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"Kleine Nullfünfer" kommen mit Ex-Trierer Mertinitz

Auch das jüngste 1:2 gegen die Sportvereinigung Elversberg und damit die bereits fünfte Heimniederlage der laufenden Regionalliga-Saison kann Peter Neustädter (43), den Coach des aktuell auf Rang acht notierten 1. FSV Mainz 05 II, nicht aus der Fassung bringen: „Mit den Ergebnissen in den letzten Wochen kann ich natürlich nicht zufrieden sein . Aber: Wir sind eine Ausbildungsmannschaft, die vor der Saison mal wieder auf zahlreichen Positionen umformiert wurde. Die Jungs entwickeln sich gut und hauen sich voll rein. Das ist mindestens genauso wichtig, wie das nackte Ergebnis.“

Während die Formkurve des SV Eintracht Trier 05 vor dem Derby am Freitag, ab 19 Uhr, im Moselstadion, nach zuletzt sieben Punkten aus drei Spielen nach oben zeigt, ist die Tendenz bei den „kleinen Nullfünfern“ eher gegenläufig: Zuletzt wurde am elften Spieltag beim 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf Ii gewonnen. Anschließend setzte es jeweils 1:2-Heimniederlagen gegen den 1. FC Köln II und gegen Elversberg. Auswärts reichte es immerhin zu Remis in Bonn (1:1) und Worms (0:0) – obschon diese Teams nicht gerade zur Beletage der Liga zählen.

Die Pleite am heimischen Bruchweg gegen Elversberg offenbarte aufs Neue das aktuelle Mainzer Problem. „Uns hat einfach die Durchschlagskraft gefehlt. Wir brauchen Leute, die Tore machen“, resümierte Trainer Neustädter nach dem Spiel. Obwohl er Geduld hat, gilt der Mainzer Coach auch als geradliniger, mitunter impulsiver Typ: Nach dem Spiel rief der Coach seine Mannschaft in die Kabine zum Rapport; die Kabinenwände sollen gewackelt haben…

Einer, der in den Augen von Peter Neustädter „immer präsent und sehr agil ist, dem es aber auch an Durchschlagskraft fehlt“ ist der 19-jährige Robin Mertinitz. Der Angreifer stammt von der SG Zerf/Gremerath, wechselte dann zur Eintracht und ging von da aus 2006 in die Landeshauptstadt. Hier entwickelte sich der gebürtige Hochwälder in der A-Junioren-Bundesliga zu einem gefährlichen Offensivmann. An der Deutschen Meisterschaft mit Trainer Thomas Tuchel hatte Mertinitz mit 16 Treffern in 26 Vorrundenspielen in der Bundesliga-Gruppe Süd großen Anteil. Im bisherigen Saisonverlauf traf der beidfüßig veranlagte Angreifer in zehn Einsätzen drei Mal.

Nicht nur für Mertinitz ist das Duell am Freitag im Moselstadion ein ganz besonderes. Auch Coach Neustädter, der in Kirgisistan geboren wurde, in Zeiten der Sowjetunion unter anderem für ZSKA Moskau, Dnjepr Dnjepropetrowsk und Spartak Wladikawkas spielte, für Mainz zwischen 1994 und 2003 239 Einsätze verzeichnete und 2005 als Trainer der zweiten Garnitur einstieg, erwartet eine Partie, „in der viel Feuer stecken wird“. Hart umkämpft waren die beiden Begegnungen in der vergangenen Runde, als die Rheinhessen beim 2:1 in Trier und beim 1:0 am Bruchweg beide Male gewannen und sich der SVE durch umstrittene Schiedsrichterleistungen benachteiligt sah. Neustädter weiß, dass „sich die Eintracht in einen Rausch spielen kann – genau das müssen wir unterbinden“. Einige Akteure im Mainzer Kader sind angeschlagen, wahrscheinlich wird der Trainer deshalb Hilfe aus dem Bundesligakader und der A-Jugend erhalten. Wer das sein wird, dürfte sich wohl erst kurzfristig entscheiden. Wer das genau sein  wird, ist dem Mainzer Trainer auch nicht so wichtig: „Wir müssen unser Spiel durchbringen.“

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