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Favorit trotz personeller Probleme

02. August 2009, 1. Hauptrunde im DFB-Pokal: Die Trierer Eintracht empfängt Hannover 96 im Kampf David gegen Goliath. Der SVE ist als Regionalligist natürlich krasser Außenseiter in der Partie gegen den Bundesligisten aus Niedersachsen. Aber der Pokal hat seinen eigenen Gesetze, eine Sensation ist nicht ausgeschlossen.

Mit Hannover 96 gibt dabei ein traditionsreicher Vertreter der ersten Liga ein Gastspiel in Trier. Der deutsche Meister von 1938 und 1954 spielte schon von 1964 bis 1976 (mit Ausnahme der Saison 1974/75) in der ersten Bundesliga und schaffte auch 1985 und 1987 den Aufstieg aus der zweiten in die erste Liga, ehe sie sich nach dem Aufstieg als Tabellenerster 2002 endgültig in der Bundesliga etablieren konnten. Auch im DFB-Pokal feierten die Niedersachsen schon manche Erfolge und konnten 1992 mit einem Sieg über Borussia Mönchengladbach als erster Zweitligist den DFB-Pokal gewinnen.

Die vergangene Saison lief für die Hannoveraner trotz mehrerer Verstärkungen gegenüber der Vorsaison und einer damit verbundenen Erwatungshaltung eher unbefriedigend. Vor allem aufgrund einer phasenweise katastrophalen Auswärtsbilanz konnten die Roten lediglich 40 Punkte einfahren und belegten am Saisonende Rang 11 der Bundesligatabelle. Für die nun beginnende Spielzeit hat Trainer Dieter Hecking die Taktik geändert und möchte nun ein 4-4-2-System spielen lassen und die Defensive weiter stärken. Auf einen Saisonrekord von 69 Gegentoren, die die Niedersachsen trotz Nationaltorwart Robert Enke in der vergangenen Spielzeit kassiert haben, möchte Hannover gerne verzichten. Dennoch soll auch dem Spiel nach vorne durch das neue System wieder mehr Leben eingehaucht werden. Für die eigenen Tore zuständig sind in Heckings System Jan Schlaudraff, Mike Hanke, Mikael Forssell und Jiri Stajner. Schlaudraf, der bereits letzte Saison enttäuschte, steht aufgrund von Leistenproblemen ebenso wie Mike Hanke (Reizknie) den Niedersachsen im Pokalspiel in Trier wohl nicht zur Verfügung, Forssel ist derzeit außer Form, der im Testspiel gegen Arsenal (0:1) eingesetzte paraguayanische Stürmer Nelson Cuevas wird nicht verpflichtet. Neben den vorgenannten Verletzten muss Hecking wohl auch noch auf die Mittelfeldspieler Balitsch, Lala und Chahed sowie Pinto, der sich im Test gegen Arsenal verletzte, verzichten.

Dennoch, trotz einer langen Verletztenliste, trotz der Testspielniederlage gegen Sechstligist Anker Wismar und trotz der nur mäßigen Leistung im Test gegen Arsenal, gehen die Niedersachsen als eindeutiger Favorit ins Spiel. Man habe zwar Respekt vor Trier „… aber ich erwarte von uns einen Sieg.“ stellt der seit drei Jahren bei den Niedersachsen unter Vertrag stehende Trainer Dieter Hecking seine Position klar. Ins gleiche Horn stößt der neue Sportdirektor Jörg Schmadtke. Auch er sieht sein Team als klaren Favoriten in die Partie gehen, warnt aber vor den „… Gesetzen des Pokals.“

SVE-Cheftrainer Mario Basler versprach auf der heutigen Presekonferenz: „Meine Mannschaft wird am Sonntag alles geben, die Jungs sind heiß auf das Spiel!“. Einig waren sich der sportliche Leiter der Eintracht, Fritz Fuchs, und der Chefcoach, wie eine mögliche Sensation zu erreichen sein könnte: „Wir müssen unsere Fehler minimieren und kämpfen“ – mit Blick auf das Spiel gegen den türkischen Erstligisten Eskisehirspor fügte Mario hinzu: „Da haben wir ja gesehen, was in der Mannschaft steckt. Genauso müssen die Jungs auch am Sonntag aufspielen, dann ist die Stimmung im Mannschaftsbus auf der Rückfahrt nach Hannover vielleicht nicht so gut.“

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