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SCV: aus starker Defensive Punkte sammeln

Zum zweiten Heimspiel der noch jungen Regionalligasaison empfängt Eintracht Trier am Freitag den Sport Club Verl. Die Ostwestfalen, mit zwei Unentschieden in die Saison gestartet, sehen sich in auch Trier nicht chancenlos und möchten mindestens einen Punkt von der Mosel mit nach Hause bringen. Die Verler stehen dabei traditionell tief und agieren aus einer sicheren Defensive heraus.

Der SC Verl sieht sich selbst eher als Ausbildungsverein, der seinen Platz in der vierten Liga gefunden zu haben scheint. Nach der Gründung 1924 spielte der SCV meist in den unteren Ligen der Kreis- oder Bezirksklassen, ehe 1970 der Aufstieg in die Landesliga und 1978 in die Verbandsliga Westfalen gelang. Ab 1986 spielten die Verler erstmals überregional in der damals dritthöchsten Spielklasse, der Oberliga. Von 1986-2003 konnten sich die Ostwestfalen durchgehend in den dritthöchsten Spielklassen (Oberliga bzw. Regionalligen West/Südwest und Nord) halten und schafften nach 4 Oberligajahren 2007 den Wiederaufstieg in die drittklassige Regionalliga Nord. Im letzten Jahr der „alten“ Regionalliga Nord als dritte Klasse wurde die Qualifikation für die neugeschaffene 3. Bundesliga mit dem 18. Tabellenplatz deutlich verpasst. Der dreimalige Westfalenpokalsieger spielt seit der Saison 2008/2009 in der viertklassigen Regionalliga West und schloss die letzte Spielzeit als Tabellenachter ab.

Die beiden bisherigen Partien der noch jungen Saison in Worms (0:0) und an der Poststrasse gegen die SV Elversberg (1:1), die am ersten Spieltag den FC Saarbrücken noch mit 6:0 abgeschossen hatte, endeten jeweils unentschieden. Dies ist zum Teil auch der Taktik des SCV geschuldet, der mit zwei Viererketten vor dem guten Schlussmann Milos Mandic äußerst defensiv agiert und sehr kompakt steht. Eine taktische Ausrichtung, die sich auch unter dem neuen Trainer Raimund Bertels – Vorgänger Mario Ermisch hat seinen ausgelaufenen Vertrag auf eigenen Wunsch wegen fehlender Perspektiven nicht verlängert –  im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert hat.

Bertels schätzt aber auch in diesem Jahr den Kader des SC Verl als stark genug ein um die Saisonziele des Vereins – „Wir wollen einen möglichst guten einstelligen Tabellenplatz erreichen“ steckt der 1. Vorsitzende Peter Mangartz die Marschroute ab – zu erreichen. „Wir wollen möglichst guten Fußball spielen“ ist für den Neu-Coach dabei eine Maxime. Zwar fehlte „vielen unserer Aktionen noch die nötige Präzision“ doch das soll sich im Laufe der Zeit verbessern. „Wir arbeiten im Training an den Lauf- und Passwegen, das wird kommen.“ ist sich Bertels dabei sicher, dass der SCV auch in der Offensive weiter zulegen wird.

Nach dem Saisonstart ohne Niederlage, aber eben auch ohne Sieg, ist es für Bertels noch zu früh, eine Prognose für die neue Spielzeit abzugeben. „Erst nach sechs, sieben Spieltagen kann man mal anfangen zu rechnen.“ ist seine Meinung hier eindeutig. Eins steht für ihn allerdings schon jetzt fest: „Die Vereine der Regionalliga West liegen in diesem Jahr in Sachen Spielniveau noch enger zusammen als im letzten.“

Für die Partie in Trier muss der Trainer des SCV auf die  Abwehrrecken Andreas Saur und Marco Kaminski verletzungsbedingt verzichten. Auch hinter dem Einsatz von Ihsan Kalkan steht weiter ein Fragezeichen. Die Defensivreihen lichten sich beim SCV also ähnlich wie bei der Eintracht, die weiterhin auf die gesperrten Fernandez und Lacroix verzichten muss. Es spricht aber auch für die Qualität des stark verjüngten Kaders des SC Verl, dass sich in der Partie gegen Elversberg Kurtulus Öztürk hinten links und Friedrich Bömer-Schulte auf der 6er-Position nach den Auswechslungen von Saur und Kaminski  sehr gut in die Defensivreihen einfügten.  „Mit Marcel Leenemann in der Innenverteigung, Kurtulus Ötztürk hinten links in der Viererkette sowie Tim Hagedorn oder Friedrich Bömer-Schulte im Mittelfeld haben wir gute Alternativen“  nennt Trainer Bertels seine Möglichkeiten. So möchten die Ostwestfalen trotz der nominellen Schwächung Ihres Abwehrverbandes aus einer sicheren Defensive heraus wenigstens ein Pünktchen von der Mosel mitnehmen.

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