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Knappe Heimniederlage gegen Tabellenführer

Die Negativserie des SV Eintracht Trier 05 in der Fußball-Regionalliga West hat auch am Samstag ihre Fortsetzung erfahren: Das 0:1 vor 1950 Zuschauern im Moselstadion gegen Spitzenreiter VfL Sportfreunde Lotte war bereits die vierte Niederlage in Folge.

Damit muss sich das Team von Cheftrainer Mario Basler weiter nach unten orientieren. „Wir haben verdient verloren. Wir konnten wie auch in den letzten drei Spielen wieder unser Potenzial nicht abrufen“, bilanzierte ein enttäuschter Coach in der Pressekonferenz – und gab nach einer erneut konzentriert verlaufenen Trainingswoche und guten Gesprächen mit den Spielern zu: „Ich hatte eigentlich ein sehr gutes Gefühl vor dem Spiel – und dann verlieren wir wieder. Momentan bin ich ehrlich gesagt etwas ratlos.“

Nach zuletzt elf Gegentoren in drei Spielen merkte man dem SVE eine gewisse Verunsicherung an. Bedingt durch die Ausfälle der Abwehrspieler Josef Cinar (Gelb-Rot-Sperre), Andy Rakic (Leiste) und Nicolas Fernandes (Muskelprobleme im Oberschenkel) hatte Coach Basler seine Defensivreihe umkrempeln müssen: In der Zentrale neben Kevin Lacroix kam U23-Kapitän Fabio Fuhs zu seinem Saisondebüt. Auf der linken Außenbahn wirkte erstmals der A-Jugendliche Pitt Hess (luxemburgischer U19-Nationalspieler) mit.

In einer niveauarmen ersten Halbzeit kamen die Gäste aus Lotte zunächst besser ins Spiel, entwickelten mehr Zug zum Tor und wirkten kompakter und kombinationssicherer. Schon in der fünften Minute ums Haar die Führung des Spitzenreiters, als Michael Kügler auf Marcus Fischer spielte und der aus zwei Metern scheiterte; Michael Dingels rettete artistisch. Wenn die Eintracht am Anfang gefährlich wurde, dann meist über die linke Seite, auf der Martin Wagner einige gute Aktionen zustande brachte. Eine gefährliche Flanke des quirligen Mittelfeldspielers klärte der Lotteraner Sidney in höchster Not (10.). Auf der Gegenseite drosch Silvio Pagano den Ball nach einem Stellungsfehler von Pitt Hess über den Winkel (24.). Auf beiden Seiten häuften sich Abspiel- und Stellungsfehler. Nur gelegentlich kam die Eintracht vor das Sportfreunde-Tor, wie etwa Gustav Schulz, der nach feiner Einzelleistung aus 25 Metern abzielte, der Schuss für Keeper André Poggenborg aber keine Gefahr bedeutete. Hochkarätiger die Chancen der Sportfreunde:Küglers Kopfball konnte Kenneth Kronholm gerade noch über die Latte lenken (33.), David Czyszcon köpfte drüber (36.). Kurz vor dem Seitenwechsel das 0:1, als Fischer eine Konfusion in der Trierer Hintermannschaft nutzen konnte.

Sechs Minuten nach Wiederanpfiff ums Haar der zweite Treffer für die Sportfreunde; Kügler brachte aber das Kunststück fertig, aus zwei Metern am Trierer Kasten vorbei zu köpfen. Auch Fischer (58.) und Pagano (62.) scheiterten knapp. Die Eintracht brachte dann aber auch einige gute Offensivaktionen zustande. Der Freistoß von Andreas Anicic zischte knapp am Tor vorbei (67.). Wenig später musste sich André Poggenborg nach Christopher Reinhards Schuss mächtig strecken (68.). Nach einem Konter über Marcus Fischer scheiterte Florian Dondorf nur knapp (70.). Auf der Gegenseite brachte der diesmal wegen einer kleinen Formkrise zunächst auf der Bank sitzende und zur zweiten Halbzeit eingewechselte Wilko Risser zu wenig Druck hinter einen Kopfball, den er am Gästetor vorbei setzte (73.). Die Eintracht war bis zum Schluss bemüht. In der Nachspielzeit tauchte Kevin Lacroix plötzlich frei vor Poggenborg auf, kam aber nicht richtig an den Ball.

Während SVE-Cheftrainer Basler sogar eine „teilweise desolate Leistung“ seiner Mannschaft gesehen hatte, registrierte sein Kollege Maik Walpurgis einen „Sieg, den wir aufgrund unserer guten Ordnung auch verdient haben.“

Eintracht-Angreifer Sahr Senesie sah eine Steigerung gegenüber den beiden letzten 0:4-Auftritten gegen Essen und in Münster: „Wir haben lange das 0:0 gehalten, kriegen dann aber das Gegentor aus dem Nichts. In der zweiten Halbzeit haben wir nochmal alles probiert, auch das Glück hat gefehlt.“ Angesprochen auf den DFB-Pokal-Einsatz am Dienstag und eine mögliche negative Beeinflussung der Leistungen in den letzten Wochen sagte Senesie leicht genervt: „Am besten wir scheiden aus, dann ist endlich mal Ruhe mit diesem Thema und wir können uns wieder voll auf die Regionalliga konzentrieren….“

 Eintracht Trier: Kronholm – Dingels, Lacroix, Fuhs, Hess (46. Anicic) – Schulz (81. Bauer), Anfang (46. Risser), Reinhard, Wagner – Senesie, Pektürk
Sportfreunde Lotte: Poggenborg – Kunert, Czyszczon, Willers, Sidney – Wingerter, Gersch – Kügler (81. Arend), Dondorf (90. Lodter), Pagano (76. Thamm) – Fischer
Tor: 0:1 Fischer (45.)
Schiedsrichter: Martin Thomsen (Kleve)
Zuschauer: 1950

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