler des Nord-Regionalligisten 1. FC Magdeburg. Mit dem Traditionsklub aus Sachsen-Anhalt – 1974 Europapokalsieger der Pokalsieger – rangiert der 27-Jährige derzeit auf Platz fünf. Neun Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Babelsberg glauben Bauer & Co. noch aufholen zu können: „Wir waren zuletzt zwei Monate lang ungeschlagen, ehe wir am Sonntag sehr unglücklich mit 0:1 in Oberneuland verloren haben“, berichtet Bauer, der beim FCM inzwischen zum Vizekapitän aufgestiegen ist und innerhalb der Mannschaft große Wertschätzung genießt. Für den gebürtigen Andernacher besonders wichtig: Seit Beginn seines Engagements in Magdeburg am 2. Februar diesen Jahres ist er verschont geblieben von schweren Verletzungen, hat es in der Rückserie der 2008/09er Saison auf 14 und in dieser Spielzeit auf 13 Einsätze gebracht. Damit ist er genauso eine feste Größe im Team, wie der ebenfalls früher bei der Eintracht kickende Catalin Racanel.

Von Verletzungen konnte Daniel Bauer in seiner Trierer Zeit ein Lied singen. Von 2002 bis 2006 brachte er nach seinem Wechsel vom TuS Mayen auch deshalb nur auf 26 Spiele in der Zweiten Liga und zehn Spiele in der Regionalliga Süd.

Nachdem sein Vertrag nicht verlängert worden war, war Bauer eine zeitlang arbeitslos, da er sich am letzten Tag seines Probetrainings beim 1. FC Union Berlin einen dreifachen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hatte. In der folgenden Winterpause der 2006/07er Saison konnte er dennoch einen Vertrag an der Alten Försterei unterschreiben und wurde bis zum Sommer in zehn Spielen der Regionalliga Nord eingesetzt.

Danach folgte erneut ein halbes Jahr ohne einen Verein, ehe es Daniel Bauer nach Finnland verschlug. Beim Erstligisten Rovaniemi PS brachte er es auf neun Einsätze, ihn das Verletzungspech wieder einholte und er aufgrund eines gebrochenen Schulterblattes die zweite Hälfte der Saison fehlte. Die Zeit am Polarkreis bezeichnet Bauer im Nachhinein als „sehr prägend und lehrreich“: Seien es Fahrten über Tausende Kilometer quer durch Finnland oder Spiele auf Aschenplätzen – da „weiß man die Annehmlichkeiten, die man als Profifußballer hier in Deutschland genießt, wieder ganz anders zu schätzen“, so Bauer.

Paul Linz lotste seinen Schützling aus gemeinsamen Trierer Zeiten im Februar an die Elbe. Bauer fasste von Beginn an Fuß. Der Rauswurf des Coachs Ende März bedeutete für Bauer nur einen kurzen Knick: Linz-Nachfolger Steffen Baumgart setzte ihn zunächst auf die Bank, musste dann aber doch erkennen, dass es ohne Bauer nicht geht.

Der 1,84 Meter große „Sechser“ hat noch bis Juni 2010 Vertrag beim „Club“, wie der Verein in und um Magdeburg nur genannt wird. Grundsätzlich kann er sich sehr gut vorstellen, in der Fußball verrückten Stadt an der Elbe zu bleiben („Wenn Du einigermaßen oben mitspielst, kommen über 10.000 Zuschauer in unser tolles, neues Stadion.“); Daniel Bauer lässt aber auch durchblicken, dass „ich schon wieder gerne zumindest in der Dritten Liga spielen würde“.

Die Zeit bei der Eintracht bezeichnet er als „super schön; wir hatten in den ersten Jahren viel Erfolg“. Von der aktuellen Mannschaft kennt er nur noch Michael Dingels, dennoch verfolgt Daniel Bauer auch aus der Ferne das Geschehen beim SVE via Internet, Videotext und Kicker-Sportmagazin. Kontakte zu (damaligen) Personen aus dem Eintracht-Umfeld gibt es noch einige. Wenn er in den Weihnachtsferien in seiner Heimat Saffig vor den Toren Andernachs weilt, will Bauer in jedem Fall einen Abstecher nach Trier machen und hier den damaligen Betreuer Uli Huwer, Dr. Bernd Belles in Gusterath, seinen persönlichen Physiotherapeuten Hermann Rhein in Speicher oder seinen früheren Stammitaliener Nico Fornelli besuchen.

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