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Ungewohnte Offensivstärke bei Elversberg

Am kommenden Freitag geht die Reise für den Eintracht-Tross an die Kaiserlinde nach Elversberg. Nach einem guten Saisonstart mit einem 6:0-Erfolg über den FC Saarbrücken ließ die SV Elversberg zwar ein wenig Federn, zeigte aber immer wieder die Klasse des Teams. Vor allem in der Offensive sind die traditionell defensivstarken Elversberger in dieser Spielzeit sehr gut. Mit einem Sieg gegen unsere Eintracht möchten die Saarländer wieder Anschluss an die Tabellenspitze finden.

Die aus dem 1907 gegründeten FC Germania Elversberg nach verschiedenen (kriegsbedingten) Auflösungen und Neugründungen (u.a. als Sportgemeinde Elversberg, SV Elversberg, VfB 07) hervorgegangene Sportvereinigung 07 Elversberg spielte seit Gründung zunächst in den unteren saarländischen Ligen. 1980 gelang der SVE dann der Aufstieg in die Oberliga Südwest, aus der sich das Team allerdings 1987 wieder in Richtung Verbandsliga Saar und 1989 gar in die Landesliga verabschiedete. Nach einem erneuten Aufstieg in die Oberliga Südwest in 1984 konnten die Elversberger 1996 erstmals in die Regionalliga West/Südwest vorstoßen. Der prompte Abstieg im Folgejahr wurde durch den direkten Wiederaufstieg 1998 kompensiert. Seither spielt die Mannschaft aus dem Spiesener Stadtteil durchgehend in der Regionalliga, auch wenn im Jahr 2000 bei der damaligen Ligenreform die Relegation zur Qualifikation für die zweigleisige Regionalliga bemüht werden musste. Obwohl sich der von Präsident und Sponsor Frank Holzer (Geschäftsführer des Arzneimittel-Herstellers Ursapharm, früherer Profi des 1. FC Saarbrücken und der Braunschweiger Eintracht) unterstützte Verein zur letzten Ligenreform die Qualifikation zur neuen Dritten Liga vorgenommen hatte, reichte es am Saisonende nur zu Tabellenplatz 15.
Dass die SV Elversberg die vergangene Regionalligasaison mit Tabellenplatz elf abschloss, verdankte sie wohl eher der starken Abwehr, als einer hervorragenden Offensive, die mit einem Schnitt von 1,15 Toren pro Spiel nur auf 39 Saisontreffer kam. So wurde für die neue Spielzeit die Abwehr denn auch zusammengehalten und vor allem die Offensive verstärkt. Insgesamt verfügt die SVE nun über einen großen und ausgeglichenen Kader, was Trainer Djuradj Vasic (früher unter anderem FC Schweinfurt, SV Wehen, Eintracht Braunschweig) mehr Möglichkeiten gibt und den Kampf um die Stammplätze forciert. Auch die Motivation jedes einzelnen Spielers, stets gute Leistungen auf dem Platz zu bringen, steigt, denn „… dass man sich bei einem ausgeglichen, großen Kader keine schwachen Leistungen erlauben darf, sonst sind andere an der Reihe“ ist für Trainer Vasic klar.

Das offizielle Saisonziel der Elversberger ist ein Platz im oberen Tabellendrittel. „Meine Orientierung richtet sich auf 50 Punkte, und ich will uns unter den ersten sechs in der Tabelle sehen.“, gibt Vasic die Marschrichtung für die laufende Spielzeit vor. Nach dem guten Saisonstart inklusive zwischenzeitlicher Tabellenführung wurden die Pläne inoffiziell allerdings geändert. „Es ist noch viel zu früh, um etwas zu sagen, aber Weiterkommen muss doch unser Anspruch sein,“ träumt Geschäftsführer Wolfgang Marx nach dem festigen des dritten Tabellenplatzes am 6. Spieltag von einem Aufstieg in die 3. Liga. Doch in einer Spielklasse, in der jeder jeden schlagen kann und die Leistungsdichte enorm ist, können solche Träume schnell überholt werden. So geschehen bei der vergangenen Regionalligapartie bei Bayer Leverkusen II, wo die SVE mit 1:2 verlor und nun mit elf Punkten auf dem siebten Rang liegt.

„Wir machen zurzeit Fehler in der Defensive, die für uns untypisch sind. Daran müssen wir arbeiten, sonst können wir die vorderen Tabellenränge vergessen“, sieht SVE-Trainer Djuradj Vasic die Probleme eher in der Abwehr. Dass das Prunkstück der Mannschaft der vergangenen Saison – die SVE hatte mit nur  37 Gegentreffern die drittstärkste Defensive der Liga – nun eher negativ ins Blickfeld gerät, liegt wohl aber eher an der in dieser Spielzeit für Elversberger Verhältnisse ungewöhnlich starken Offensive, die bereits 15 Tore in sieben Ligaspielen erzielen konnte. Besonders hervorgetan haben sich dabei Kapitän Martin Willmann mit fünf und Denis Omerbegovic mit vier Treffern in den bisherigen Partien. Ob Martin Willmann, der derzeit an einer Stauchung im Fußgelenk laboriert, am Freitag in der Partie gegen unsere Eintracht zur Verfügung steht ist zurzeit noch nicht sicher.

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