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Wilko trifft, Kenneth hält, Josef beißt

Dank dem goldenen Tor von Wilko Risser, einer kämpferischen Energieleistung, einer weitgehend konzentrierten Abwehrarbeit, aber auch einer guten Portion Glück hat der SV Eintracht Trier 05 am Freitag Abend den zweiten Auswärtssieg der Saison einfahren können.

Mit 1:0 gewannen die Schützlinge von Cheftrainer Mario Basler bei der Sportvereinigung 07 Elversberg, haben sich zwischenzeitlich sogar auf Platz eins der Regionalliga-West-Tabelle vorgeschoben und können sich somit umso mehr auf das mit Spannung erwartete Spiel der zweiten DFB-Pokal-Hauptrunde am kommenden Dienstag, ab 19 Uhr, gegen Zweitligist DSC Arminia Bielefeld freuen.

„Es sind glückliche drei Punkte. Sicher haben wir nicht unser bestes Spiel abgeliefert. Wir können viel besseren Fußball spielen. Immerhin haben wir das erste Mal in dieser Saison zu Null gespielt“, bilanzierte Coach Basler nach dem Dreier an der Kaiserlinde. „In Elversberg ist es immer verdammt schwer, zu bestehen. Die haben eine physisch starke Truppe. Ich denke, unser Sieg ist durchaus verdient“, meinte hingegen der erst im Laufe der Woche verpflichtete und in der letzten halben Stunde im Trierer Dress debütierende Tayfun Pektürk, dem Mario Basler nach halbjähriger Wettkampfpause ein „ordentliches Spiel, in dem allerdings noch ein wenig die Bindung fehlte“ bescheinigte.

Zum eigentlichen Spielgeschehen: Schon nach vier Minuten hätten die Gastgeber vor 1100 Zuschauern – darunter gut die Hälfte Eintracht-Fans – in Front gehen müssen. Nach schöner Rechtsflanke von Denis Omerbegovic scheiterte der Ex-Trierer Thomas Klasen aus drei Metern aber am glänzend reagierenden Kenneth Kronholm im Eintracht-Kasten, der den Ball per Fuß zur Ecke abwehren konnte. In der gesamten ersten Hälfte tat sich vor beiden Toren sehr wenig, erst recht nicht vor dem Elversberger Gehäuse. In einem kampfbetonten Match dominierten die Abwehrreihen, leisteten sich beide Teams aber auch zahlreiche Stockfehler. In der 25. Minute noch einmal eine nennenswerte Elversberger Chance, als Emre Güral schoss, Kevin Lacroix aber abwehren konnte. Die Eintracht verzeichnete lange nur durch Fernschüsse gelegentliche Torgefahr (Sahr Senesie, Martin Wagner) – umso überraschender dann kurz vor dem Seitenwechsel die Führung. Nach einem langen Ball in den Elversberger Strafraum verschätzte sich der heraus eilende Adnan Masic und traf den Ball nicht richtig. Wilko Risser präsentierte sich hellwach, nahm die Kugel auf und schob zum 0:1 ein (42.). In der Nachspielzeit von Halbzeit eins dann fast sogar der zweite Treffer. Nach Ecke von Andreas Anicic und Zuspiel von Gustav Schulz kam die Kugel aber etwas zu hoch für den gut postierten Wilko Risser.

Elversberg kam mit viel Aggressivität aus der Kabine, setzte die Eintracht nach dem Seitenwechsel unter Druck und kam zwischen der 50. und 65. Minute fast zu Chancen im Minutentakt. Entweder rettete Kronholm aber gegen Omerbegovic (51., 55., 58.) oder die Hausherren agierten im Abschluss etwas zu ungenau (Thomas Klasen, Michael Lehmann, Emre Güral, 56., 60., 63.). Das war es aber auch (weitestgehend) mit der Elversberger Herrlichkeit. Die Sportvereinigung drückte, die Eintracht-Abwehr um einen zwar angeschlagenen (Bänderdehnung im Fuß), aber vorbildlich auf die Zähne beißenden Kapitän Josef Cinar hielt aber dicht. Brenzlig wurde es nur gegen Spielende noch einmal. Thomas Klasen fand seinen Meister in Kronholm (86.), Martin Willmann scheiterte zwei Minuten später haarscharf. „Wir waren sehr aktiv und aggressiv. Ein katastrophaler Fehler hat uns auf die Verliererstraße gebracht“, konstatierte Elversberg-Coach Djuradj Vasic. Sein Gegenüber Mario Basler konnte schon kurz nach dem Abpfiff einen Blick auf das Pokalspiel wagen – und skizzierte das Vorbereitungsprogramm auf Dienstag: Samstag und Sonntag wird jeweils morgens eine dreiviertel Stunde nur regenerativ gearbeitet. „Da lassen wir auch mal den Ball weg, um etwas Abstand zu gewinnen. Dienstag sollen meine Jungs schließlich wieder taufrisch sein…“

Elversberg: Masic – Nakas, Islamoglu, Paul, Drescher – Omerbegovic (59. Fall), Kühne (70. Türkeri), Lehmann, Klasen – Willmann, Güral (75. Arifi)
Eintracht Trier: Kronholm – Schulz, Cinar, Lacroix, Rakic – Anfang (64. Kempny), Reinhard – Anicic (59. Pektürk), Senesie (85. Ay), Wagner – Risser
Tor: 0:1 Risser (42.)
Schiedsrichter: Tobias Stieler

Zuschauer: 1.100

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