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Gustav Schulz macht per Doppelschlag Sieg im Bitburger-Rheinlandpokal perfekt

Es ist geschafft! Wochenlang hatten sie im Lager des SV Eintracht Trier 05 nach dem gesicherten Klassenverbleib in der Regionalliga nur noch ein Ziel gekannt. Seit Mittwoch Abend, 21.57 Uhr, ist es perfekt: Der SVE hat zum dritten Mal in Serie und zum neunten Mal in der Vereinsgeschichte den Rheinlandpokal, der seit vergangenem Jahr den Titel von Hautsponsor “Bitburger” trägt, gewonnen. Ehe vor 2400 Zuschauern auf der bestens präparierten Sportanlage des Maifeldstadions in Polch das 2:0 gegen klassentieferen Oberligisten SV Rossbach/Verscheid feststand, waren aber eine Menge Arbeit und eine Zusatzschicht von 30 Minuten vonnöten. Mit seinen beiden Treffern in der 108. und 117. Minute stellte der gut aufgelegte Gustav Schulz den schwer erkämpften Sieg sicher. “Es war das erwartet schwere Spiel. Für Rossbach war es das Highlight des Jahres. Sie haben restlos alles aus sich herausgeholt. Wir hatten über weite Strecken Probleme damit”, musste der Doppeltorschütze – nach dem Abpfiff euphorisch bejubelt von den rund 1600 mitgereisten Trierer Fans – hinterher zugeben. Schulz & Co. haben die Eintracht damit in jedem Fall um 113.000 Euro reicher gemacht. “Das Geld brauchen wir auch, um unsere Personalplanungen für die neue Saison voran treiben zu können. Darüber hinaus stünde uns ein neuer Trikotsponsor gut zu Gesicht. Das würde zusätzliche Ressourcen frei machen”, sagte Cheftrainer Mario Basler. Im Trierer Lager fiebern sie jetzt dem 27. Juni entgegen. Dann wird die erste Hauptrunde um den DFB-Pokal, die am ersten August-Wochenende ausgespielt und der Eintracht in jedem Fall ein Heimspiel gegen einen Erst- oder Zweitligisten bescheren wird, ausgelost. Nicht etwa seinen Ex-Klub Bayern München wünscht sich Coach Basler für diese erste Runde, sondern “einen machbaren Zweitligisten, über den wir dann vielleicht sogar in die zweite Hauptrunde einziehen können”.
Viel hätte nicht gefehlt und der wacker kämpfende und wie gewohnt taktisch äußerst diszipliniert agierende SV Rossbach/Verscheid hätte zum zweiten Mal nach 2006 (damals setzte es in Runde eins ein 1:4 gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach) den Sprung in den DFB-Pokal geschafft. Fast über 80 Minuten waren die Wiedtaler mindestens ebenbürtig, brachten die Eintracht immer wieder in Verlegenheit. So etwa in der sechsten Minute, als Sebastian Hempel im Anschluss an einen Eckball nur den Außenpfosten traf. Erst in Minute 20 konnten Gustav Schulz und Sahr Senesie den reaktionsschnellen Guido Graf im Roßbacher Kasten zwei Mal kurz hintereinander prüfen. “In der Halbzeit musste ich lauter werden”, gab Mario Basler später zu. Immerhin forcierten seine bis dahin viel zu pomadig auftretenden Schützlinge zunächst das Tempo, fielen danach aber in den alten Trott zurück. Erst in der Schlussphase und in der Verlängerung merkte man einen Unterschied zwischen dem Regionalligisten und dem klassentieferen Klub, der ausschließlich mit Feierabendfußballern bestückt ist. Bis dahin war Ernst Wilhelmi laut eigener Aussage “schon um fünf bis zehn Jahre gealtert und um drei Magengeschwüre reicher…” Sehr hatte dem Vorstandsmitglied ganz offenbar der Pokalfight von Polch zugesetzt, zumal auch nach dem Trierer 1:0 durch Gustav Schulz der Sieg noch einmal am seidenen Faden hing, als Assen Alexov aus kurzer Distanz glänzend gegen Sascha Watzlawik rettete (115. Minute). Der Sportliche Leiter Fritz Fuchs bilanzierte salopp: “Es war eine verdammt schwere Geburt. Aber oft kommt bei einer solchen dann ein prächtiges Kind zur Welt. Von daher können wir uns auf den DFB-Pokal jetzt sehr freuen…”

SV Rossbach/Verscheid: Graf – Watzlawik, Jauernick, Hombeul (102. Calianu) – Hempel (55. Se. Krautscheid), Gruber, Zimnol (94. Kahler), Eckl – Miura, Bernhard – Behlulovic

Eintracht Trier: Alexov – Dingels (57. Bauer), Cinar, Lacroix, Rakic – Senesie (55. Makiadi), Hartung, Anfang, Schulz – Risser, Eckstein (115. Ay)

Tore: 0:1 Schulz (110.), 0:2 Schulz (117.)

Schiedsrichter: Jan Schönfeld

Zuschauer: 2400

Bilder: Daniel Prediger