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Endstation Achtelfinale: Eintracht unterliegt souveränen Kölnern

Der 1. FC Köln war schlichtweg eine Nummer zu groß für den SV Eintracht Trier 05: Im Achtelfinale um den DFB-Pokal unterlag das Team von Cheftrainer Mario Basler vor 10.800 Zuschauern im proppenvollen Moselstadion dem drei Klassen höher angesiedelten Bundesligisten aus der rheinischen Domstadt glatt mit 0:3 (0:2). Während die rund 2500 mitgereisten FC-Fans nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Marco Fritz aus Korb „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“ skandieren durften, verdienten sich auch die Eintracht-Akteure dankbaren Applaus von den Rängen – und das insbesondere aufgrund der Top-Leistungen in den beiden Runden zuvor gegen Bundesligist Hannover 96 (3:1) und Zweitligist Arminia Bielefeld (4:2 nach Verlängerung).

Nach zuletzt vier Regionalliga-Niederlagen hintereinander stemmten sich die Gastgeber zu Beginn konzentriert gegen die spielerische Übermacht der Geißbock-Elf. Während die Schützlinge von Coach Zvonimir Soldo bis Mitte der ersten Halbzeit so immerhin keinerlei Torgefahr ausstrahlen konnten, hatte Gustav Schulz auf Trierer Seite nach schöner Einzelleistung in der achten Minute zumindest so etwas wie eine „Halbchance“; sein Schuss ging aber gut einen Meter am von Faryd Mondragon gehüteten Gehäuse vorbei. Die Kölner Führung in der 25. Minute: Nach einer abgewehrten Podolski-Ecke gelangte der Portugiese Maniche gegen die aufrückende Defensive der Eintracht an einen weiten Ball, passte vors Tor und fand Milivoje Novakovic, der nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Und Köln legte nach einem weiteren Eckstoß von Nationalspieler Lukas Podolski prompt nach. Der Ex-Karlsruher Sebastian Freis verlängerte die Hereingabe per Kopf zu Youssef Mohamad, der aus einem Meter keine Mühe hatte, auf 2:0 zu erhöhen (29.)

Mario Basler reagierte und brachte noch vor dem Seitenwechsel Andreas Anicic und Tayfun Pektürk für Thomas Kempny und Markus Anfang (36.). Die Maßnahme zeigte Wirkung, denn in der Schlussphase des ersten Abschnitts wurde Trier erstmals gefährlich. Eine Reihe von Anicic-Standards bereitete dem FC Probleme. Kevin Lacroix bot sich per Kopf die dickste Chance, der Verteidiger brachte das Leder aber nicht aufs Tor, bevor Sahr Senesis Nachschuss geblockt wurde (39.).

Nach dem Seitenwechsel drückte Köln aufs Gaspedal, wollte die Vorentscheidung herbeiführen und womöglich nicht durch einen Trierer Anschlusstreffer noch einmal in die Bredouille geraten. Maniche setzte einen Knaller volley an die Unterkante der Latte (48.). Drei Minuten später rettete das Aluminum erneut für die Eintracht, nachdem Podolski aus 30 Metern abgezogen hatte. Das 0:3 lag in der Luft – und in der 52. Minute war es dann soweit. Maniche hielt aus der zweiten Reihe drauf, Josef Cinar fälschte unglücklich und unhaltbar für Kenneth Kronholm im Trierer Kasten ab. Doch die Eintracht bewies Moral, hatte noch die eine oder andere Möglichkeit: FC-Keeper Mondragon, bis dahin so gut wie beschäftigungslos, ließ einen harmlosen Schuss des kurz zuvor eingewechselten Bauer um ein Haar durchrutschen (68.), wenig später zielte Senesie aus halbrechter Position nur ganz knapp links vorbei (69.). Auf der Gegenseite hatte Podolski das vierte Kölner Tor auf dem Fuß (83.).

„Nach der Niederlagenserie in de Regionalliga hat uns in einigen Situationen das Selbstvertrauen gefehlt. Dennoch haben wir uns tapfer gewehrt. Jetzt können wir uns wieder voll auf unsere nächsten Aufgaben in der Regionalliga konzentrieren“, sagte der diesmal leer ausgegangene Goalgetter Sahr Senesie nach dem Abpfiff. Kapitän Josef Cinar bilanzierte: „Wir haben anfangs wenig zugelassen, sind dann aber durch ein, zwei Unkonzentriertheiten 0:2 in Rückstand geraten. Insgesamt war es aber denke ich okay, wie wir uns präsentiert haben.“ Auf Kölner Seite stellte Nationalspieler Lukas Podolski fest: „Von der ersten Minute an waren wir konzentriert, haben das Spiel 90 Minuten dominiert und gut nach vorne gespielt. Wir haben verdient gewonnen.“ FC-Trainer Soldo lobte, dass sein Team „sehr professionell“ mit der Pokal-Aufgabe im Moselstadion umgegangen sei. Cheftrainer Mario Basler zeigte sich als fairer Verlierer: „Der Kölner Sieg geht absolut in Ordnung. Wir haben es zwar in den ersten 25 Minuten ganz gut gemacht, dann erhöhte Köln den Druck und lag verdiente mit 2:0 vorne. In gewissen Situationen hat man halt gesehen, warum es eine erste und warum es eine vierte Liga gibt.“ Den Pokal könne und müsse man jetzt aus den Köpfen streichen. Basler: „Jetzt gilt unsere hundertprozentige Konzentration dem Punktspiel am Samstag bei Borussia Mönchengladbach II.“

 

Statistik:

SV Eintracht Trier 05: Kronholm – Kempny (Pektürk, 37.), Cinar Lacroix, Dingels – Wagner, Reinhard (Bauer, 66.), Anfang (Anicic, 37.), Schulz – Senesie, Risser

1. FC Köln: Mondragon – Brecko, Mohamad, Geromel (McKenna, 54.), Ehret – Podolski, Petit (Pezzoni, 87.), Maniche, Freis (Sanou, 84.)- Ishiaku, Novakovic

Tore: 0:1 Novakovic (25.), 0:2 Geromel (29.), 0:3 Maniche (52.)

Schiedsrichter: Marco Fritz

gelbe Karten: Dingels – Podolski

Zuschauer: 10.800 (ausverkauft)

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